'Wie schön wir waren' - Seiten 001 - 098

  • Zu erwarten war es ja, dass es kein einfaches Buch sein wird.


    Diese Versammlung ist geradezu grotesk.

    Und ein Muster wie an vielen Orten auf der Welt. Die eingeschüchterte Dorfbevölkerung, die sich nicht zu widersprechen magt. Wer aufmuckt, verschwindet.

    Nur der Wahnsinnige wagt sich, gegen die Herren aufzubegehren.


    Mit dem Abschnitt bin ich noch nicht durch, das Dorf erwacht gerade nach der Gefangennahme der Männer von Pexton.

  • Zu erwarten war es ja, dass es kein einfaches Buch sein wird.


    Diese Versammlung ist geradezu grotesk.

    Und ein Muster wie an vielen Orten auf der Welt. Die eingeschüchterte Dorfbevölkerung, die sich nicht zu widersprechen magt. Wer aufmuckt, verschwindet.

    Nur der Wahnsinnige wagt sich, gegen die Herren aufzubegehren.

    Gerade weil es der Irre ist, wird die Auflehnung Erfolg haben. Er, als der "Unberührbare" kann es sich erlauben, keiner wagt es ihn zu berühren, da man dann, ihrem Glauben nach, verflucht ist.

    Ich bin auch noch nicht durch, werde aber evtl. wegen der anderen Leserunde unterbrechen.

  • Ich bin noch nicht ganz in der Mitte des Abschnitts, aber schaue auch schon mal hier rein. Das Buch hat ja keinen sanften Einstieg, ein Wir-Erzähler nimmt mich an die Hand und wirft mich direkt in das Elend durch die Ausbeutung von Paxton. Wirklich sehr eindringlich geschrieben, es ist beim Lesen sehr bedrückend.


    Das ist natürlich eine klischeemäßige Situation, die es so aber vielfach gegeben haben wird und immer noch gibt. Die reichen Weißen, die den Repräsentanten des Dorfes gekauft haben, die Elend verursachen und ein Außenseiter aus dem Dorf begehrt auf. Und wird dann unterstützt von einem, der sehr viel persönliches Leid erfahren hat. Aber nur auf dem paar Seite hat Mbue es so gefühlvoll, packend, entsetzlich geschildert. Es funktioniert so gut. Ich fühle mich als Beobachter bei dem Treffen.


    Und dann der Perspektivenwechsel, Ich-Perspektive, die Seiten voller Liebe zwischen Tochter und Vater, zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.

  • Irgendwie erinnert mich die Geschichte auch an eine andere, die Ölkatastrophe in Florida, als die Bohrinsel explodiert ist. Da gab es doch auch ein Buch über einen Fischerjungen, Tres irgendwas.

    Man spürt einfach, dass Fortschritt und Bequemlichkeit auf dem Rücken derer ausgetragen wurde und wird, die sich nicht wehren können.

  • Irgendwie erinnert mich die Geschichte auch an eine andere, die Ölkatastrophe in Florida, als die Bohrinsel explodiert ist. Da gab es doch auch ein Buch über einen Fischerjungen, Tres irgendwas.

    Man spürt einfach, dass Fortschritt und Bequemlichkeit auf dem Rücken derer ausgetragen wurde und wird, die sich nicht wehren können.

    Mich hat das auch an die unterschiedlichen Katastrophen oder absichtlich ausgelösten Verwüstungen überall in der Welt erinnert.

    Besonders bedrückend finde ich, wenn Regierungen das eigene Volk verkaufen und mit den Ausbeutern Hand in Hand arbeiten.

    Das scheint hier ja genau so zu funktioniern.


    Und dann der Perspektivenwechsel, Ich-Perspektive, die Seiten voller Liebe zwischen Tochter und Vater, zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.

    Das empfinde ich auch so. Die schreckliche Situation des Dorfes wird durch dieses Heranrücken noch deutlicher.



  • Diese Versammlung ist geradezu grotesk.

    Und ein Muster wie an vielen Orten auf der Welt. Die eingeschüchterte Dorfbevölkerung, die sich nicht zu widersprechen magt. Wer aufmuckt, verschwindet.

    Nur der Wahnsinnige wagt sich, gegen die Herren aufzubegehren.

    Grotesk fand ich diese Versammlung auch, eingeschüchtert wirken die Menschen auf mich aber nicht, dafür hilflos und resigniert. Verstehen kann ich nur nicht, warum sie diesen korrupten Dorfvorsteher nicht schon lange abgesetzt haben, auch wenn das an der grundsätzlichen Situation nichts geändert hätte.

    Die Idee die Mitarbeiter des Konzerns zu kidnappen ist schon ganz schön wahnsinnig, ich kann mir da keinen guten Ausgang für das Dorf und seine Bewohner vorstellen.



    Das empfinde ich auch so. Die schreckliche Situation des Dorfes wird durch dieses Heranrücken noch deutlicher.

    Das geht mir genauso.

  • Inhaltlich finde ich es ja spannend, wie das Dorf aus der Situation rauskommen will. Die Leute von Pexton werden gefangen gehalten, und sie erzählen den Soldaten, die wären sofort gefahren. Wenn sie die irgendwann frei lassen, fliegt ja alles auf.


    Mit den Namen habe ich noch so meine Schwierigkeiten, sie sind für mich ungewohnt, da fällt es mir schwer, alle auseinander zu halten und Bilder vor Augen zu bekommen. Denn das Dorf und die Bewohner werden ja nach und nach liebevoll gezeichnet.


    Die Idee, die Geschichte aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven sowie gesammelt aus der Sicht der Kinder als Gruppe zu schreiben ist so toll.

  • Inhaltlich finde ich es ja spannend, wie das Dorf aus der Situation rauskommen will. Die Leute von Pexton werden gefangen gehalten, und sie erzählen den Soldaten, die wären sofort gefahren. Wenn sie die irgendwann frei lassen, fliegt ja alles auf.


    Mit den Namen habe ich noch so meine Schwierigkeiten, sie sind für mich ungewohnt, da fällt es mir schwer, alle auseinander zu halten und Bilder vor Augen zu bekommen. Denn das Dorf und die Bewohner werden ja nach und nach liebevoll gezeichnet.


    Die Idee, die Geschichte aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven sowie gesammelt aus der Sicht der Kinder als Gruppe zu schreiben ist so toll.

    Die Festsetzung der Gesandten empfand ich als Paukenschlag, und ich glaube den meisten Einwohnern ging es genau so.

    Die Namen gehen eigentlich mir sind oft nur Formulierungen und Sätze so unverständlich, dass ich sie mehrmals lesen muss um sie zu entschlüsseln.

    Das mit den unterschiedlichen Perspektiven beschert natürlich dem Leser mehr Informationen und Ansichten ist aber nicht neu.

  • Ich finde gerade in diesem Buch die unterschiedlichen Perspektiven besonders. Die Kinder leben schon in einer noch recht magischen Welt. Erkennen aber, dass sie besonders unter der Situation leiden und es vor allem die Kinder sind, die sterben.

    Auch die Erwachsenen leben noch in einer Welt, die für uns unverständlich ist.

    Diese beiden ganz gegensätzlichen Einflüsse, da die traditionelle Lebenswelt und dort die moderne, werden im Verlauf des Buchs immer deutlicher.

  • Die Idee, die Geschichte aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven sowie gesammelt aus der Sicht der Kinder als Gruppe zu schreiben ist so toll.

    Diese Gruppenperspektive ( mir fällt kein besseres Wort ein) der Kinder fand ich besonders eindrucksvoll, vor allem weil in dem "Wir" auch ganz viel Individualität einzelner Kinder transportiert wurde.

  • Ich finde gerade in diesem Buch die unterschiedlichen Perspektiven besonders. Die Kinder leben schon in einer noch recht magischen Welt. Erkennen aber, dass sie besonders unter der Situation leiden und es vor allem die Kinder sind, die sterben.

    Vor allem spüren sie auch die Trauer der Familien, ihrer eigenen und die der anderen, wenn ein Kind gestorben ist. Es herrscht im ganzen Dorf eine gedrückte Stimmung obwohl sie ja im Grunde eine positive Einstellung zum Leben haben.