Falls ich da war, habe ich nichts gesehen - Michela Marzano

  • Eichborn, 2023

    Originaltitel:‎ Stirpe e vergogna


    Kurzbeschreibung:

    Als Michela Marzano sich erstmals mit der eigenen Familiengeschichte auseinandersetzt, fällt sie aus allen Wolken: Sie stellt fest, dass ihr Großvater, nach gern bemühter Legende immer schon erklärter Gegner des Faschismus, seinerzeit einer der ersten Unterstützer Mussolinis war. Wie konnte es dazu kommen und welche Auswirkungen hatte diese unausgesprochene politische Prägung auf die nachfolgenden Generationen, auf Michelas strengen, patriarchenhaften Vater und letztlich auch auf sie selbst?


    Über die Autorin:

    Michela Marzano wurde 1970 in Rom geboren. Sie lebt seit 1998 in Paris, wo sie Moralphilosophie lehrt. Sie schreibt u.a. für LA REPUBBLICA und LA STAMPA und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Mit FALLS ICH DA WAR, HABE ICH NICHTS GESEHEN erhielt sie den renommierten PREMIO MONDELLO.


    Mein Eindruck:

    Es handelt sich um ein autobiografisches Buch über eine italienische Familie, gesehen aus der Perspektive der Autorin MichelaMarzano. Durch Zufall erfährt sie im Erwachsenenalter, dass ihr Großvater Faschist und einer der frühen Anhänger Mussolinis war. Darüber wurde in der Familie nie gesprochen. Im Gegenteil dachte sie immer, dass sie aus einer politisch linksorientierten Familie stammte.

    Sie begint über den Lebenslauf des Großvaters zu recherchieren, und auch über das Familienleben ihrer Jugend.Die neue Erkenntnis ist für sie nicht trivial, sie stellt einiges in Frage dadurch.

    Man spürt die Emotionen, wie Scham und Schuld, die Michela durchlebte, obwohl sie aus der Enkelingeneration stammt.

    Das Buch konnte mich sehr interessieren. Es hat einen starken philosophischen Ansatz. Ein Beispiel dafür, wie stark ein autofiktionaler Text sein kann.



    ASIN/ISBN: 3847901508

  • Starke Familiengeschichte


    Die Autorin Michela Marzano versteht es mit klugen Worten den Leser zu begeistern. Falls ich das war, habe ich nichts gesehen

    In ihrem Roman,Falls ich das war, habe ich nichts gesehen, befasst sie sich mit der Vergangenheit ihres Großvaters.

    In ihrer Familie, waren die Väter sehr dominierend. Das war zu der Zeit eigentlich überall so, aber hier sind sie sehr krass.

    Die Autorin beschreibt ehrlich und direkt ihre Gedanken und Sorgen.Das sie sich ärgert, das sie viele Dokumente und Briefe nicht eher fand, kann ich verstehen. Da kann man Pech haben und man findet nichts mehr.

    Das ihr Gr0ßvater Faschist war ist klar, aber sie sieht dann auch die Ungerechtigkeit, nach dem Krieg. Viele Personen haben es verstanden, wieder in der Politik Fuß zu fassen, andere werden diskriminiert.

    Dann sind da noch die persönlichen Schwierigkeiten der Autoren.

    Sie schreibt angenehm und das gefiel mir.