Hörbuch, 2023
2 Stunden 3 Minuten
Gelesen von Friedrich Frieden
Kurzbeschreibung:
Als sie sich kennenlernten, waren beide strahlend jung. Sie siebzehn, er siebzehn. Kam er abends aus der Werkstätte, wartete sie schon auf ihn. Nebeneinander gingen sie nach Haus, er in seinem blauen Kittel, schwarz von Ruß und Öl, die leere Emaillekanne in der Hand schlenkernd, sie in weißer Bluse und faltigem Rock, umsonst bemüht, Takt zu halten mit seinen weitgespannten Schritten. Meistens hatten sie noch Zeit, und weil es halb auf ihrem Weg lag, gingen sie an den Hafen und setzten sich dort auf eine Bank.
Über den Autor:
Hans Fallada wurde 1893 in Greifswald als Sohn eines hohen Justizbeamten geboren. Mit dem vielfach übersetzten Roman »Kleiner Mann – was nun?« (1932) wurde Fallada weltbekannt. In der Zeit des Nationalsozialismus lebte er als »unerwünschter Autor« zurückgezogen auf seinem Sechs-Morgen-Anwesen in Mecklenburg. 1945 siedelte er nach Berlin über, wo er 1947 starb.
Mein Eindruck:
Es ist ein Text von Hans Fallada, den ich noch nicht kannte.
Es ist die Geschichte einer schwierigen Beziehung. Anfangs die große Liebe zwischen Jugendlichen, später Heirat, doch auch mit Konflikten wegen deutlichen charakterlichen Unterschieden. Schließlich eskaliert die Ehekrise. Den ständigen Wechsel in einer Beziehung hat Hans Fallada interessant gestaltet.
[buch]
Kritisch muss man aber auch sagen, der Text ist sentimental und recht pathetisch. Das hätte man durch eine geschickte Lesung ausgleichen könne, aber die Lesung von Friedrich Friedens ist eine Vollkatastrophe. Seine Stimme gibt sich lässig, betont das Pathos. Er pflegt einen unpassenden, gekünstelten Ton und sein rumgeschreie kann dem Zuhörer auf die Nerven gehen. Musste dann sein? Dann hätte auch Udo Lindenberg den Text einlesen können.
ASIN:
B0BX76NVLS