Seiten: 480
Herausgeber: Festa Verlag
Erscheinungstermin: 7. September 2023
ISBN: 978-3986760816
Meine Meinung:
Normalerweise ist der Festa Verlag ja für Bücher bekannt, die niemand sonst veröffentlichen möchte. Ich habe den Verlag in den letzten Jahren total aus dem Blick verloren, obwohl ich vor einiger Zeit einen richtig tollen Roman gelesen habe und Bücher aus dem Verlag auch gerne lese. Jetzt kann aber nichts mehr schief gehen, denn ich habe den Newsletter nun auch endlich abonniert. Dazu hat mich “Das Porzellanhaus” von Laura Purcell wieder darin bestätigt, ein größeres Augenmerk auf den Verlag zu legen.
Hester Why, die eigentlich Esther Stevens heißt, beginnt ihre Stelle als Kammerzofe bei Miss Louise Pinecroft im House Morvoren. Miss Pinecroft ist eine seltsame Person: Den lieben langen Tag sitzt sie im Salon und bewacht ihre Porzellansammlung, denn wenn sie das nicht tut, wird nach ihrer Aussage etwas Schlimmes passieren. Nichts und niemand kann sie davon abbringen, den Raum zu verlassen, nicht mal nachts. Nach und nach beginnt Hester zu ahnen, dass irgendwas Seltsames in dem Haus vorgeht und je mehr sie in die Geschichte des Hauses eintaucht, desto mehr wird sie in diese Vorfälle verstrickt.
Nach ein paar Seiten war ich schon total geflasht von der gruseligen, düsteren Stimmung. Wie es in solchen Büchern weit verbreitet ist, spielt es zur dunklen Jahreszeit und natürlich ist das Wetter und vor allem auch das House Morvoren genauso, wie man es bei einem handfesten Mysterythriller erwartet. Hester, die abhängig von Gin und Laudanum ist, trägt als Ich-Erzählerin ihren Teil dazu bei, dass ich als Leserin in ihrem Strudel aus Hoffnungslosigkeit und Trauer gefangen war. Ich kann dir sagen: Das passte perfekt ins Buch!
Die Geschichte um die Familie Pinecroft ist wirklich traurig. Mr. Pinecroft hat seine Familie an die Schwindsucht verloren, allein seine Tochter Louise blieb ihm noch. Er hielt sich selber für einen der besten Ärzte, den die Menschheit je gesehen hat und dachte, er könnte die Krankheit mit seltsamen Behandlungsmethoden heilen. Aus all dem resultiert das, was Miss Pinecroft am Ende den ganzen Tag lang vor der Porzellansammlung sitzen lässt. Was das ist, musst du aber selber herausfinden, denn ich möchte nicht spoilern. Ich kann dir nur sagen, dass es mit dem Glauben an Übernatürliches und mit Fanatismus zu tun hat.
Obwohl ein paar Charaktere, wie zum Beispiel das Hausmädchen Creeda oder Miss Pinecrofts Mündel Miss Rosewyn schon gruselige Züge an sich haben, war das Buch insgesamt gesehen nicht so extrem gruselig, wie ich es vorab vermutet habe. Es waren immer mal Momente dabei, die in mir ein mulmiges Gefühl ausgelöst haben, aber meistens war es, wie ich oben schon sagte, eher düster und unheilvoll.
Wenn du generell gerne im Horror- oder Thrillerbereich unterwegs bist, ist “Das Porzellanhaus” auf jeden Fall etwas für dich. Ansonsten solltest du lieber erst mal die Leseprobe lesen, denn die fängt auch schon düster an und zeigt dir, womit du rechnen musst, wenn du das Buch liest. Für mich war es ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen wollte, weil ich einfach wissen musste, wie es weitergeht.
Das Buch wurde mir vom Festa Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich dafür herzlich. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.
ASIN/ISBN: 3986760814 |