Hier kann zu den Kapiteln 20 - Ende geschrieben werden.
'Zum Schweigen verdammt' - Kapitel 20 - Ende
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So, ich habe das Buch dann heute beendet.
Joshua ist also wirklich so en Ar... wie gedacht. Spielt Eddy vor, dass er selber homosexuell ist um ihn dazu zu benutzen den Westen zu diskreditieren. Wobei man ja sagen muss, dass der Westen das ja ganz alleine hinbekommen hat, im Prinzip stand in der verbotenen Akte ja nichts, was nicht wahr gewesen wäre. Was den Amerikaner ja klar war, sonst hätten sie das Ding ja nicht eingezogen.
Das Auftreten der Westmächte ist auch nicht besser als dass der Russen. Nur dass sie halt zur Peitsche ein wenig Zuckerbrot verteilen. Diese Art: Wir sind wie ein Vater der seine Kinder erzieht ist ganz schön dreist.... Ich wäre da ja für eine andere Art der Erziehung
Am Ende ging es ja nur darum möglichst viel Geld aus dem Öl zu holen.... Und es nicht in die Hände der Sowjets fallen zu lassen.
Im Prinzip muss es für Eddy und Bruno schon sehr frustrierend gewesen sein, ihr Wissen nicht für den Film verwenden zu können. Die Geschichte für später aufzuschreiben ist eine gute Sache, aber wenn man sieht was alles passiert ist, macht es ja auch keinen Spaß Jahre später damit um die Ecke zu kommen und zu sagen: Seht her, wir wussten es schon damals. Die Geschichte lässt sich dann ja nicht mehr rückgängig machen. Immerhin konnten sie ja noch darüber reden, was ihnen passiert ist und so ein wenig Wahrheit zurücklassen.
Und vor lauter Angst vor dem Kommunismus haben die Amerikaner die Glaubenskrieger unterschätzt, die meines Erachtens viel gefährlicher sind als die Kommunisten.
Liebe Melanie_M , danke für dieses tolle Buch! Es hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht, weil es eben mehr als "nur" die Geschichte von Brunos und Eddys Reise ist. Die politischen Zusammenhänge und die Auswirkungen auf unsere heutige Zeit sind ganz toll dargestellt und vieles was damals gültig war ist es heute wohl auch noch. Nur dass die Russen heute nicht mehr ganz soviel Macht zum Manipulieren haben und die Chinesen dafür auf den Plan getreten sind.
Mir wird ja schon ganz anders, wenn ich aus den USA höre, dass die Republikaner im Falle eines Wahlsieges die Unterstützung für die Ukraine einstellen wollen, um das Geld für einen Krieg gegen China zu sparen.....
Ich gehöre auf jeden Fall zu den Fans des Buches. Es hat mich doch recht nachdenklich zurückgelassen und wird mich sicher noch eine Weile beschäftigen
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Vielen lieben Dank für dein schönes Feedback. Ich bin meinem Verlag auch sehr dankbar, dass er dieses Thema zugelassen hat. Es ist ja durchaus weit weg vom Mainstream - keine klassische Liebesgeschichte, sondern zwei Männer, die schon seit Jahren in einer gefestigten Beziehung sind, außerdem ein Handlungsort, der vielen Leuten nichts sagt. Aber mir war es auch wichtig, genau diese Geschichte des Iran deutlicher zu machen, damit man nachvollziehen kann, wieso es letztlich zu islamischen Revolution kam, aber auch, warum Demonstrationen immer so blutig niedergeschlagen werden. Weil Demonstrationen oft am Beginn eines Regime- Change standen. Und mir war wichtig, deutlich zu machen, dass die Großmächte alle ihr eigenes Süppchen kochen, dass es keine Gruppe gibt, die "westliche Werte" vertritt, sondern der Unterschied darin bestand, dass die einen nur drohen und die anderen noch nach außen hin ein Zuckerbrot geben (Stichwort Interview mit Soraya).
Und Leute wie Joshua und seine Frau stehen auch sinnbildlich für die schwierige Entscheidung, wenn aus Verbündeten Gegner werden, aber die menschlichen Beziehungen ganz andere sind. Deshalb mochte ich als Autorin den Charakter Joshua, auch wenn er menschlich ein Fehlschuss ist.
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Mir hat es sehr gut gefallen, hier mal etwas zu lesen, was vom Mainstream weit weg ist. Und ich bin durchaus auch dankbar für Geschichten, in denen es nicht um das zueinanderfinden eines Paares geht - gut geschriebene Paare in gefestigten Beziehungen sind auch nicht unbedingt so häufig, meist wird die Beziehung selbst nicht thematisiert und sie sind häufiger in den Nebenrollen.
Der Handlungsort hat das Buch gerade spannend für mich gemacht, ich habe durchaus schon das eine oder andere Buch gelesen, das im Iran spielt, aber gerade zu dieser Zeit findet man doch eher selten etwas. Und ich finde sie hochgradig spannend, eben weil sie einen Umbruch einleitet.
Die einzelnen Figuren sind dir tatsächlich sehr gut gelungen - und ich bin sowieso der Meinung, dass ein gut konstruierter Antagonist häufig mehr für eine Geschichte leistet, als die Protagonisten es vermögen. Insofern ist mir Joshua als Figur auch sehr wichtig in dem Roman. Er hat ja auch eine wichtige Funktion - Eddy wächst an dem Konflikt mit ihm.
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Das freut mich sehr.
Zu Joshua - konntet ihr nachvollziehen, warum er übergelaufen ist? Warum er die Liebe über die politische Loyalität gestellt hat? Im Grunde fühlte er sich seit dem Tod seiner kleinen Schwester immer verraten - und deshalb konnte er Eddy auch nicht so akzeptieren, wie der war. Am Ende hat sein Land das mit ihm wiederholt - wegen der politischen Lage sollte er sich von seiner großen Liebe trennen. Da hat er sich lieber von seinem Land getrennt.
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ich kann seine Gründe nachvollziehen… sympathisch ist er mir trotzdem nicht. Vielleicht bin ich da zu nett veranlagt, aber mir stinkt es, dass er jeden ins Verderben stürzt solange es seiner Familie gut geht. Ich kann verstehen, dass er seine Liebe leben möchte aber doch bitte. Nicht auf Dauer auf Kosten anderer Menschen.
interessant wäre, wenn die Kinder mal erwachsen sind und sich nicht so verhalten wie er es erwartet. Stürzt er dann auch sie ins Unglück?Mal davon abgesehen, dass die Stellung die er mit seiner Familie in der UdSSR hat ja auch nicht in Stein gemeißelt ist. Da konnte man ja auch ganz schnell mal abserviert werden….
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Mal davon abgesehen, dass die Stellung die er mit seiner Familie in der UdSSR hat ja auch nicht in Stein gemeißelt ist. Da konnte man ja auch ganz schnell mal abserviert werden….
Das stimmt. Aber vielleicht würde er dann zu den Amerikanern überlaufen - immer, wer ihm das bietet, was er braucht. Loyalität kennt er nicht. Da ist er ganz anders als sein Bruder.
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Ich kann schon nachvollziehen, warum er so geworden ist. Das macht ihn nicht sympathischer - aber das ist ja auch nicht nötig.
Ich frage mich nur, ähnlich wie streifi, wie er in seinem weiteren Leben mit Beziehungen umgeht. Was passiert, wenn es irgendwann mal zu einer Krise in seiner Ehe kommt? Sucht er dann auch sein Heil in der Flucht? Und, wie streifi schon berechtigt fragte - was ist mit seinen Kindern?
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Ich denke, Joshua hatte durchaus Loyalitäten - zu seiner kleinen Schwester, zu seiner Frau, zu seinen Kindern. Und er hat alle entwertet, die er als illoyal sah oder von denen er sich bedroht und verraten fühlte. Aber es stimmt schon, er ist kein einfacher Charakter. Und da er beim Geheimdienst sozialisiert wurde, scheut er sich auch nicht zu lügen und zu manipulieren.
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Ich denke, Joshua hatte durchaus Loyalitäten - zu seiner kleinen Schwester, zu seiner Frau, zu seinen Kindern. Und er hat alle entwertet, die er als illoyal sah oder von denen er sich bedroht und verraten fühlte. Aber es stimmt schon, er ist kein einfacher Charakter. Und da er beim Geheimdienst sozialisiert wurde, scheut er sich auch nicht zu lügen und zu manipulieren.
Aber was schützt seine Frau davor, im Falle einer Ehekrise nicht ebenfalls abgewertet zu werden? Aber um die Gefahr wird sie ja wissen - sie kennt ja wohl seine Geschichte. Er ist definitiv ein schwieriger Charakter, aber auch ein interessanter.
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Aber was schützt seine Frau davor, im Falle einer Ehekrise nicht ebenfalls abgewertet zu werden? Aber um die Gefahr wird sie ja wissen - sie kennt ja wohl seine Geschichte. Er ist definitiv ein schwieriger Charakter, aber auch ein interessanter.
Sie ist ebenfalls Agentin. Und von James Bond wissen wir, dass mit wütenden Russinnen nicht zu spaßen ist .
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Sie ist ebenfalls Agentin. Und von James Bond wissen wir, dass mit wütenden Russinnen nicht zu spaßen ist .
Deshalb meine ich ja, dass sie um die Gefahr weiß - und es sagt ja auch etwas über sie aus, dass sie eine Beziehung mit einem Menschen wie Joshua eingeht.
James Bond ist nicht so meins, normalerweise meide ich Agentengeschichten
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Ich bin auch fertig. Leider hat sich meine Meinung zum Buch auch in den letzten Kapiteln nicht geändert. Leider nicht mein Thema und deswegen konnte es mich nicht mitreißen.
Handwerklich wie immer top, präzise recherchiert und die Protagonisten sympathisch und authentisch in ihren Handlungen. Mein Highlight war die Abschlussszene mit der gesamten Familie, da war es einfach schön, alle wieder "zu sehen".
Da ich objektiv gesehen nichts zu kritisieren habe, finde ich das Buch dennoch empfehlenswert für alle, die sich für das Thema interessieren.
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Mein Highlight war die Abschlussszene mit der gesamten Familie, da war es einfach schön, alle wieder "zu sehen".
Dann wirst du dich auf die künftigen Bücher von mir freuen können, die sind wieder in Hamburg und spielen in der Zeit zwischen den 1920ern und 1960ern.
Ich freue mich, dass du trotzdem bis zum Schluss durchgehalten hast.