Das verborgene Leben der Farben - Laura Imai Messina

  • Das verborgene Leben der Farben

    Autorin: Laura Imai Messina
    Originaltitel: Le vite nascoste dei colori
    Übersetzerin: Judith Schwaab

    Verlag: btb Verlag
    Erschienen: 11.10.2023

    Seitenzahl: 384
    ISBN-10: 3442762650
    ISBN-13: 978-3442762651

    Preis gebundenes Buch: 22,- €


    Über die Autorin (Quelle: btb Verlag)

    Laura Imai Messina wurde in Rom geboren. Mit dreiundzwanzig Jahren zog sie nach Japan. Ihr Studium an der University of Foreign Studies schloss sie mit dem Doktortitel ab, mittlerweile arbeitet sie als Dozentin an verschiedenen Universitäten. Laura Imai Messina lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Tokio. Ihr Roman »Die Telefonzelle am Ende der Welt« stand in Italien und Großbritannien wochenlang auf der Bestsellerliste und wurde in 25 Länder verkauft.


    Darum geht's

    Für Mio sind Farben nicht einfach nur Farben. Sie sieht viel mehr Nuancen als wir uns vorstellen können und für sie hat jede Farbe, jede Tönung und jede Schattierung eine individuelle Bedeutung. Sie sieht die Welt durch ihr ganz persönliches Farbenspiel. Im Gegensatz dazu lernt man Aoi kennen, dessen Job die Ausrichtung von Beerdigungszeremonien ist. Er bereitet die Verstorbenen auf ihre letzte Reise vor und steht dabei den Hinterbliebenen zur Seite. Doch auch er hat eine besondere Gabe. Durch seine hochsensible Art, spürt und versteht er seine Mitmenschen, ohne dass sie viel über sich erzählen müssen. Als sich diese beiden besonderen und zarten Seelen begegnen kann das also nicht einfach nur Zufall sein. Die beiden scheinen sich perfekt zu ergänzen.


    So fand ichs

    „Das verborgene Leben der Farben“ ist ein Buch, das mich aus dem Alltag rausgeholt und an die Hand genommen hat, um mich in eine ganz eigene, spezielle Welt zu führen. Und normalerweise liebe ich es, über solche Leseerlebnisse zu berichten. Jedoch hier fällt es mir nicht so leicht zu erklären, auf welche Weise mich Mios und Aois Geschichte besonders berührt hat.


    Ich muss auch gestehen, dass ich zwei Anläufe gebraucht habe, um in das Buch reinzukommen. Ich lese gerne am Abend vor dem Einschlafen. Aber diese Geschichte hat meine volle Aufmerksamkeit gefordert und ich habe rasch bemerkt, dass es kein Buch ist, das man einfach so zwischen Tür und Angel lesen kann. Gerade zu Beginn fühlte ich mich von Mios Gefühlswelt etwas überrollt und musste den einen oder anderen Absatz zweimal lesen, weil ich gerade in dem Moment etwas unaufmerksamer war.


    Die Autorin verwendet auch viele japanische Begriffe und Kanjis, die das Lokalkolorit untermalen. Nach einiger Zeit, war es mir ein wenig zu umständlich, jeden dieser Worte nachzuschlagen und ich habe mich dann immer öfter dabei ertappt, dass ich diese Bezeichnungen überlese. Ansonsten habe ich mich jeweils sehr gerne von Laura Imai Messinas poetischer Sprache gefangen nehmen lassen.

    Obwohl das ein wenig nach anstrengender Lektüre klingt, birgt die Geschichte eine ganz besondere Leichtigkeit. Es sind diese leisen Töne zwischen den Zeilen, die richtiggehend entschleunigend auf mich wirkten.


    Obwohl der Plot selbst recht unspektakulär ist und man hier keine Action erwarten darf, kam bei mir zu keinem Moment Langeweile auf. Im Gegenteil! Immer wieder brachte mich die Autorin mit Mios Farbenspiel zum Staunen und Innehalten.


    Für mich ist das ein Buch, über das man gar nicht so viele Worte verlieren kann. Man muss es lesen und selbst spüren und wenn man sich auf Mios Geschichte einlässt, bekommt man die Chance, die Farben um sich herum mit anderen Augen zu sehen.


    ASIN/ISBN: 3442762650