Die Formel der Hoffnung , Lynn Cullen

  • Die Formel der Hoffnung

    Inhaltsangabe: Quelle Fischer Verlag


    »Ich bin beeindruckt von dieser Wissenschaftlerin, die viel zu lange übersehen worden ist - ein kluge, mutige und großherzige Frau.« Andrea Sawatzki

    Ein spannender Roman nach der wahren Geschichte einer herausragenden Ärztin

    Vanderbilt-Hospital, Nashville 1940: Dr. Dorothy Millicent Horstmann fällt auf unter den Ärzten der Klinik. Sie ist 1,85 m groß. Und sie ist eine Frau – meistens die einzige im Raum. Dorothy hat Großes vor: Sie will die Kinderlähmung bezwingen, die so viel Leid im ganzen Land verursacht. Zu viele Patienten hat sie in der Eisernen Lunge um Luft ringen und sterben sehen. Dorothy kennt nur ein Ziel: das Polio-Virus auszulöschen, durch Heilung oder einen Impfstoff. Die berühmten Forscher in ihrem Umfeld zweifeln an ihrer These zur Ausbreitung des Virus im Körper, aber sie wird ihnen beweisen, dass sie recht hat – um jeden Preis.
    Im Rennen gegen die Zeit wird sie zur Pionierin, die ihr privates Glück und ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt.

    »Ohne Dr. Dorothy Horstmann hätte es nie einen Impfstoff gegeben. Ein großer Applaus für dieses Buch, das Dorothys brillante Arbeit in den Vordergrund rückt – und uns an Frauen in der Wissenschaft erinnert.« Bonnie Garmus, Autorin des Bestsellers »Eine Frage der Chemie


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Ich kann nur an die Worte von Andrea Sawatzki , anschließen, das man viele Frauen in der damaligen Forschung und Medizin übersah oder groß erwähnte, deshalb vielen Dank an die Autorin Lynn Cullen, die ihr mit diesem Buch ein Denkmal setzt und sie lebendig werden lässt. Ich kann mich noch sehr gut an Kinderlähmung erinnern, in unsere Schule wurde vom Gesundheitsamt Schluckimpfungen durch geführt. Wir haben ihr und noch einigen Frauen vieles zu verdanken, die sich nicht mit Lorbeeren wie ihre Männlichen Kollegen schmücken, sondern die verbittert nach dem Erreger der Polio und einer Impfung forschen. Sehr bildlich und spannend erzählt, Danke liebe Lynn Cullen, das du uns teilhaben liest , bei der Forschung von Dr. D. M. Horstmann von der ich zum ersten mal erfahren habe.


    Ich habe Dorothy bewundert, wie sie sich aus bescheiden und ärmlichen Verhältnissen nach oben kämpfte. Gleich zu Anfang bekommen wir zu spüren , wie der Chefarzt des Vanderbilt- Hospitals, entsetzt ist das er eine Frau eingestellt hat. Aber sie lässt sich nicht so schnell klein kriegen und forscht unbeirrt weiter. Es waren harte Zeiten damals für eine Frau, zu studieren, und als Arzt und Forscherin anerkannt zu werden. Es ist ein harter und steiniger Weg, nicht nur für Dorothy , auch für andere Frauen wie Isabel. Es herrscht eine regelrechte Hackordnung unter den männlichen Kollegen, jeder von ihnen möchten die Lorbeeren ernten. Dorothy geht es nur um eins um die Kinder und die Kinderlähmung. All die schrecklichen Bilder und Quallen der Kinder gehen ihr nicht aus dem Kopf. Ob eiserne Lunge wo man sie hinein legt um ihr Leben zu retten, die verkrüppelungen oder auch den Tod. Es geht ihr alleine nur um die Kinder und den Impfstoff um Ihnen das unsägliche Leid zu ersparen und Leben zu retten. Ich fand es hochinteressant, Ihnen beim forschen über die Schulter zu schauen, schade das man die Frau nicht kennt, und fast nichts im Internet findet. Ein großer Wettlauf beginnt um den Kampf und die Entwicklung des Impfstoffs, erinnerte mich etwas an die Corona Krise, auch hier fand ein Wettlauf um den Impfstoff statt.

    Ich bin 1952 geboren und deshalb war dieses Buch ein muss, man erfährt soviel darin. Jedenfalls ist Dorothy eine Mutige und kämpferische Pionierin, der wir viel zu verdanken haben.


    ASIN/ISBN: 3949465138

  • Dr. Dorothy Horstmann ist mit Sicherheit eine interessante Frau, die viel erreicht hat, nur wird ihr das Buch nicht gerecht.


    Ihr Forschergeist und ihr unbedingter Wille dem Poliovirus den Kampf anzusagen, blitzt immer wieder mal durch, aber für mich blieb die Frau seltsam blass.

    Das einzige, das wieder und wieder thematisiert wird, ist ihre Körpergröße von 1,85m. Ja, das ist groß, aber dass deswegen jeder, der ihr begegnet einen Kommentar dazu abgibt oder sie fassungslos anstarrt, fand ich dann doch sehr übertrieben und auf die Dauer einfach nur nervig.

    Ähnlich nervig bemüht fand ich die Häufung des Begriffs "hygge" als ein Däne auftaucht....


    Dass sie als Frau in einem Forscherteam einen schweren Stand hat, klingt immer mal wieder an, wird aber leider nicht so treffend beschrieben wie in "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus, deren Testimonial auf dem Buch prangt.


    Ab etwa der Hälfte habe ich das Buch nur noch quergelesen...

  • Mir hat es sehr gut gefallen, vielleicht da ich 1952 geboren bin, und noch die Kinderlähmung mit erlebt habe. Mir hat Dorothy sehr gut gefallen und ich fand sie nicht blass.

  • Seuchendetektive

    Die Formel der Hoffnung, Biografie-Roman von Lynn Cullen, Fisher Ebooks


    Der verzweifelte Wettkampf der Medizinpioniere gegen Polio.


    Dr. Dorothy Millicent Horstmann fällt auf, sie ist größer als die meisten ihrer männlichen Kollegen. Ihre wahre Größe jedoch zeigt sie bei ihrem erbitterten Kampf gegen die Kinderlähmung. Als sie die Stelle im Vanderbilt-Hospital antritt, handelt es sich um eine Verwechslung. Ihre Vorgesetzten dachten Dr. Horstmann wäre ein Mann. Zeitlebens und ganz besonders bei ihrem unaufhörlichen Kampf gegen diese schreckliche Krankheit die die ganze Welt erschüttert, wird sie gegenüber ihren männlichen Kollegen zurückgesetzt.
    Das Buch beinhaltet 40 Kapitel in angenehmer Leselänge. Das Personenregister am Ende war äußerst hilfreich, die vielen verschiedenen Ärzte haben mich verwirrt.
    Die Polioepidemie erschüttert seit den 40er Jahren jeden Sommer die ganze Welt immer wieder kommt es zu schlimmen Ausbrüchen, Kinder sterben oder bleiben gelähmt. Die Behandlungsmaßnahmen sind grausam. Dass Frauen in der Wissenschaft arbeiten, ist in dieser Zeit nicht vorgesehen, sie sollen Kinder gebären darauf aufpassen und ihren großartigen Männern zur Seite stehen. Doch Dr. Horstmann lässt sich nicht unterkriegen, trotz schrecklicher Rückschläge und gegen die Zweifel ihrer Kollegen und Vorgesetzten, die sie immer wieder um die verdienten Lorbeeren bringen, findet sie den entscheidenden Ansatzpunkt, dass ein Impfstoff gefunden werden kann. Dafür opfert sie sogar ihr privates Glück. Ich habe diese Frau bewundert. Obwohl ihre männlichen Kollegen ihre Forschungsergebnisse für die eigenen ausgaben, oder sie, um die ihr zustehende Anerkennung betrogen wurde. Sie hat niemals verzagt. Deshalb ist Dr. Dorothy Horstmann meine Lieblingsfigur im Roman.
    Hier wird der Kampf um die verheerenden Folgen von Polio und die Arbeit der Medizinpioniere, dass endlich ein geeigneter Impfstoff gefunden werden kann, sehr lebendig dargestellt. Die Autorin hat eine hervorragende Recherchearbeit geleistet. Die Lektüre setzt, finde ich, ein gewisses Maß an medizinischer Vorbildung voraus. Allen voran die beiden Mediziner Salk und Sabin werden ebenfalls gut charakterisiert. Das Ringen darum als Erster einen wirksamen Impfstoff zu finden ist wirklich sehr dramatisch dargestellt. Trotz der Wichtigkeit der Menschheit zu helfen, sind die Hahnenkämpfe darum der Erste zu sein, wirklich deutlich hervorgehoben. Die parallel geschilderte private Liebesgeschichte von Dorothy wäre nicht nötig gewesen.
    Auch heute noch sind die Namen Dr. Jonas Salk und Dr. Albert Sabin ein Begriff beim Thema Polio, die Frauen die bei dieser epochalen medizinischen Erfindung beteiligt waren, werden nach wie vor unter den Tisch gekehrt. Auf der berühmten Polio Wall of Fame, einer Ansammlung von siebzehn Bronzebüsten von Personen die die Entwicklung des Impfstoffs vorangebracht haben ist wirklich nur eine einzige Frau abgebildet.
    Die Entdeckung der Schluckimpfung hat weiteres Leid verhindert, Poliomyelitis ist noch nicht ausgerottet. Die Krankheit kann nicht geheilt, nur durch die Impfung verhindert werden.
    Eine Leseempfehlung an die Leser die sich für Medizingeschichte interessieren. Serologische Vorbildung, bzw. medizinisches Wissen ist hilfreich. Stellenweise war die Ausführung schon etwas langatmig. Von mir 8 Punkte.

  • Ich kann mich Rosebud nur anschließen.


    Es war sehr interessant dem medizinischen Hahnenkampf zu folgen und ich fand Dorothy von Beginn an sehr sympathisch. Ich habe mich in einigen ihrer wegweisenden Entscheidungen auch selbst wiederfinden können und das hat natürlich die Nähe zu ihr noch verstärkt.


    Ich finde es immer wieder faszinierend, mit welch riesigen Schritten manche Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben wurden bzw. sich entwickelt haben - da bildet der Impfstoff gegen Kinderlähmung für mich keine Ausnahme. Wenn man bedenkt, wie wenig Zeit seitdem vergangen ist und wie viele Jahre und Jahrzehnte sich die Wissenschaft dem Thema zuvor verschrieben hat - beeindruckend für mich. Sowas finde ich immer wieder faszinierend und bewundernswert.


    8 Punkte.

  • das Buch war für mich hoch interessant, da ich noch den Kampf um die Kinderlähmung miterlebt habe, auch die ersten Schluckimpfungen, damals hat keiner sich gefragt was passiert und folgen es haben könnte mit der Impfung. Man war froh nicht daran zu erkranken.