Das Haus – Monika Maron

  • Hoffmann & Campe, 2023


    Kurzbeschreibung:

    Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.


    Über die Autorin:

    Monika Maron, geboren 1941 in Berlin, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwart. Sie wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik nach Hamburg und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentliche zahlreiche Romane und mehrere Essaybände. Ausgezeichnet wurde sie mit diversen Preisen, darunter der Kleistpreis (1992), der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Homburg (2003), der Deutsche Nationalpreis (2009), der Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011) und der Ida-Dehmel-Literaturpreis (2017). Bei Hoffmann und Campe erschienen zuletzt die Erzählung Bonnie Propeller (2020) und der Essayband Was ist eigentlich los? (2021).



    Mein Eindruck:

    Endlich mal wieder ein neuer Roman von Monika Maron.

    Eine Gruppe von locker befreundeten, nicht mehr jungen Leuten ziehen gemeinsam in das große, geerbte Haus von der ehemaligen Tieräztin Katharina.

    Die Gemeinschaft wird dann von einem Vorfall gestört Katharina nimmt den Hund einer kranken Freundin auf und eine der Beohnerin hat Einwände. Doch Katharina beharrt erstmals darauf, dass es schließlich ihr Haus sei.

    Diese Aussage verstört auch die anderen Bewohner und es kommt zu Diskussionen. Auch die Icherzählerin Eva ist da nicht ganz neutral.


    Monika Maron nimmt diese Situation als Beispiel für eine Gesellschaft und wie wir miteinander umgehen wollen.


    Sie lässt den Konflikt jedoch nicht eskalieren, doch er schwelt im Hintergrund.

    Abwechslung gibt es, als ein alter Freund, der selbstbewusst und Autor von Kriminalromanen sie besucht.

    Einige Passagen sind erstaunlich verplaudert, doch das hat auch seinen Reiz.



    ASIN/ISBN: 3455016421

  • Titel: Das Haus

    Autorin: Monika Maron

    Verlag: Hoffmann und Kampe

    Erschienen: Oktober 2023

    Seitenzahl: 236

    ISBN-10: 3455016421

    Preis: 25.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.


    Die Autorin:

    Monika Maron, geboren 1941 in Berlin, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwart. Sie wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik nach Hamburg und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentliche zahlreiche Romane und mehrere Essaybände. Ausgezeichnet wurde sie mit diversen Preisen, darunter der Kleistpreis (1992), der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Homburg (2003), der Deutsche Nationalpreis (2009), der Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011) und der Ida-Dehmel-Literaturpreis (2017). Bei Hoffmann und Campe erschienen zuletzt die Erzählung Bonnie Propeller (2020) und der Essayband Was ist eigentlich los? (2021).


    Meine Leseeindrücke:

    Alte Menschen mit ihren unterschiedlichen Ansichten und Lebenserfahrungen, zusammen in einer Wohngemeinschaft. Ein sehr interessantes Szenario. Die Autorin beschreibt empathisch – allerdings ohne überbordende Gefühlsduselei – wie ein solches Zusammenleben aussehen könnte. Gerade auch für etwas ältere Menschen (so wie ich einer bin) sicher eine interessantes Leseerfahrung. Gerade auch das Zusammenleben mit den unterschiedlichsten Menschen ist nicht einfach.

    Dieser Roman lebt von seiner Authentizität und seinem Sinn für reale Erwartungen. Die handelnden Personen sind realistisch gezeichnet und nicht übertrieben dargestellt.

    Hervorzuheben ist, das Monika Maron ihre Leser nicht langweilt oder versucht sie zu belehren. Die Lehren und Erkenntnisse aus diesem Buch mag jeder für sich selbst ziehen. Sehr lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3455016421

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Katharina, eine pensionierte Tierärztin, erbt von ihrem Vetter ein renoviertes Gutshaus 100 Km nördlich von Berlin – in Bassin. Zusammen mit ihrer Freundin Silvie beschließt sie, eine Alters-WG zu gründen. Bei einem Casting einigen sie sich auf fünf weitere Personen. Da ist das Ehepaar Müller mit Amadeus, der durch einen Schlaganfall gehandicapt ist, und sie bekommen die schönste Wohnung im EG. Eine verwitwete Buchhändlerin Marianne, die nicht alleine leben kann/will. Johannes Bertram, dessen Frau mit ihrem Lover weg ist und der sich in einer ungeklärten Situation befindet. Ihr Zusammenleben ist nicht wie bei einer Studenten-WG. Im Unterschied dazu haben sie alle eine andere Herkunft, verschiedene Berufs- und Lebenswege hinter sich, damit verbunden unterschiedliche Schicksale und selbstverständlich auch völlig unterschiedliche Charaktere. Sie führen kein organisiertes, kollektives Leben, eher finden sich zu verschiedenen Themen kleine Gruppen – z.B. Yoga, Spaziergänge, Radfahren, Gartenarbeit. Sie wollen alle nochmals etwas Neues beginnen, etwas Schöneres als nur alt zu werden. Die erste ernsthafte Verstimmung kommt auf, als Katharina einen Hund für eine kurze Zeit zu sich nimmt und sie erstmals den Satz „Das ist mein Haus“ äußert. Und weiter geht’s. Eva, die Erzählerin der Geschichte, zieht nun auch noch ein, da es in Berlin bezüglich ihrer Wohnung Veränderungen gab. Zu Besuch kommt nun ein Krimiautor mit Mitte 50 und jetzt verändert sich das Zusammenleben positiv. Es wird mehr Wert auf gemeinsame Mahlzeiten gelegt, es wird sich besser gekleidet und es werden (von ihm initiierte) Gespräche geführt, vor allem ohne das Thema Krankheiten. Im Laufe der Zeit kristallisiert sich auch heraus, daß z.B. Sylvie weiterhin viel reisen möchte, heimlich ihre Wohnung in Berlin behalten hat und einfach nicht alt werden möchte. Katharina und Mary finden wieder eine neue Möglichkeit, sich beruflich bzw. ehrenamtlich zu engagieren.


    Das Ende der Geschichte (mehr möchte ich hierzu nicht sagen) und überhaupt das ganze Buch mit seinen leisen Tönen und dem Tiefgang finde ich eine tolle Grundlage für Diskussionen und auch zum Nachdenken.


    Es war mein erstes Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht mein letztes. Der Schreibstil gefiel mir außerordentlich gut und da ich mich auch in dieser Altersklasse befinde, fand ich die Beschreibungen authentisch, konnte vieles sehr gut nachvollziehen und werde es gerne weiter empfehlen.