Comeback - Dick Francis

  • Comeback - Dick Francis


    Inhalt

    In Comeback setzt Dick Francis den vielen namenlosen, unbesungenen Helden hinter den Pferdesport-Kulissen, den Tierärzten, ein Denkmal. Tatort ist Cheltenham, Schauplatz des jährlich ausgetragenen Cheltenham Gold Cup. In der Tierklinik des aufstrebenden jungen Tierarztes Ken McClure sind kurz nacheinander vier vollblütige Gold-Cup-verdächtige Pferdepatienten auf unnatürliche Weise jämmerlich verendet.


    Autor

    Dick Francis, geboren 1920, war viele Jahre Englands erfolgreichster Jockey, bis ein mysteriöser Sturz 1956 seine Karriere beendete. Fast 50 Jahre lang schrieb er Thriller, die das Pferderenn- und Wettmilieu als Hintergrund haben. Seine 42 Romane wurden alle Bestseller. Dick Francis starb 2010


    Meine Meinung

    Peter Darwin, Diplomat, befindet sich sozusagen auf dem Heimweg aus Japan, um seinen Dienst im Auswärtigen Amt in London anzutreten.

    Durch den Umweg über Miami und das nicht starten seines Flugzeug gen Heimat, besucht er einen alten Kollegen und gerät in Miami direkt in einen Überfall auf zwei Freunde seines alten Kollegen.


    Er nimmt sich der beiden älteren Leutchen an, die ebenfalls auf dem Sprung nach England sind, der bevorstehen Hochzeit ihrer Tochter beizuwohnen.

    Da er noch einige Tage Zeit bis zum Dienstantritt hat, nimmt er die Einladung seiner beiden Schützlinge in Cheltenham an und lernt so den künftigen Schwiegersohn der beiden kennen.

    Ken McClure - Tierarzt in einer Gemeinschaftspraxis.


    Schnell wird Peter klar, daß etwas nicht ganz in Ordnung zu sein scheint und Ken Probleme hat.

    Es stellt sich heraus, daß in letzter Zeit einige Pferde, die Ken als sehr guter Pferdechirurg operiert hat, hinterher gestorben sind. Teilweise unter Umständen, die sich nicht erklären lassen und Ken in seinem Selbstwertgefühl als ausgezeichneter Chirurg zweifeln lassen.

    Zudem wird sein Ruf geschädigt, einige Pferdebesitzer weigern sich bereits, ihr Pferd in die Obhut von Ken zu geben.


    Da Peter sich schnell mit Ken anfreundet, ihn die Sache interessiert, nimmt er sich der Merkwürdigkeiten an.....


    So nimmt die Geschichte ihren Lauf, während Peter und Ken versuchen, dem Täter auf originelle, typische Francis Art, auf die Schliche zu kommen.


    Das ist es so, was ich an den Francis Romanen liebe - die Art und Weise des Ermittelns. Keine Profis, sondern sozusagen normale Menschen, die durch Zufall und ungewollt in kriminelle Machenschaften verwickelt werden.

    Dazu die unorthodoxen, oft sehr kreativen Mittel, derer sich die sympathischen Hauptpersonen bedienen, die clever, oft lakonisch, oft humorvoll agieren.


    Nicht zu vergessen, das Kolorit - hier besonders Cheltenham, kleine englische Dörfer, die teilweise kauzigen Personen und die Informationen, die man so nebenbei erfährt.

    Wie z.B. Operationen an großen Pferden durchgeführt werden, die man ja nicht mal eben zum hinlegen auf den OP Tisch überreden kann.

    Wie bestimmte Medikamente wirken können, wie der diplomatische Dienst in England funktioniert...


    Hier ist wieder ein großartiger Francis Krimi entstanden, den ich nur empfehlen kann.


    Fazit

    Wieder ein hochgelungener Francis Krimi, der alles hat, was so typisch dafür ist. Sympathische Hauptfigur, clevere Handlungen, Humor, der ebenfalls dazu gehört.

    Interessantes Wissen über Tierärzte und Diplomaten im England der 1990ger. Nicht zu vergessen, der Rennsport, wenn hier auch nur am Rande.

    Der gewohnt wunderbare Schreibstil.



    ASIN/ISBN: 3257227531





  • "setzt Dick Francis den vielen namenlosen, unbesungenen Helden hinter den Pferdesport-Kulissen, den Tierärzten, ein Denkmal."


    Dieser Satz allein ist es wert, den guten alten, soliden Dick Francis mal wieder zu lesen. Man kann da sowieso nix falsch machen.

    Ich selbst habe Tiermedizin studiert, auch ein gutes Physikum (Vordiplom), war also quasi locker durch, der Rest wäre kein Problem gewesen, dann aber habe ich in den klinischen Semstern zu lange ausgesetzt. Aufhänger war das "Erstmal -Reisen-wollen" nach der Wende. Das hätte ich auch nach einem Abschluss machen können, ich :bonk   :bonkSo kam ein Stein ins Rollen .... Ich setzte dann auch aus anderen privaten Gründen zu lange aus. Nach damaliger Approbationsordnung war man draußen, wenn in den klinischen Semestern länger als ein Jahr aussetzte.

    Hätte von vorne anfangen müssen. Wollte ich nicht.

    Sei es, wie es sei. Die Suizidrate von Tierärzten gehört zu den höchsten aller Berufsgruppen. Sie leisten Enormes, und es wird nicht genügend gewürdigt. Sie schlagen sich mit säumigen Zahlern rum (in der Humanmedizin läuft das über die Krankenkassen), sie sind unterbezahlt, uswusf.

    Mal wieder einen Francis lesen ...