Es sei denn, es geschieht ein Wunder - Elke Ottensmann

  • Gerth Medien, 2023

    256 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Linda ist fest entschlossen, zum Judentum zu konvertieren und zieht nach Jerusalem. Die ersten Monate lebt sie dort glücklich ihren Traum. Doch eine kurze Reise nach Ramallah sorgt dafür, dass sich das Blatt wendet. Denn dort betritt die 19-Jährige eine völlig andere Welt und begegnet Achmad, einem jungen Muslim, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt. Linda beginnt ein aufreibendes Doppelleben: auf israelischer Seite jüdisch, auf palästinensischer Seite muslimisch. Trotz großer Bedenken ihrer Eltern in Deutschland scheint Linda nichts von ihrem Vorhaben abbringen zu können, Achmad zu heiraten. Als sie ihr neues Leben an seiner Seite beginnen will, geschieht etwas, das erneut alles auf den Kopf stellt ... Ein bewegender Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht - mit fundierten Einblicken in das Alltagsleben in Israel.


    Über die Autorin:

    Elke Ottensmann, 1968 in Alpirsbach geboren, lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Kaiserslautern. Sie schreibt am liebsten über das wahre Leben.


    Mein Eindruck:

    Ich habe das Buch mit Interesse gelesen, jedoch öfter den Kopf geschüttelt über die impulsive, manchmal naive Protagonistin Linda. Sie beschließt mit 19 nach dem Abitur nach Israel auszuwandern und verlässt ihr Elternhaus mit der Absicht, nie mehr zurückzukehren.

    Das ist schmerzhaft für ihre Mutter, die auch in einigen Kapiteln im Vordergrund steht.

    In Israel angekommen, muss Linda erst einmal ein paar Hindernisse überwinden, verlässt sich aber stets auf die Hilfe von Freunden. Das gelingt ihr auch irgendwie und sie wird der Teil der Gesellschaft. Ihr Wunsch, zum Judentum zu konvertieren, gerät ins Wanken, als sie sich in einen Palästinenser verliebt. Auch in dieser Beziehung erscheint mit Linda weltfremd und egoistisch. Bis sie schließlich auf die harte, politische Realität trifft.


    Der Roman hat einige interessante Aspekte. Teil einer fremden Kultur zu werden, so sehr man sie auch bewundern mag, ist nicht einfach. Die Hauptfigur hier erscheint mir nicht erwachsen genug und so kommt sie weder in der Jüdischen noch in der arabischen Welt so ganz an.

    Der Autorin gelingt es, den Roman so zu gestalten, dass Linda doch immer die Sympathien des Lesers sicher hat. Schade fand ich aber, dass die Rolle der Mutter hauptsächlich in der Anfangsphase des Buches Raum fand. Später verblasst diese Figur.

    Die im Klappentext versprochenen Einblicke in das Alltagsleben in Israel werden ansatzweise erfüllt, aber da sie durch den Blick Lindas transportiert werden, sind einige Realitäten nur angedeutet.


    ASIN/ISBN: 3957349761