Das nackte Brot -Mohamed Choukri

  • Aufbau, 2023

    240 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Mohamed Choukri erzählt seine Kindheit und Jugend in Marokko: Der Vater ist Berber-Bauer in einem kleinen Ort im Rif-Gebirge, wo Choukri 1935 geboren wurde. Die Hungersnot treibt die Familie in die verheißungsvolle Stadt, nach Tanger. Aber auch hier finden sie nichts als Elend und Armut. Die Mülltonnen machen die herumstreunenden Kinder nicht satt. Der Schrei nach Brot wird dem jüngeren Bruder zum Verhängnis: Vom Jähzorn der Verzweiflung übermannt, erwürgt ihn der Vater und vertuscht sein Verbrechen. Mohamed bricht mit den Eltern, er schlägt sich als Dieb und Bettler, als Strichjunge und Spieler durchs Leben.


    Über den Autor:

    Mohamed Choukri, Sohn eines Bauern aus dem marokkanischen Rif, wurde 1935 in Beni Chiker geboren. Erst mit einundzwanzig Jahren lernte er Lesen und Schreiben – im Gefängnis von Tanger. Von seiner Kindheit und Jugend, geprägt von Armut, Hunger, Kriminalität, Alkohol, Haschisch und Nächten in Bordellen, erzählt Choukri in seinen autobiographischen Romanen »Das nackte Brot« und »Zeit der Fehler«. Später war Choukri Arabischlehrer an einem Gymnasium in Tanger und arbeitete als Literaturkritiker für den Rundfunk. Seine Freundschaft zu Literaten wie Paul Bowles, Jean Genet und Tennessee Williams führte zu seiner Entdeckung als Schriftsteller. Am 15. November 2003 starb Mohamed Choukri im Militärhospital in Rabat.


    Über den Übersetzer:

    Georg Brunold, geboren 1953 in Arosa/Graubünden, ist Journalist, Schriftsteller und Übersetzer. Er war Afrika-Korrespondent der Neuen Züricher Zeitung mit Sitz in Nairobi, Stellvertretender Chefredakteur der Kulturzeitschrift »du« in Zürich und lebt heute wieder in Arosa.


    Mein Eindruck:

    Das nackte Brot ist ein großer Klassiker aus Marokko und ein erschütternder autobiografischer Bericht, über einen Jungen, der in einer Welt des Hungers und der Gewalt aufwächst.


    Man liest das Buch natürlich auch unter dem Umstand, dass es ein so bekanntes, vielübersetztes Buch ist. Doch schnell vergisst man das und ist in der Geschichte drin.


    Es ist ein sehr intensiver, harter Roman, den man sich kaum entziehen kann.

    Für den Jungen und seinen Bruder gibt es nie genug zu essen, der Vater sehr gewalttätig und die Mutter unterdrückt.

    In dieser Welt sucht der Junge sein Essen aus Mülltonnen. Sein Weg führt ihn über Oran schließlich nach Tanger. Die Stadt, die sein Leben und späteren Rum begleiten wird. Es werden die Jahre 1935, Choukris Geburt bis ins Jahr 1956 gezeigt.

    Es wird detailreich und sehr direkt erzählt.


    Ich denke, dass Buch ist so wichtig, weil es viel von den Begleiterscheinungen der Armut und dem Milieu erzählt, in dem Choukri aufwuchs.Es wird ein Leben Nahe am Abgrund. Und so ist auch die gewählte Sprache eine der Straße.


    Außerdem ist mir wichtig zu sagen, dass das Buch nicht nur eine Autobiografie ist, sondern auch Literatur, denn der Autor fand unabhängig von der vorherrschenden Alltagssprache einen eigenständigen Ton mit viel Ausdruck. Es bleibt aber in jeder Hinsicht ungeschönt und das ist vielleicht das Ungewöhnliche.



    ASIN/ISBN: 384772052X