Krokodil im Nacken - Klaus Kordon

  • Hallo Piratin! :wave


    Der Roman ist autobiographisch. Hier mal ein paar Daten um es aufzuzeigen:


    1943 in Berlin geboren
    wuchs im Osten der Stadt auf
    nach Abitur (in Abendkursen) Fernstudium der Volkswirtschaft
    1972 nach einjähriger Haft wegen "Republikflucht" von der Bundesrepublik freigekauft
    seit 1980 arbeitet Kordon als freier Kinder- und Jugendbuchautor in Berlin
    1990 Vorsitz des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland


    Bei "Beltz" und Wikipedia gibts auch noch Hinweise. ;-)


    Ja, es gibt da diverse Längen die man hätte kürzen können. Aber die Spannung und das Interesse wird ge´halten und man will weiterlesen.


    Das Wort "vergattern" ist umganhssprachlich, mir geläufig. Da wird jemandem etwas zur Strafe auferlegt.


    Na dann mal gucken wann Rosenstolz soweit ist, Juni/ Juli ham wa ja schon. :grin

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Bei mir liegt es auf dem SUB............Vielleicht nicht mehr lange. :-)


    geschrieben 19.10.05 :wow :grin


    Aber nu ran an die Buletten. :wave

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • So, ich habe jetzt auch diesen Schmöker mit fast 800 Seiten hinter mich gebracht.


    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, es gibt zwei Handlungsstränge, einmal Manni Lenz von der jüngsten Kindheit an, der andere als Stasi-Gefangener in Berlin Hohenschönhausen.


    Es wird deutsche Geschichte erzählt. Für mich, Wessi, Baujahr 1973, beim Mauerfall mal grade 16, ein sehr interessantes, zeitgeschichtliches Werk, bei dem man viel über die DDR lernt. Bis zu dem Alter beschränkten sich die Kenntnisse über die DDR nämlich auf Päckchen in die "Ostzone" und einen beklemmenden Blick auf die Grenze in der Rhön.


    Vom Schreibstil sagt mir Kordon auch zu, ich habe bereits mehrere andere Bücher von ihm gelesen.


    Ich kann das Buch auch nur empfehlen, auch, wenn es zwischendrin ein paar Längen hatte, die man ein wenig hätte kürzen könnne.


    Alles in allem: Zeitgeschichte toll verpackt!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Es gibt anscheinend doch leute, die klaus Kordon kennen. (Siehe Personen raten) Mich hat das buch auch fasziniert und erschreckt. zugleich eine Bestätigung vieler Vermutungen, wie es Leuten erging, die das System nicht so annahmen wie es gewollt war.


    Auch die Roten Matrosen fand ich spannend und geschichtsgetreu geschrieben.
    so lernt man doch gerne geschichtlich bedeutsame Ereignisse.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Ich habe das Buch im Rahmen des Lieblingsbuch-Leseevents gelesen und ich muss sagen, ich habe mich nicht leicht getan damit. Bücher (und auch Filme) über die DDR sind eigentlich überhaupt nicht mein Beuteschema, da ich in meiner Freizeit eigentlich lieber leichte Kost mag.
    Entsprechend schwer habe ich mich getan, überhaupt in das Buch reinzukommen. Aber ich muss sagen, das Durchhalten hat sich gelohnt, mit jedem Kapitel hat mich das Buch mehr gepackt und am Schluss war ich echt froh, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe. Wirklich "gefallen" hat es mir nicht, wie gesagt, das Thema ist nicht so wirklich meins, und mit dem Schreibstil hatte ich phasenweise auch meine Schwierigkeiten, v.a. wenn wieder halbe Seiten lang nur indirekte Rede kam.
    Aber um "gefallen" oder "nicht gefallen" geht es bei diesem Buch auch gar nicht, Kordon hat erreicht, dass ich mich mit dem Buch und der Geschichte von Manne Lenz beschäftigt habe, manchmal auch noch über die bloße Lektüre hinaus. Er schafft es, dass einen das Schicksal dieses Ostdeutschen wirklich mitnimmt, dass man sich mal wieder bewusst macht, wieviele Leben das System "DDR" kaputt gemacht hat.


    Ich denke, "Krokodil im Nacken" ist kein reines Jugendbuch, sondern auch für Erwachsene bestens geeignet! Keine leichte Lektüre (ich glaube auch, dass sich Jugendliche unterhalb der Oberstufe durchaus schwer tun könnten damit), aber eine wichtige - von mir gibt's 8 Eulenpunkte!


    LG, Bella