Die schönen Jahre – Teresa Ciabatti

  • dtv, 2023

    OT: Sembrava Bellezza


    Kurzbeschreibung:

    Seit ihrer Jugend in Rom haben sich die beiden Frauen nicht mehr gesehen. Jetzt sind sie Mitte 40, geschieden, haben erwachsene Kinder. Federica, die eine, wurde von der anderen einst um Herkunft, Wohlstand und eine Mutter, die etwas hermachte, beneidet. Beide einte der Wunsch, schön und beliebt zu sein, und Federicas ältere Schwester war ihr gemeinsames Idol. Bis 1988, in einer Oktobernacht, auf tragische Weise alles anders wurde. Als sie sich nun wiederbegegnen, vertrauen sie sich wie früher einander an – aber Jahre, Erinnerungen und vieles Ungesagte haben sich zwischen sie geschoben.


    Über die Autorin:

    Teresa Ciabatti, 1972 in Orbetello geboren und dort aufgewachsen, studierte Moderne Literatur in Rom. Heute ist sie eine der wichtigsten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Als Drehbuchautorin ist sie unter anderem für den Kultfilm ›Tre metri sopra il cielo‹ bekannt, auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig wurde sie bereits für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Mit ihrem Roman ›Die schönen Jahre‹ war sie 2021 für den Premio Strega, den wichtigsten Literaturpreis in Italien, nominiert, nachdem sie bereits 2017 mit einem ihrer Romane den zweiten Platz erreichte. Teresa Ciabatti lebt in Rom.



    Über die Übersetzerin:

    Christiane v. Bechtolsheim, geb. 1957, lebt in Schondorf. Sie übersetzt seit vielen Jahren aus dem Italienischen, u. a. Andrea Camilleri, Goffredo Parise, Margherita Oggero, Donato Carrisi und Emma Dante.


    Mein Eindruck:

    Mit diesem ungewöhnlichen Buch ist eine interessante italienische Schriftstellerin zu entdecken.


    Es geht in Buch um zwei Frauen, die als Jugendliche miteinander befreundet waren.

    Ein Ereignis trennte sie damals. Die ältere Schwester der einen erlitt einen Unfall, der sie mit einem Hirnschaden zurücklässt.


    Wie dieser Unfall geschah und was die Erzählerin und ihre Freundin wussten, ist das Rätsel des Romans. Es ist eine Geschichte um Schuld, Selbstzweifel und Unsicherheit.

    30 Jahre später treffen sich die Freundinnen wieder.


    Eine eigenwillige Erzählweise bestimmt das Buch. Die Erzählerin reflektiert die damaligen Geschehnisse wie auch den heutigen Zustand. Dabei sind ihre sprunghaften Gedanken nicht immer glaubhaft, ein emotionales Chaos bestimmt das erzählte mit.

    Die Form ist assoziativ, manchmal rüde, nahezu einzigartig. Es nimmt mich als Leser immer mehr gefangen.


    Das Buch ist für Leser, die eine rätselhafte Geschichte mögen, die in einer manchmal sperrigen, aber faszinierenden Sprache erzählt ist.

    Ich hoffe auf weitere deutsche Übersetzungen der Bücher von Teresa Ciabatti.



    ASIN/ISBN: 342329017X