Männer töten – Eva Reisinger

  • Leykam, 2023

    288 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Anna Maria lebt ein typisches Großstadtleben: Sie arbeitet in einer hippen Firma, geht am Wochenende mit ihren Freundinnen feiern und hat eine komplizierte Ex-Beziehung. Bis sie Hannes an der Bar eines Nachtclubs kennenlernt. Er ist aus Engelhartskirchen, einem oberösterreichischen Dorf, von dem sie bis dahin noch nie gehört hat. Und ganz sicher rechnet sie nicht damit, eines Morgens mit Hannes in diesem Nest aufzuwachen. Als es doch passiert, lassen die Klischees zunächst grüßen: Kühe, Knödel, Kirchturmglocken. Dann aber bemerkt Anna Maria, dass nicht alles ins Bild passen will. Warum gibt es eine Pfarrerin, obwohl das Dorf katholisch ist? Wie kommt es, dass die Frauen hier viel lauter feiern als anderswo? Wo sind die Männer hin? Und was hat das alles mit Kathrin Glock zu tun? Eva Reisinger erzählt eine skandalöse Geschichte über Macht, Freundinnenschaft und weiblichen Zusammenhalt in einem ungewöhnlichen Setting. Eine Tour de Force durch dringliche Themen der Gegenwart, voller popkultureller Poesie.


    Über die Autorin:

    Eva Reisinger, 1992 geboren, wuchs in der oberösterreichischen Provinz zwischen Zeltfest und Wodkabull auf. Sie studierte in Wien Journalismus, arbeitete in Medienhäusern in Hamburg, Berlin und Istanbul. Ab 2017 baute sie einen Österreich-Schwerpunkt für das junge Medium der ZEIT auf und berichtete als Korrespondentin aus dem Nachbarland. Ihr erstes Buch »Was geht, Österreich?« erschien 2021 bei Kiepenheuer & Witsch. Für ihren Debütroman erhielt sie das Start-Literaturstipendium der Stadt Wien. Sie lebt als freie Autorin mit ihrer Hündin Frieda in Wien und träumt vom Matriarchat.


    Mein Eindruck:

    Dieser Roman ist auf der Debüt-Shortlist des Üsterreichischen Buchpreises.

    Ohne diesem Umstand wäre ich auch nicht auf das Buch gekommen.

    Es ist sicher kein schlechter Roman, doch nach einer Weile merkte ich, dass er mir nicht so ganz liegt bzw. das ich vermutlich nicht die Zielgruppe bin.

    Mir ist der feministische Ansatz zu plakativ.


    Dafür ist die Hauptfigur nicht schlecht gemacht. Man kann ihre Schwiewrigkeiten und Probleme leicht nachvollziehen. Es gibt da eine ganze Reihe von ausdrucksvollen Passagen, z.B. die, als sie entlassen wird oder die, als sie vom Arzt nicht ernst genommen und sogar beleidigt wird.


    Der Plot an sich erscheint mir überzogen. Es ist mehr eine Art Experiment. Daher konnte ich das Buch nicht so ganz annehmen, was schade ist, denn die Thematik der seelisch und körperlich ausgeübten Gewalt gegen Frauen wäre es sicherlich wert.


    Dennich wehrt sich das Buch dagegen, als mittelmäßig eingestuft zu werden. Ich gebe daher gute 6 von 10 Punkten.


    ASIN/ISBN: 3701182973