Historische Romane - Bevorzugt ihr Realität oder Wunschvorstellung?

  • Zitat

    Original von Idgie


    Da hast du wohl recht. Keine Ahnung,warum in dieser Spaßgesellschaft solche Bücher ungeahnten Erfolg haben. Und immer mehr Möchtegern-Autoren machen damit schnell Kohle und springen noch fix auf den abfahrenden Zug auf. *grusel* Muss man ja nicht lesen. :brain


    Ich kann Euch verraten, daß die Kunden, die wegen eines Bohlen-Buches zu uns kommen, sonst nie lesen!!!
    Ihr dürft Leser solcher Titel nicht mit Bücherwürmern vergleichen!!!!!!! Denen ging es doch nur um Offenbarungen ala "Bild", "Bunte" oder "Gala"!!!!


    @ Historikus
    Nanana... "Drecksbücher".... Wer wird denn hier mit solchen Kraftausdrücken um sich werfen.... :grin


    Leute, ich sag jetzt nochmal, (vielleicht) abschließend für meine Beteiligung an dieser Diskussion:
    Ich verstehe Euren anspruchsvollen Standpunkt, bin aber nachwievor der Meinung, ein historischer Roman darf erdichten, solange er nicht feststehende Fakten verleugnet oder fälscht... Okay ? Könnt Ihr damit leben???


    Aber trotzdem finde ich Eure Beurteilung von sogenannter reiner U-Literatur zu streng! Dann dürfte ja fast keiner mehr hier im Forum sich trauen, seine Lieblingsbücher zu nennen.... Wir sind doch hier nicht an der Uni !!!!!!!!!!! :grin

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Leute, ich sag jetzt nochmal, (vielleicht) abschließend für meine Beteiligung an dieser Diskussion:
    Ich verstehe Euren anspruchsvollen Standpunkt, bin aber nachwievor der Meinung, ein historischer Roman darf erdichten, solange er nicht feststehende Fakten verleugnet oder fälscht... Okay ? Könnt Ihr damit leben???


    Da möchte ich mich gleich mal mit anschließen. Ein Roman ist und bleibt ein Roman. Wir sprechen hier nicht von Sachbüchern. Das ist und bleibt in meinen Augen ein Riesenunterschied.

  • ich lese gerne historische romane. wenn sie nicht so ganz rechaschiert sind macht er mir nichts. ich kenn mich da nicht sooo aus. aber es wäre schon ganz gut wenn sie es wären. denn das nimmt man ja doch so zum teil mit.

  • Zitat

    Ein Roman ist und bleibt ein Roman. Wir sprechen hier nicht von Sachbüchern. Das ist und bleibt in meinen Augen ein Riesenunterschied.


    Ein Roman ist ein Roman.


    Aber ein HISTORISCHER Roman ist laut Fremdwörterbuch:


    eine künstlerisch gestaltete Darstellung historischer Ereignisse in Prosaform.


    Ein Historischer Roman heißt doch nicht umsonst Historischer Roman! Und da muss ein wirklicher geschichtlicher Hintergrund da sein. ;-)


    Ich weiß, ich bin schon ein lästiger Kerl. :-)


    mfg

  • ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Leute, ich sag jetzt nochmal, (vielleicht) abschließend für meine Beteiligung an dieser Diskussion:
    Ich verstehe Euren anspruchsvollen Standpunkt, bin aber nachwievor der Meinung, ein historischer Roman darf erdichten, solange er nicht feststehende Fakten verleugnet oder fälscht... Okay ? Könnt Ihr damit leben???


    Aber trotzdem finde ich Eure Beurteilung von sogenannter reiner U-Literatur zu streng! Dann dürfte ja fast keiner mehr hier im Forum sich trauen, seine Lieblingsbücher zu nennen.... Wir sind doch hier nicht an der Uni !!!!!!!!!!! :grin


    Genau meine Meinung ausgedrückt. Solange der Rahmen stimmt, kann der Autor gerne seine Story laufen lassen. Dafür ist es ja schließlich ein Roman und kein Sachbuch. Man sollte es nicht ganz so schlimm sehen. Nicht jeder Roman rutscht ja gleich so arg in die Fantasy ab wie Ayla.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Solange der Rahmen stimmt, kann der Autor gerne seine Story laufen lassen.


    Nichts anderes ist gefordert.
    Nur dass der "Rahmen" nicht bloß aus ein paar Jahreszahlen besteht. Wenn ein Autor von einer bestimmten Zeit fasziniert ist, sollte man doch annehmen dürfen, dass er sich dort auskennt. Aber oft wäre ich froh, wenn die Schreiberlinge wenigstens die aktuelle Auflage eines Was-ist-was-Buches zur Hand genommen hätten!


    Klar gibt es Leute, die lesen "nur", um abzuhängen. Das ist wie Soaps. Das stillt ein Bedürfnis, hat mit Realität nichts zu tun und ist auch wirklich keine Sünde.


    Aber die Postings zeigen es immer wieder: Eine Geschichte wird für bare Münze gehalten, einfach weil sie unterhält! Und weil man im Internet für jeden Quatsch eine Seite findet, die den auch noch bekräftigt, fühlt man sich auch noch bestätigt.


    Deshalb erschreckt es mich, wenn mit Hintergrunddaten leichtfertig umgegangen wird - ganz gleich in welchem Genre.


    Grüßlis!

  • Hallo, liebe Büchereulen! :o)


    Als betroffene Autorin historischer Romane muss ich (obwohl nicht Mitglied dieser Community) noch mal den Finger heben. Leider ist die Sache nicht einfach, weil so eine Münze nun einmal zwei Seiten hat, die ich beide kenne: die der LeserInnen und die der AutorInnen. Deshalb wird's ein langer Sermon ...


    Nehmen wir Fritzis Duden-Erklärung:

    Zitat

    Original von Fritzi
    Historischer Roman
    Gegenstand und Stoffquelle historischer Romane sind geschichtliche Ereignisse und historische Personen, die häufig genutzt werden, um ein aktuelles Anliegen zu formulieren. Dabei werden im Material je nach der Intention des Autors Akzente durch Weglassen oder Verdichten gesetzt. Insofern unterliegt die historisch beglaubigte Vorlage in der Bearbeitung einer fiktionalisierenden Einkleidung.
    (Duden)


    Liebe Fritzi, du wirst mir zustimmen: Ich lese hier nichts von echten Verfälschungen, also dem, was vor allem Historikus und Antiope bestimmten Romanen angekreidet wird. Übrigens in sehr, sehr vielen Fällen zu Recht!
    Das hat vielerlei Gründe, die ich hier nicht alle aufführen kann. Aber eine kleine Gardinenpredigt muss ich dennoch halten:


    Für uns AutorInnen ist es bisweilen frustrierend, erkennen zu müssen, dass viele LeserInnen geradezu belogen werden wollen. Man macht diese Erfahrung bei Lesungen und in persönlichen Gesprächen leider sehr, sehr oft! Wir sind regelrecht dazu angehalten, die Dinge so darzustellen, wie die LeserInnen sie gerne hätten, und wenn die Realität anders ist und wir auf Realitätstreue beharren, sind die LeserInnen enttäuscht.
    So manch ein/e AutorIn schraubt dann gelegentlich den Anspruch an die eigene Arbeit weit hinunter, weil es sich nicht lohnt. Denn Literatur ist ein hart verdientes Brot.


    Als Argument wird hier immer wieder der Faktor "Unterhaltung" angeführt.


    Unterhaltung ist wichtig - das schrieb ich bereits -, aber auch sie sie ist letztendlich immer "nur" Mittel zum Zweck. AutorInnen schreiben nicht nur, um zu unterhalten, sondern um sich mitzuteilen. Unterhaltung ist das Mittel, die LeserInnen zu gewinnen, ihre Herzen zu öffnen, damit die Nachricht ankommt: Es ist wie Stimme, Mimik und Gestik, die einen Witz erst wirklich zum Witz machen. Das eigentliche Ziel ist, die eigene Freude an diesem speziellen Gegenstand zu vermitteln.


    Unterhaltung ist auch auf Seiten der LeserInnen nicht wirklich das Wichtigste. Denn auch LeserInnen wollen die Faszination erleben, wenn AutorIn, Titel, Umschlag oder Klappentext sie interessieren.
    Leider wollen LeserInnen jedoch am liebsten nur ganz bestimmte Dinge "hören": Man will seine alten Vorurteile bestätigt sehen. Denn immer wollen wir LeserInnen etwas Neues, aber es soll etwas sein, das uns vertraut ist.
    Außerdem findet man es unterhaltsamer, sich nicht anstrengen zu müssen. Denn eine andere Auffassung oder Fremdes erst einmal zu akzeptieren, ist mühsam.


    Deshalb sind historische Romane, die drehorgelartig immer wieder dieselben antiquierten und/oder von bestimmten Ideologien verfälschten Bilder transportieren, derart erfolgreich: Sie bestätigen den LeserInnen - und ich nehme mich da nicht aus! -, was diese schon wissen. Die Zahl derer, die schon im weichen Pfühl dieser Vorurteile geschwelgt haben, wirkt dabei meist wie ein Nachweis für die "Richtigkeit": Was so viele toll finden, muss einfach toll sein.
    An solch ein hochgelobtes Buch gehen wir LeserInnen mit wesentlich mehr Offenheit heran als an etwas Unbekanntes.


    Historikus, du erwartest von Rebecca Gablé historische Romane; eine utopische Variante der Welt der Wikinger liest du wesentlich skeptischer als einen echten historischen Roman. Du setzt wesentlich strengere Maßstäbe an, und auch gegenüber den "Korinthen" bist du weniger duldsam als bei ihren anderen Büchern. :o)


    Tja, und Antiope stolpert über die wirklich absurde Darstellung des frühen Mittelalters und Europas überhaupt bei Donna Cross. Wie ich. Deshalb möchte ich mich über den Unterhaltungswert gar nicht erst auslassen, weil der Faktor Unterhaltung nicht zur Wirkung kommen kann, wenn man aus sachlichen Gründen schon restlos verärgert wird.


    Vielleicht würde eine entsprechende Etikettierung genügen, aber das wird aus Vermarktungsgründen sicherlich nicht geschehen. Schon das Etikett "historisch" verleiht nämlich den Anschein von Solidität - ganz gleich, ob sich tatsächlich etwas Solides in der Verpackung befindet oder nicht.
    Den Anbietern (hiermit meine ich keineswegs die einzelnen BuchhändlerInnen!) geht es wie in allen Branchen vor allem ums Geschäft, um den Umsatz, um Geld. Das Geld der KonsumentInnen. Das ist einfach so!
    Deshalb sollten wir LeserInnen als KonsumentInnen wesentlich kritischer an die Dinge herantreten, die man uns verkaufen will. Und gelegentlich den Kritikern mal Glauben schenken - auch wenn sie Sachen sagen, die so gar nicht in unser liebgewonnenes Weltbild passen. :o)


    Und jetzt bitte ich euch noch, die Emotionen nicht so hohe Wellen schlagen zu lassen. Eigentlich liegt ihr nicht so weit auseinander wie ihr glaubt - ihr lasst euch alle nur ungern von anderen was sagen, stimmt's? ;o)


    Uff - Ende der Predigt! Ihr seht schon: AutorInnen sind sehr mitteilsam ...


    Herzliche Wochenendgrüße aus der Schreibstube!


    Iris Kammerer

  • Es ist ein klasse Schlusswort, genauso ist es und nicht anders.


    Die vielen Leser wollen es so und die Verlagen müssen so, um zu überleben.


    Und für diejenigen, die sich nur mit ganz genauen Fakten abgeben wollen, für die muss wohl noch etwas erfunden werden.



    Tschüß Micha !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Gut, dass ich noch etwas länger geblieben bin, um mich umzulesen ...


    Zitat

    Original von Fdlmich
    Die vielen Leser wollen es so und die Verlagen müssen so, um zu überleben.


    Und für diejenigen, die sich nur mit ganz genauen Fakten abgeben wollen, für die muss wohl noch etwas erfunden werden.


    Da hast du aber nur herausgelesen, was dir gefallen hat. ;o)
    Das ist ganz und gar nicht meine Meinung, Micha. Schon gar nicht die Abfälligkeit der letzten Bemerkung - eher im Gegenteil: Es sind die Querköpfe, die die Dinge voranbringen, diejenigen, die von der großen Masse die blauen Augen beziehen. :o)


    Aus der Sicherheit eines Volkshaufens lässt sich leicht mit dem Finger auf andere zeigen, Doc. ;o)


    Jetzt aber Schluss!


    Iris Kammerer

  • Ich denke nicht, dass man sich nach den Wünschen der Lesern und Leserinnen richten sollte, nur weil sie es sich daheim in ihrer fiktiven Welt gemütlich machen wollen. Das klingt mir zu einfach.


    Wenn Ideen transportiert werden, dann haben diese absoluten Vorrang.


    Der Leser entscheidet zwar immer, ob er an diesem Tag anspruchvolle Bücher lesen will oder vielleicht nur Trivialliteratur, aber das sollte einen Autoren nicht davon abhalten sich zu bemühen und erst recht nicht sich zu verbiegen.


    Oder steht das Finanzielle hier im Vordergrund? Das wäre zwar ein Argument, aber keine Rechtfertigung.


    Wenn ich in meinem Job Dinge nach Gusto der Kunden drehen würde, dann würde das natürlich weitgehendere Konsequenzen haben, als vielleicht ein inakurater historischer Roman, der vielmehr die Bezeichnung Fantasy verdienen würde. Aber wieso sollte ich daher wenigere Ansprüche auf Verazität haben?

  • man soll nicht alles glauben was man liest!


    doch neigen viele dazu.. ich bin davon nicht ausgeschlossen. was geschiebenes zu glauben ist einfacher las es zu hinterfragen und womöglich selbst nachzuforschen, wenn man mehr wissen möchte.

  • Der Schriftsteller sieht sich wohl mit demselben Konflikt konfrontiert wie alle Kunstschaffenden, seien es Maler, Bildhauer, Architekten, Regisseure, Komponisten usw:
    Entweder will man seine Werke verkaufen bzw an den Mann/die Frau bringen, und dann hat man sich dem Publikumsgeschmack anzupassen oder man schwimmt gegen den Strom und muss unter Umständen lange auf Erfolg und Anerkennung warten.


    Ist es das, was du uns sagen willst, liebe Iris Kammerer?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • @ll


    Leute, eure Begeisterung für das Thema in allen Ehren, aber ich denke, wir sollten eines nicht vergessen:
    Jeder Mensch hat andere Vorlieben und einen anderen Geschmack. Und jeder Mensch hat auch ein Anrecht darauf. Und darüber kann man weder streiten noch rechten.
    Ich will damit sagen, daß wir gerne über das Thema diskutieren können, obwohl eigentlich schon alles gesagt ist, doch sollte wir immer darauf achten, den anderen auch noch Luft zu lassen.
    Wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann sage ich das und gebe auch die Gründe an. Wenn es anderen gefällt, dann akzeptiere ich das genauso. Also achtet bitte darauf, daß hier nicht ein unangenehmer Zungenschlag reinkommt. Dazu ist das Forum einfach zu schön.
    :knuddel1

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Das ist ja genau, was ich schon geschrieben habe: lesen und lesen lassen - aber das wollte ja auch keiner hören.


    Stimmt, gegen das Motto lesen und lesen lassen habe ich absolut nichts einzuwenden.
    Das war auch nicht mein Anliegen.


    Ich kann die Beiträge von Iris Kammerer nur vollkommen unterstreichen. Sie hat es bestens formuliert, was ich eigentlich gemeint habe.


    mfg

  • Guten Abend, liebe Büchereulen!


    Zitat

    Original von Alice
    Entweder will man seine Werke verkaufen bzw an den Mann/die Frau bringen, und dann hat man sich dem Publikumsgeschmack anzupassen oder man schwimmt gegen den Strom und muss unter Umständen lange auf Erfolg und Anerkennung warten.


    Eigentlich besteht da kein Widerspruch - der wird aufgemacht, weil viele in dem (Irr-)Glauben leben, Fiktionalität sei mit Faktentreue unvereinbar, weil Fiktionalität ein Buch spannend mache, während Faktentreue trocken sei.
    Dem ist nicht so, weil Faktentreue das Was, nämlich die Story selbst betrifft, während Spannung allein durch das Wie, nämlich Erzählweise und Sprache, erzeugt wird. Beide Ebenen haben grundsätzlich nichts miteinander zu tun.
    Ich persönlich sehe Faktentreue immer als Herausforderung an; als Autorin finde ich es ungeheuer spannend herauszufinden, ob ein Plot nun im gesteckten Rahmen aufgeht und was ich mache, wenn nicht ... ;o)


    Zitat

    Original von Historikus
    Sie hat es bestens formuliert, was ich eigentlich gemeint habe.


    Ich weiß nicht ob bestens, aber zumindest weitschweifigst. *seufz*


    Herzliche Grüße aus der Schreibstube!


    Iris Kammerer

  • Zitat

    Original von Gast
    Eigentlich besteht da kein Widerspruch - der wird aufgemacht, weil viele in dem (Irr-)Glauben leben, Fiktionalität sei mit Faktentreue unvereinbar, weil Fiktionalität ein Buch spannend mache, während Faktentreue trocken sei.
    Dem ist nicht so, weil Faktentreue das Was, nämlich die Story selbst betrifft, während Spannung allein durch das Wie, nämlich Erzählweise und Sprache, erzeugt wird. Beide Ebenen haben grundsätzlich nichts miteinander zu tun.


    Du hast mich missverstanden. Ich meinte nicht die vermeintliche Diskrepanz zwischen Fiktionalität und Faktentreue. Dass beides durchaus ein gutes Gespann sein kann, glaube und weiß ich ;)


    Ich meinte eigentlich (vielleicht ein wenig Off-Topic), dass sich Künstler manchmal verpflichtet fühlen könnten, den Publikumsgeschmack unbedingt treffen zu müssen und dabei vielleicht ein wenig Persönlichkeit oder/und Originalität auf der Strecke bleiben könnte.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Hallo, liebe Büchereulen!


    Zitat

    Original von Alice
    Ich meinte eigentlich (vielleicht ein wenig Off-Topic), dass sich Künstler manchmal verpflichtet fühlen könnten, den Publikumsgeschmack unbedingt treffen zu müssen und dabei vielleicht ein wenig Persönlichkeit oder/und Originalität auf der Strecke bleiben könnte.


    Das ist überhaupt nicht off topic - imvho. :o)
    Natürlich bestehen LektorInnen darauf, dass "ihre" AutorInnen den Publikumsgeschmack auf jeden Fall im Auge behalten. Immerhin ist ein Verlag vorrangig ein Wirtschaftsunternehmen und auf hohen Absatz angewiesen. Dadurch kann es schon mal zu Konflikten kommen.
    Wichtig ist es, tragbare Kompromisse zu finden zwischen dem eigenen Anspruch und den Bedingungen, die nun einmal eingehalten werden müssen.
    Leider werden auf allen Seiten immer wieder Fehler gemacht, die dann zu Lasten des Buches - und damit zu Lasten des Umsatzes - gehen. Aber es gibt auch sehr fruchtbare Zusammenarbeiten, bei denen bei allen Problemen wirklich gute Bücher herauskommen.


    Ich bin nämlich der Überzeugung, dass LeserInnen letztendlich gute Bücher wollen. :o)


    Herzliche Grüße aus der Schreibstube! ;o)


    Iris Kammerer