OT: The Sunday Philosophy Club
Der Autor
Alexander McCall Smith, geboren 1948, wuchs in Zimbabwe und Schottland auf. Er ist Professor für Medizinrecht in Edinburgh, wo er mit seiner Frau, zwei Kindern und einer Katze lebt, und veröffentlichte zahlreiche Fach- und Kinderbücher, bevor ihm mit der „No. 1 Ladies Detective Agency“ ein Welterfolg gelang. Der erklärte Musikliebhaber spielt das Fagott, unter anderem im „Really Terrible Orchestra“, das er mit gegründet hat – allerdings, wie er einräumt, nicht das ganze Fagott, weil er die schrillen Töne nicht leiden kann und deshalb meist beim hohen C aufhört. Das ist seiner Meinung nach aber völlig ausreichend.
Das Buch
Als bei einem Konzertbesuch ein junger Mann vor ihren Augen aus dem Olymp in den Tod stürzt, kann Miss Isabel nicht anders, als den angeblichen Unfall auf eigene Faust zu untersuchen. Keine leichte Aufgabe für die Philosophin, denn in der feinen Gesellschaft von Edinburgh stehen Anstand und Mitgefül nicht gerade hoch im Kurs. Doch Miss Isabel ist fest entschlossen, die Wahrheit zu finden und bald kommt sie einem bedrohlichen Komplott auf die Spur.
Meine Meinung
Dieses kleine, feine Büchlein ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe des Autors. Der im Untertitel angepriesene Club der Sonntagsphilosophen spielt denn auch in diesem Buch nur eine untergeordnete Rollen, das stört allerdings nicht. Und was nicht ist, kann ja in den nächsten Bänden noch werden.
Es ist schwer, dieses Buch einzuordnen. Auf mich hat es nicht wie ein "echter" Krimi gewirkt, obwohl es gleich auf den ersten Seiten zu einem Todesfall kam und Miss Isabel - die große Gefahr läuft, als verschrobenes älteres Fräulein zu enden - sich das ganze Buch hindurch redlich bemüht, Licht in die Angelegenheit zu bekommen.
Dies ist ein nettes Buch, mit leicht schrulligen, aber durchaus sehr sympathischen Charakteren. Die Geschichten, die sie miteinander verbinden, werden in den weiteren Bänden sicher noch wunderbar weitergesponnen.
Das Buch ist auch in einer eher "unkrimimäßigen" Sprache geschrieben, das muß wohl daran liegen, das Miss Isabel ja eine Philosophin ist. Das war wirklich mal ein unüblicher Krimi. So eine Art "philosophische Miss Marple". Das meine ich aber keineswegs abwertend. Ganz im Gegenteil: es hat Spaß gemacht, diesen so ganz anderen Krimi zu lesen. Ich würde mir auch den 2. Band kaufen und geben dem Buch spontan eine gute 2 auf der Schulnotenskala.
Ich weiß nicht, wieso - aber ich könnte mir vorstellen, daß das Buch MaryRead gefallen könnte.