Märkischer Verlag, 2023
Kurzbeschreibung:
69 Gedichte
Auswahl von Jürgen Israel
Bilder von Agathe Israel
Über die Autorin:
Christine Busta, geboren am 23. April 1915 in Wien. Ihre Lyrik wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Trakl-Preis (1954), Lyrikpreis des Süddeutschen Rundfunks (1955), Bertelsmann-Preis für Lyrik (1956), Droste-Preis der Stadt Meersburg (1963), Großer Österreichischer Staatspreis (1969), Anton-Wildgans-Preis (1976), Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1981). Christine Busta starb am 3. Dezember 1987 in Wien.
Mein Eindruck:
Es sind klassische Gedichte, der 1915 geborenen Wiener Lyrikerin Christine Busta. Klassisch auch in dem Sinne, dass sie sich manchmal reimen.
Sie sind dennoch recht ansprechend, da sie einen Ton haben. Der ist oft melancholisch, doch der Hoffnungslosigkeit wird häufig doch eine Spur Hoffnung entgegengesetzt. Eine christliche Gesinnung ist spürbar. Außerdem ist da deutlich ein Mitfühlen, ein Mitleiden initiiert, dem man sich als Leser kaum entziehen kann.
Nennen möchte ich da z.B. „Paraphrase von den Spuren im Schnee“.
Es ist eine Spur von blosen Füssen des verschwundenen Bruders.
Eindruck macht auch „Friedhof der Namenlosen bei Albern“.
Das ist ein Friedhof der Heimatlosen in Wien in der Nähe des Alberner Hafens.
„Das Nest“ erzählt vom Gefühl des verlassen werden.
Auch Einsamkeit und Verzeihen gehört zu ihren Themen.
Bustas Mitgefühl gehört auch den Flüchtlingen und den Vertriebenen. (Zur Fotografie einer Heimatvertriebenen, Noch ein Bericht von damals).
Gelegentlich musste ich beim Lesen der Gedichte an Christine Lavant denken. Tatsächlich gibt es dann ein Gedicht, das „Für Christine Lavant“ heißt.
Die meisten Gedichte sind kurz. Nur selten erreicht eins Mal den Umfang für eine ganze Seite.
GTIN 978-3-943 708-80-6