Miss Emily Paxton (Die Rebellin - TB-Titel) von Peter Prange

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Wenn mir das schon auffällt :gruebel...


    Naja, du bist doch eine Eule und die sehen das Cover von Miss Emily Paxton derzeit ja jeden Tag. Von daher gar nicht so außergewöhnlich ;-)
    Ich find das ziemlich schade, dachte ich doch noch, dass das Cover eben KEIN Durchschnittscover wäre. Habe ich mich wohl getäuscht. :-(

  • Habe nun schon mehr als die Hälfte des Buches gelesen und ich muss sagen: Peter Prange hat wieder ein super spannendes und vor allem gut recherchiertes Buch hingelegt! Ich wusste vorher kaum etwas über die erste Weltausstellung in London und über deren Entstehung, und die Liebesgeschichte von Emily und Victor zieht einen mehr und mehr in den Bann!


    Nach dem "Bernsteinamulett" und der "Philosophin" ist dies nun mein drittes Buch von Peter Prange. Es liest sich sehr flüssig und man kann es schwer weglegen. Für Liebhaber historischer Romane ein Muss!

    Liebe Grüße India :fisch


    Ich lese gerade: Mathildas letzter Walzer - Tamara McKinley


    "Les anneés heureuses sont les anneés perdues."
    Marcel Proust

  • So - heute habe ich nun das Buch in einem Rutsch durchgelesen und bin begeistert. Ein wunderbar geschriebenes Buch, das sich wegliest wie nix.


    Die Verflechtung von wahren und fiktiven Daten und Personen ist dem Autor ganz hervorragend gelungen und man erhält auch ein authentisches Bild des Londons und der Gesellschaft des viktorianischen Zeitalters vermittelt.


    Der Fortschritt steckt sozusagen in den Kinderschuhen und nicht alle sind gleichermaßen über neue Ideen erfreut.


    Auch die Standesunterschiede sind zur damaligen Zeit, wie man immer wieder merken kann, eine scheinbar unüberwindliche Kluft.


    Ein schönes, interessantes und sehr lehrreiches Buch, das mich zu weiteren Recherchen über die Strafe der Tretmühle, das Cold Bath Gefängnis, den Kristallpalast - um nur einige zu nennen - animiert hat.


    Eine wunderbare und absolut empfehlenswerte Lektüre. Dafür gibts von mir auf der Schulnotenskala eine glatte Eins!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Das Buch erscheint -unter anderem Titel- im Januar als TB.


    :bonk


    "Miss Emily Paxton" als Titel hat mich irgendwie angesprochen und ich hab es auch schon ein paar Mal in der Hand gehabt und nur nicht gekauft, weil mir "Die Philosophin" nicht gefiel. Aber der Titel an sich sprach mich schon an.


    Ich ertappe mich immer häufiger dabei, dass ich die Auslage der historischen Romane nur überfliege und kaum mal ein Buch umdrehe, weil alles irgendwie gleich heisst und gleich aussieht. Ein Buch, das "Die Rebellin" heisst, würde ich wahrscheinlich noch nicht mal in die Hand nehmen und umdrehen. Und wenn ich es nicht umdrehe, dann hat es auch keine Chance, gekauft zu werden.


    :fetch

  • Zitat

    Original von Delphin
    Ich ertappe mich immer häufiger dabei, dass ich die Auslage der historischen Romane nur überfliege und kaum mal ein Buch umdrehe, weil alles irgendwie gleich heisst und gleich aussieht. Ein Buch, das "Die Rebellin" heisst, würde ich wahrscheinlich noch nicht mal in die Hand nehmen und umdrehen. Und wenn ich es nicht umdrehe, dann hat es auch keine Chance, gekauft zu werden.
    :fetch


    Geht mir auch so, zumal das Cover hier auch noch hässlich und der Titel total unpassend ist :fetch


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Hallo,


    eigentlich wollte ich mal meine Meinung zu "Miss Emily Paxton" sagen und habe vorher die schon geschriebenen beiträge überflogen. Dabei bin ich auf zwei Dinge gestoßen zu denen ich jetzt auch noch was sage:


    1. Die 3 Werke als Triologie zu sehen finde ich gut! Sie verbindet einiges. In jedem Buch geht es um eine Person, über die so gut wie nichts bekannt ist und der Peter Prange einfühlsam eine Geschichte gibt. Der Name "Weltenbauer" sagt ja schon, dass es sich um wesentliche Ereignisse der Geschichte handelt. Ein Ereignis aus jedem der drei Jahrhunderte vom 17. - 19. Jh. Warten wir also gespannt auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Zur Vervollständigung der Gemeinsamkeiten hier ein guter Link: http://www.weltenbauer-trilogi…ixcms/detail.php?id=22815


    2. Ich bin entsetzt!!! Miss Emily Paxton als "die Rebellin". Oh nein!!! Natürlich passt es für den Verlag gut rein in die Reihe, DIE Philosophin, DIE Principessa, DIE Rebellin. Aber es kann doch nicht höchstes Ziel sein ähnliche Titel für die Werke zu finden. Ich finde "Die Rebellin" als Titel auch gar nicht gut. Ich bin gerade vollkommen verwundert, enttäuscht. Das Cover mag ich persönlich auch nicht. So hat es zwar keine Ähnlichkeit mehr mit dem anderen buch, das ein ähnliches Cover hatte wie M. E. P. und passt auch optisch gut zu den beiden Geschichten vorher, aber ... ich weiß nicht. Ich kann mich mit diesem Buch nicht anfreunden. Und dieselbe Geschichte unter zwei verschiedenen Titeln herauszugeben ist nicht nur verwirrend, sondern absolut falsch finde ich!!
    (Noch komischer bei amazon.de das Angebot "Miss Emily Paxton" und "Die Rebellin" zusammen zu bestellen)


    zu der wundervollen Geschichte sage ich einander Mal etwas - wenn ich mich zuende geärgert habe.


    Liebe Grüße,
    Anna

    "Wer Angst vor Büchern hat, hat in Wirklichkeit Angst vor dem Leben."
    - Peter Prange in "Die Philosophin"

  • Hallo,
    ich bins nochmal: Kleiner Tip für alle, die es auch beschäftigt hat, dass "Miss Emily Paxton" im Januar mit neuem Titel und neuem Cover erscheint:
    Im Forum zu Pranges neuestem Buch "Werte- Von Plato bis Pop: Was uns verbindet" habe ich die Frage mal gestellt. Also wer gerne die Antwort von Peter Prange dazu lesen möchte, sollte dort mal vorbei schauen. ;)


    Ändert zwar nichts an den Tatsachen, ist aber immerhin interessant. Und der Gedanke, dass der Verlag sich auf diese Weise mehr Leser erhofft, tröstet wenigstens ein bisschen. Immerhin kann man ja davon ausgehen, dass in so einem Verlag Menschen sitzen, die wissen, was sie tun. Vielleicht hat es also - mal davon abgesehen, dass wir es alle nicht gut finden - wenigstens den Effekt, dass weniger Leser an der Geschichte von Emily vorbei gehen.


    Liebe Grüße,
    Anna

    "Wer Angst vor Büchern hat, hat in Wirklichkeit Angst vor dem Leben."
    - Peter Prange in "Die Philosophin"

  • So, jetzt habe auch ich in recht kurzer Zeit "Miss Emily Paxton" von Peter Prange gelesen und trotzdem erstmal gewartet, bevor ich eine Rezension verfassen konnte und meine abschließende Meinung kund tun wollte.


    Zunächst:
    Insgesammt hat mir das Buch nur bedingt gefallen...


    Ich mochte nicht, dass die Kapitel so kurz und abgehackt waren, dass man viele spannende Dinge nur im über(über?über?)nächsten Kapitel reflektierend erzählt bekam.


    Dann missviel mir die große Menge an anzüglichen und sexuellen Handlungen und Beschreibungen...
    mag sein, dass das prüde klingt, aber es hat mich einfach gelangweilt in jedem zweiten/dritten Kapitel zu lesen "sein Prinz richtete sich in ihre Richtung auf" oder "wo war sie nur? beim gemeinsamen ersten mal hatte er befreiend aufgeschrien..." bitte?! ist es das woran männer denken, wenn sie ihre Liebste vermissen? oder ist es das einzige, was passiert, wenn sie an ein mädchen denken? das zwischen den Beinen? - ist mir zu platt


    und zu letzt hat mich das Ende richtig geärgert....
    ich war so enttäuscht von dem Ende! sie sieht aus um die Welt zu verbessern, ein Schwachsinn, ich wollte das süße kitschige Happy End, egal in welcher minimalistischen Form und wenn sie am Bettelstab gelebt hätten, ich wollte die beiden vereint und nicht "ich komm nach, eines tages, wenn die welt gerettet ist..." und wenn er nicht gestorben ist, dann wartet er noch heute (irgendwo zwischen einigen huren...) [<-- okay der war böse ;-) ]


    und die endlosen Reden und Verhandlungen und Erzählungen die nur mit der Ausstellung zu tun hatten, waren auch etwas dröge... weniger ist manchmal mehr...


    schön ist an einigen Stellen der Stil, sehr gefallen hat mir die Redebeschreibung, als der Anführer der Charisten in London spricht und weniger die Worte, als die Art der Gestik bzw wie die Masse in seinen Bann gezogen wird...


    aber alles bleibt sehr platt und klischeehaft und weckt bei mir nicht direkt emotionen...



    insgesammt aber eine nette unterhaltung, man legt es nicht gelangweilt beiseite, man ist schnell fertig.



    Edit: sorry, bin heute magenkrank, wollte nicht schroff klingen, es ist etwas härter geraten, als ich wollte... es war nett zu lesen und kommt wirklich gut durch!

  • Hallo,


    mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, und zum Schluss hin konnte ich ihn nicht mehr aus der Hand legen. Eine sehr gut recherchierte und gelungene Darstellung der Weltausstellung in London 1851.


    Vor dem Hintergrund des viktorianischen Englands begleitet der Leser Emily Paxton von ihrer Kindheit bis zum Ende der Weltausstellung. Der Roman beginnt mit einem Prolog, der einen wichtigen Einschnitt im Leben Emilys und Victors beinhaltet und dessen zentrales Motiv im Roman immer wieder aufgegriffen wird.


    Peter Prange entfaltet die gesamte Entstehungsgeschichte und den Verlauf der Weltausstellung aus der Sicht von Emily Paxton, Joseph Paxton, der den Glaspalast entworfen hat, Henry Cole und Victor Springfield, und somit ermöglicht er eine jeweils andere Sichtweise auf das Ereignis. Anschaulich dargestellt ist Emilys Weg von ihrer Kindheit bis zu dem Moment, wo sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt und sich von den Werten und Vorstellungen verabschiedet, mit denen sie aufgewachsen ist. Victors Weg führt ihn sehr konsequent zwar immer wieder in ihre Nähe, aber dennoch auch jedes Mal wieder von ihr fort. Das Ende finde ich passend und der Entwicklung der Figuren entsprechend.



    Den Abschluss des Romans bildet der Epilog, in dem auf den Brand eingegangen wird, der den Glaspalast im Jahr 1936 zerstört. Schon vorher war von der einstigen Pracht und dem Glanz nicht mehr viel übrig. Irgendwie ernüchternd, finde ich.


    Liebe Grüße,
    Laila

    Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. (Rudyard Kipling)

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