Kathleen Freitag - Die Seebadvilla

    • Herausgeber ‏ : ‎ HarperCollins; 1. Edition (24. März 2020)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 352 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3959673922
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3959673921


    Kurzbeschreibung:

    Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen führen, ist der Regierung ein Dorn im Auge.

    München, 1992: Zwischen den Sachen ihrer Mutter Henni findet Caroline einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Noch nie hat Caroline von dem Anwesen gehört. Sie stellt ihre Mutter zur Rede, doch Henni will nicht über damals sprechen, und so beschließt Caroline, auf eigene Faust an die Ostsee zu fahren ...


    Über die Autorin:

    Kathleen Freitag, geboren in Berlin, arbeitete nach ihrem Studium der Germanistik, Geschichte und Politik als Dramaturgin, verfasste Drehbücher u.a. für die ARD-Erfolgsserie »In aller Freundschaft« und war als Lektorin tätig. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Hamburg und schreibt mit Begeisterung als freiberufliche Autorin Geschichten für Kinder und Erwachsene. »Die Seebadvilla« ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:

    Hier war es das Thema "DDR", was mich zum Buch hat greifen lassen.


    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen im Jahr 1952 im Seebad Ahlbeck auf Usedom, zum anderen im Jahr 1992, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung.


    Grete führt eine kleine Pension auf Usedom und empfängt auch Westbesuch, denn die Insel ist beliebt. Ihr Mann ist bisher nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und so ist sie auf die Hilfe ihrer Röchter Henni und Lisbeth angewiesen. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass ihr Mann zurückkehren könnte. Derweil bemüht sie sich, ihren Gästen einen schönen Urlaub zu bereiten und organisiert Leckereien, auch dank ihrer in Berlin lebenden Schwägerin. Der DDR Regierung ist das allerdings nicht recht, die Eigentümer von Pensionen sollen ihre Betriebe verstaatlichen lassen.


    40 Jahre später versucht Caroline ihr Leben zu gestalten, denn so recht weiß sie nicht, ob das Studium, was sie begonnen hat, das Richtige für sie ist. Als sie ihrer Mutter beim Ausräumen der gemieteten Räume ihrer Schneiderei hilft, findet sie einen Brief von einem Anwalt, in dem von einem Anwesen auf Usedom die Rede ist. Ihre Mutter jedoch verweigert jede Erklärung und so reist Caroline zu ihrer Großmutter Grete, die beginnende Demenz zeigt, doch aus der Vergangenheit erzählen kann. Nun ist Carolines Interesse geweckt.


    Das Buch liest sich sehr spannend, ich fand die Vergangenhet etwas spannender als die Gegenwart, denn die Entwicklungen von einer fröhlichen Pensionswirtin zu der fast verbitterten Frau hatten ihren Grund. Das DDR Regime hat ihre Bürger gegeneinander ausgespielt und so wusste man nie, wem man vertrauen kann, und wer wem einen Gefallen schuldete. So steht auch die Beziehung von Henni und Kurt unter einem schlechten Stern, denn Kurt ist der Neffe des regimetreuen Bürgermeister, der seine Macht ausnutzt.


    Die Autorin hat sehr interessant geschildert, wie es dazu kam, dass Henni und ihre Tochter im Westen landeten und warum Henni nicht mehr über die Vergangenheit reden wollte. Wirklich spannend erzählte Geschichte.


    9 von 10 Puntken von mir


    ASIN/ISBN: 3959673922