Fragen an Nina Blazon

  • Hallo Papercrane,


    da muss ich ein wenig ausholen und es so umschreiben, dass ich nicht zuviel vom Plot vorwegnehme. ;) Ganz grob gesagt kam ich ursprünglich über die Figur Fleur wieder zu dieser Epoche und dieser Region. Ich gehe beim Schreiben immer von der Figur aus und passe das Umfeld sozusagen an ihre Entwicklungsaufgabe an, auch in diesem Roman wählte ich das Land mit seinen Legenden, Traditionen und Besonderheiten passend zu Fleurs Innenleben. Und da die Märchenmotive und im Speziellen das Wolfsmotiv ein Nebenthema der Geschichte sind, passte diese historische Geschichte, die ja schon in vielen Teilen zu einer Legende geworden ist, auch ganz wunderbar dazu. Gerade in Anbetracht dessen, dass Wölfe bei uns und eben auch in Frankreich und anderen Ländern inzwischen wieder einwandern und heimisch werden, bekam die alte Geschichte sogar etwas sehr Zeitgenössisches - diese Urangst vor dem Wolf, die den Menschen in den Knochen sitzt.


    Und ich hatte mir schon damals auf meiner allerersten Recherchereise in die Auvergne gedacht, dass es spannend wäre, auf das heutige "Bestiengebiet" zu schauen und zu ergründen, warum dieser alte Fall die Region noch heute so allgegenwärtig ist und so viele Leute beschäftigt. So habe ich nun beides - ein historisches Panorama in "Wolfszeit" und das Echo des Falles in der heutigen Zeit im aktuellen Roman. Und ja - in beiden Büchern spielt ein nüchtern-aufklärerischer Vernunftsmensch eine wichtige Rolle - ein "ungläubiger Thomas" (oder eben auf gallisch-keltisch Tomé ...). Auch Namen verwende ich gerne für mich als Spielerei und als Spiegel der Charaktere. :D


    Doch bevor ich jetzt zuviel verrate, verweise ich mit einem Zwinkern auf das Nachwort - da gehe ich nämlich genau auf Deine Frage nach dem Warum ein. Aber besser erst lesen, wenn man das Buch durch hat. ;)


    Liebe Grüße

    Nina