Schulreform?

    Hallo an alle,


    in einem meiner letzten VHS-Kurse vor den Herbstferien erfuhr ich von einer Mitteilnehmerin, die im Elternbeirat sitzt und gerade einige Infos dazu erhalten hatte, dass Schleswig-Holstein das komplette bisherige Schulsystem mit seinen Grund-und Leistungskursen im Jahre 2008 wieder kippen wird.


    Man wird zurück gehen zu den Klassengemeinschaften, es wird - wie in Hamburg schon passiert - ein einheitliches Zentralabitur eingeführt.


    Der Grund dafür soll in einer Kostenersparnis bei den Lehrergehältern liegen, obwohl Prognosen behaupten, dass man für das alte System fast doppelt soviel Lehrer benötigt.


    Da ich das alles nicht so recht kapiere, stelle ich das hier mal zur Diskussion o.ä.


    Was sagt Ihr dazu?


    :wave
    Ikarus

    Seit ich denken kann, gibt es in Hamburg ein "Zentralabitur". Aufgabenstellung und Termine für die schriftlichen Arbeiten werden zentral festgelegt. Oder war das jetzt damit nicht gemeint?


    Die Unterrichtung der Schüler in feststehenden Klassenverbänden hat sich bewährt. Den Unterricht lediglich in Leistungskursen abzuhalten, wurde wieder verworfen.
    In der Oberstufe wird versucht, eine Mischform aus Leistungskursen und Unterricht in Klassenverbänden zu finden. Wie sich das bewährt kann ich leider nicht sagen, da mein Sohn erst in der Untertertia ist.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Seit ich denken kann, gibt es in Hamburg ein "Zentralabitur". Aufgabenstellung und Termine für die schriftlichen Arbeiten werden zentral festgelegt. Oder war das jetzt damit nicht gemeint?


    Doch, Voltaire...auch :-)


    Ich weiß gar nicht, was das ist? :wow


    Man sagte mir bisher nur, dass es - wie Du schon schriebst - eine einheitliche Festsetzung der Abitursaufgaben bedeutet.


    Ist das nicht ein Herabziehen der ehemaligen Leistungskursabschlüsse auf ein niedrigeres Niveau?


    Zitat

    Die Unterrichtung der Schüler in feststehenden Klassenverbänden hat sich bewährt. Den Unterricht lediglich in Leistungskursen abzuhalten, wurde wieder verworfen.


    Ja...und warum tut man das? Ich dachte, man wollte durch die Grundkurse eine Basis für alle schaffen und mit den Leistungskursen etwas für Schüler, die mehr leisten wollen oder interessierter sind?


    Und wieso bedeutet die Rückkehr zu den Klassenverbänden ein MEHR an Lehrern?


    Leuchtet mir nicht so recht ein? ... Ich denke außerdem, es soll gespart werden?


    :wave
    Ikarus


    Weil die Klassenverbände so zu hoch wären, sich aber durch die einzelnen Kurse ja immer wieder dezimieren, was ja dann wegfällt. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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    Hallo,


    auch ich, als Lehrerin, ärgere mich über die dauernden Veränderungen am Schulsystem. Hier in Brandenburg gibt es auch seit dem letzten Jahr das Zentralabitur. Dabei werden Aufgaben und Termine für das Abitur zentral festgelegt, kommen also "von oben". Dies hat natürlich Vor- und Nachteile:


    Vorteile
    - Einheitlichkeit - gleiche Chancen für alle
    - weniger Organisationsaufwand für die Schulleitungen
    - weniger Aufwand für die Lehrkräfte (aber trotzdem fast gleichbleibende Beeinflusssungsmöglichkeiten in Aufgabenwahl und Bewertung)


    Nachteile
    - Umstrukturierung: Lehrer wie Schüler müssen sich erst mit dem neuen System vertraut machen
    - wegen Unstimmigkeiten kommen noch oft Veränderungen vom Schulamt


    Es ist natürlich wieder typisch, dass die Veränderungen Schleswig-Holstein nicht zum Wohle der Schüler erfolgen, sondern zur Kostenersparnis. Unmöglich finde ich das.


    Liebe Grüße
    Mallorca

    Mallorca ... schön, dass das eine Lehrerin auch so sieht. :-)


    Ich selbst habe den Wechsel zum Kurssystem früher nicht mehr miterlebt, weil wir selbst zu einer der letzten Klassen gehörten, die noch nach dem alten Klassenverband unterrichtet wurden. Habe aber diese Wechselei zum Kurssystem durch eine damalige Freundin mitbekommen mit all ihren Anlaufschwierigkeiten.


    Unsere Jungs hatten nun wieder das Glück, nur mit dem Kurssystem unterrichtet worden zu sein und sind jetzt aus der ganzen Sache heraus.


    Und ich kann nur sagen, dass ich alle Beteiligten - Eltern, Kinder und Lehrer - von ganzem Herzen bedauere, die diese Wechselei mitmachen müssen, denn ich vermute ähnliche Schwierigkeiten wie damals bei meiner Freundin: keiner weiß, wie`s laufen soll, aber alle machen mit (was bleibt ihnen auch anderes übrig)...:-(


    :wave
    Ikarus

    In Bayern gibt es ja seit Jahrzehnten ein zentrales Abitur, wobei die Schüler 2 Leistungskurse wählen können und (falls sie es nicht als Leistungskurs gewählt haben) dann Deutsch und Mathematik als Grundkurs haben. Man braucht mindestens 7 Schüler damit ein Kurs zustande kommen kann.


    Wahrscheinlich können die bayerischen Schüler mehr dazu sagen.


    Ich hatte als Auslandsschüler ein Abitur als "Sonstiger Bewerber" mit 8 Fächern, aber auch mit Leistungs- und Grundkursen.


    BTW: Wie gross ist den eine durchschnittle Klassenstärke in Deutschland?