auch erschienen unter "Das leere Haus"
Je nach Übersetzung variieren die Titel der einzelnen Geschichten etwas.
Ich habe unten mal die demnächst erscheinende Ausgabe angehängt, ich hoffe, sie entspricht den bisherigen (was den Inhalt angeht), kann es aber nicht garantieren.
Dieser Band enthält folgende Kurzgeschichten, die ursprünglich in THE STRAND MAGAZINE (SM) und Collier’s Weekly (CW) erschienen sind:
- Das leere Haus (OT: The Empty House, 1903, CW)
- Der Baumeister aus Norwood (OT: The Norwood Builder, 1903, CW)
- Die tanzenden Männchen (OT: The Dancing Men, 1903, SM)
- Die einsame Radfahrerin (OT: The Solitairy Cyclist, 1903, CW)
- Die Abtei-Schule (OT: The Priory School, 1904, CW)
- Der Schwarze Peter (OT: Black Peter, 1904, CW)
- Charles Augustus Milverton (OT: The Augustus Milverton, 1904, CW)
- Die sechs Napoleons (OT: The Six Napoleons, 1904, CW)
- Die drei Studenten (OT: The Three Students, 1904, SM)
- Der goldene Kneifer (OT: The Golden Pince-Nez, 1904, SM)
- Der verschollene Three-Quarter (OT: The Missing Three-Quarter, 1904, SM)
- Abbey Grange (OT: The Abbey Grange, 1904, SM)
- Der zweite Fleck (OT: The Second Stain, 1904, SM)
Über den Autor:
brauche ich wohl nichts mehr zu sagen Infos gibt die krimi-couch oder wikipedia
Meine Meinung:
Eigentlich hatte Doyle seiner mittlerweile verhassten Hauptfigur ja ein spektakuläres Finale verschafft, um sich so von ihr zu befreien, doch die Entrüstung seiner aufgebrachten Leser, die wegen ihres Lieblingshelden sogar Trauerbänder trugen und zu Tausenden ihr Abonnement des Strand Magazine kündigten, zwang ihn zu weiteren Geschichten um Sherlock Holmes. Und ich kann nur sagen: GOTTSEIDANK!
Ich weiß nicht, ob es ein Zugeständnis von Doyle an seine Fans war oder Ausdruck der Weiterentwicklung seiner Figur, aber sein ganzer Stil und die Charakterisierung von Holmes haben mir noch besser gefallen als in den früheren Kurzgeschichten. Holmes wirkt nicht mehr so arrogant, aber blasiert genug, um das „typisch Englische“ seines Charakters heraus zu streichen. Im Gegensatz zu früheren Fällen, sind Holmes Lösungen für den Leser schneller nachvollziehbar, da er den Leser mehr in seine Ermittlungen und Schlussfolgerungen einbezieht. Sein treuer Freund und Weggefährte Dr. Watson, der die Geschichten aus seiner Sicht dokumentiert und erzählt, schafft durch seine manchmal geheimnisvolle Art (a la „Aus Gründen der Diskretion kann ich weder Zeit noch Ort der Vorkommnisse nennen und der Leser möge mir verzeihen, wenn ich an manchen Stellen über einige Details hinweggehe“) und eine kurze Beschreibung des Wetters, der politischen oder gesellschaftlichen Situation Londons das richtige Flair, in die Fälle einzutauchen.
Sicher scheinen die Fälle und die Lösungen heute nicht mehr ganz neu, aber wenn man sich bewusst macht, dass diese Fälle vor über 100 Jahren erdacht wurden, kann man nur seinen Hut vor Doyle ziehen (und merken, wer sich da alles etwas abgeguckt hat ;-))
Meine 3 Lieblingsfälle in diesem Band sind: Der Baumeister von Norwood, Die tanzenden Männchen und Die sechs Napoleons.