Elias Haller - Rotkäppchen lügt

  • ASIN/ISBN: 2496713231

    „Rotkäppchen lügt“ ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie von Elias Haller mit der Sonderermittlerin Nora Rothmann.
    In Berlin geschehen viele grausame Morde, auch unter bekannten Persönlichkeiten. Alle scheinen im Zusammenhang mit Nora Rothmann zu stehen, die als Sonderermittlerin für Korruptionsfälle beim LKA arbeitet und aktuell gegen den pensionierten LKA-Präsidenten Tuchfeldt ermittelt. Was hatte er mit dem „Wolf“ zu tun, der vor Jahren kleine Mädchen ermordete und noch in Haft ist? Und was hat Noras vor 20 Jahren ermordete Familie damit zu tun? Der Täter wurde nie gefunden. Daher wird es für Nora ein sehr persönlicher Fall, da auch in ihrem privaten Umfeld Menschen ermordet werden. Weil sie von niemandem Hilfe zu erwarten hat, will sie den Täter selber finden. Damit beginnt die Jagd nach dem Mörder und nach Nora. Und die Polizei ist völlig überfordert von den vielen Toten.
    Es ist ein sehr grausames Buch mit mehreren Handlungssträngen und vielen Personen. Zu Beginn hatte ich einige Probleme, mich einzulesen. Das hat dann aber gut geklappt. Es wird einerseits aus Noras Sicht erzählt, die fast schon auf der Flucht vor den eigenen Kollegen ist und nicht mehr weiß, wem sie vertrauen kann. Denn durch ihren Job hat sie sich keine Freunde beim LKA und bei der Polizei gemacht und kaum jemand steht hinter ihr. Trotzdem war ich schockiert von dem Umgang mit ihr und den Verdächtigungen gegen sie.
    Andererseits wird die Arbeit der Polizei unter Führung von Konrad König dargestellt, die sich wegen der schnell hintereinander folgenden Mordfälle völlig überfordert sieht und dann doch auf Noras Hinweise angewiesen ist, um voranzukommen.
    Die Charaktere sind authentisch dargestellt, vor allem wird das Böse sehr gut herausgearbeitet. Nora ist eine eigenwillige Person, mag keine Nähe und ist wenig einfühlsam, was sich auch in ihrer Arbeit niederschlägt. Sie macht keinen Unterschied zwischen den von ihr untersuchten Verfehlungen. Trotzdem mag ich sie und sie tut mir auch ein wenig leid für das, was sie durchmachen musste. König ist noch der einzige, der zu ihr hält. Ein Gegensatz zu seiner sehr unsympathischen Kollegin Manja Schreiner, die kaugummikauend, unsensibel und rüpelhaft als Ermittlerin auch noch sehr voreingenommen ist. Aber vielleicht hat das auch einen Grund.
    Der Schreibstil ist sehr mitreißend und durch die kurzen Kapitel wird der hohe Spannungsbogen von Anfang bis Ende gehalten. Man hat das Gefühlt, dass das Blut aus den Seiten tropft, es ist nichts für schwache Nerven.
    Auch das Cover lässt schon Böses erahnen, rot wie Blut und ein zähnefletschender Wolf.
    Da es eine Trilogie ist, wird in diesem Buch nicht alles aufgeklärt. Also freue ich mich auf die nächsten beiden Teile.

    <3<3<3<3<3

  • Über den Autor (Amazon)

    Elias Haller, geboren 1977, ist leidenschaftlicher Schriftsteller, aber vor allem ist er seit über zwanzig Jahren Polizeibeamter. Er lebt und arbeitet in Chemnitz, der Stadt, in der auch seine erfolgreiche Reihe um Kriminalhauptkommissar Erik Donner spielt.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Edition M (10. Oktober 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 396 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 2496713231

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-2496713237


    Grausam und blutig

    Mit diesem Buch beginnt die Thriller-Trilogie von Elias Haller. Es geht zunächst um Korruptionsfälle, in den eigenen Reihen die die unbestechliche Nora Rothmann bearbeitet. Doch sie ist beim LKA Berlin auch verhasst. Anscheinend hat hat sie mit ihren Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten eine nie dagewesene Gewaltspirale ausgelöst. Der Killer ist ein blutdürstiger Wolf der durch die Hauptstadt zieht. Es geht ihm um größtmögliche Schmerzen seiner Opfer und dabei inszenieret er abartige Märchenversionen von Rotkäppchen. Denn dieses hat gelogen.


    Meine Meinung

    Beim Lesen dieses Buches hatte ich das Gefühl, dass das Blut aus den Seiten herausläuft! Am Anfang mochte ich von den Ermittlern keinen, doch so langsam freundete ich mich mit Nora Rothmann an. Irgendwie wurde sie mir sympathisch, auch wenn es später zu einem Ereignis kam, das auch sie erschütterte. Ein Ereignis aus ihrem Privatleben. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch in die Protagonisten dann gut hineinversetzen. Mein Lesefluss wurde nicht gestört, weil es eben keine Unklarheiten im Text gab. Rothmann ist starköpfig, wenn sie sich mal auf jemanden eingeschossen hat, dass ist sie kaum von Gegenteil zu überzeugen, bzw. davon abzubringen. In diesem Fall ist dies der pensionierte LKA-Präsident. Wenn ich schrieb, das Blut laufe geradezu aus den Seiten heraus, so meine ich damit, dass es immer wieder grausame Verbrechen gab. Und ich denke, zumindest mir ging es so, dass man so schnell nicht auf den Täter kommt. Auf jeden Fall hätte ich ihn in dieser Person nicht vermutet. Dies ist ein richtiger brutaler Thriller, wo der Täter auf die abartigsten Ideen kommt, es grenzte fast am Horror. Das Buch war spannend, und auch wenn ich eigentlich nicht so der Leser von superbrutalen Krimis bin, so hat mich dieses Buch doch gefesselt und ich werde sehen, ob ich die folgenden zwei Bände auch lese. Der nächste erscheint am 16. Januar 2023 und trägt den Titel Vöglein schweigt. Dann folgt der dritte Band mit dem Titel Schneeweißchen stirbt cm 16 April 2023. Ich möchte schon gerne wissen, was dem Autor da noch alles einfällt. Allerdings habe ich auch so noch genug zu lesen. Ich werde sehen. Von mir bekommt er auf jeden Fall eine Weiterempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: 2496713231

  • Absolut kein Märchen


    Rotkäppchen lügt, Thriller von Elias Haller, 389 Seiten, Edition M
    Auftaktband der Grimm-Thriller-Reihe
    Sonderermittlerin Nora Rothmann ist beim LKA in Berlin zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen. Dass sie sich damit nicht gerade beliebt macht bei den Kollegen, ist klar. Ihre laufenden Ermittlungen richten sich gegen den Ex-Polizeichef Tuchfeldt. Doch bei seiner Vernehmung stirbt er. Das ist der Auslöser für eine ganze Reihe von grausigen Gewaltverbrechen.
    Zu Anfang hatte ich etwas Mühe in Lesefluss zu kommen, denn viele Schauplätze, Chat-Verläufe aus dem Darknet, Szenenwechsel aus Vergangenheit und Gegenwart dazu eine Menge verschiedener Charaktere, stiften Verwirrung. Doch es hat mich erfasst und in einen Strudel hineingerissen, dem schwer zu entkommen war. Kurze gut überschaubare Kapitel, lebhafte Dialoge und ein flüssiger Schreibstil machten das Lesen leicht. Jedes Kapitel endet an einem äußerst spannenden Punkt, an dem das direkt folgende, nicht ansetzt. Das hat mein Lesetempo enorm gesteigert.
    Der Leser dieses Buches sollte nicht allzu zart besaitet sein, denn der blutrünstige „Wolf“ mordet sich bestialisch durch Berlin. Haller schont seine Leser nicht denn die Phantasie wird mit detaillierten Schilderungen befeuert. Die Spannungskurve setzt hoch ein und steigert sich bis zum Ende. Irgendwann jedoch hoffte ich auf einen Schimmer einer Erkenntnis, ich rätsle mich gerne durch Krimis und freue mich über ungeahnte Wendungen, doch je weiter ich im Thriller vorwärtskam desto weniger hatte ich irgendeinen Verdacht oder Durchblick. Viele offene Enden und diverse Erzählstränge haben mich letztendlich verwirrt. Am Ende blieben genügend unbeantwortete Fragen und Erzählstränge mit losen Enden, das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass dieses Buch der Auftaktband einer Trilogie ist. Ich werde die Reihe wohl weiterverfolgen, denn gerne wüsste ich, wie sich das Ganze zu einer plausiblen und nachvollziehbaren Story vervollständigt.
    Eine Lieblingsperson konnte ich nicht ausmachen, Nora Rothmann ist mir noch ein wenig fremd, sie ist eine schwierige Person, das ist sicher dem Tod ihrer Familie zuzuschreiben, den sie im Kindesalter erdulden musste. KK – Konrad König ist aktuell der beste Anwärter für eine „Lieblingsfigur“ kompetent und gerecht. Dafür gab es genügend Anwärter für unsympathische Charaktere. Die Figur „Manja“ z.B. ist mir gehörig auf die Nerven gegangen.
    Eine gute Unterhaltung, ein gelungener Einstieg in die Trilogie, eine Leseempfehlung und acht Punkte

  • Heimtückisch, brutal und todbringend: Nora Rothmann scheint das Böse geweckt zu haben. Zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen, ist die Sonderermittlerin beim LKA Berlin seit jeher so verhasst wie unbestechlich. Als sich ihre Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten richten, löst dies eine nie da gewesene Gewaltspirale aus. Wie ein blutdürstiger Wolf zieht ein Killer durch die Hauptstadt. Er fügt seinen Opfern größtmögliche Schmerzen zu. Dabei inszeniert er seine eigene abartige Märchenversion von Rotkäppchen. Denn Rotkäppchen hat gelogen …


    Ich habe das Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen. Das war auch ein Grund, warum ich es weitergelesen habe.

    Ich fand die Handlung recht verwirrend und die Handlungsweise der Personen nicht immer logisch. Ständig tauchen neue Namen und Charaktere auf und man fragt sich, ob man sie sich merken muss. Auch erschien mir das brutale Töten einiger Figuren nicht unbedingt aus dramaturgischen Gründen erforderlich, sondern nur, damit die Story besonders brutal und blutig wird. Vieles ergibt für mich keinen Sinn. Ich bin bestimmt nicht zart besaitet und liebe die Thriller von Chris Carter, der ja ach kein Cosy Crime schreibt.


    Das kann vielleicht daran liegen, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt. Aber für mich sind am Ende viel zu viele Fragen offen, es wurde viel zu wenig aufgeklärt und ich hatte eher das Gefühl, dass das eigentliche Buch mittendrin abgebrochen wurde und dann nahtlos im nächsten Teil weitergehen wird. Sowas kenne ich z. B. von der "Krähenmädchen"-Reihe von Erik Axl Sund, das in Deutschland ja auch als Trilogie verkauft wurde, im schwedischen Original aber EIN Buch ist.

    Auch das Motiv der "Märchenmorde" erschließt sich mir nicht wirklich. Vom Titel hatte ich irgendwie etwas anderes erwartet.


    Mit den Figuren wurde ich auch nicht warm. Nora Rothmann, die ja eigentlich der Hauptcharakter ist, war mir nicht wirklich sympathisch. Und so ging es mir auch mit den anderen Figuren, einzig König konnte sich später ein paar Sympathiepunkte verdienen.


    Was dagegen gut war: Durch die relativ kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden, wurde die Spannung über weite Strecken erhalten.

  • Nora Rothmann ist zuständig für Korruptionsfälle im LKA Berlin. Sie gilt als eher empathielos und knallhart. Ihre Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten führen aber nicht nur zum Tod einer Journalistin und des Ex-Präsidenten selbst, sondern auch durch das Umfeld von Nora. Dabei geht der Täter, der sich selbst der Wolf nennt, mit größtmöglicher Gewalt vor. Zusätzlich wird das abgetrennte Bein eines Pädophilen gefunden und Kriminalhauptkommissar Konrad König und sein Team haben alle Hände voll zu tun.

    Das Cover ist ein echter Hingucker, der auch perfekt zum Buch passt.

    Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt.

    Dazu sind die Charaktere sehr verschiedenartig.

    Im Auftakt zu dieser Märchen-Trilogie wird dem Leser gleich harte Kost vorgeschoben, denn der Täter geht es äußerst brutal an, wie selten in Thrillern.

    Die Spannung ist auf sehr hohem Niveau; bis zu den letzten 30 Seiten hat man selbst als geübter Krimi-/Thriller-Leser keine Ahnung über den Täter. Obwohl man während dem Buch viele Verdächtige findet. Die relativ kurzen Kapiteln, die aus wechselnder Sicht v.a. zwischen Nora und König wechseln, enden meistens mit einem Cliffhanger, sodass man immer weiterlesen will.

    Dazwischen gibt es dann immer wieder Vergangenheits-Kapitel, die im Laufe des Buches langsam einen Sinn ergeben.

    Insgesamt ist der Fall sehr komplex, aber durchaus logisch aufgebaut; die Protagonisten haben definitiv das Zeugs für diese Trilogie.

    Für mich war es erst das 2. Buch des Autors, allerdings definitiv nicht das letzte. Und den 2. Band der Trilogie hab ich schon bereitliegen.

    Fazit: Spannender Trilogie-Auftakt, nichts für zarte Gemüter. 5 von 5 Sternen