Salz und Schokolade: Süße Wunder - Amelia Martin

  • Salz und Schokolade: Süße Wunder - Amelia Martin



    Inhalt

    Halle an der Saale, 1905. Der Besitzer der Schokoladenfabrik, Ernst David, hat es nicht leicht. Das Traditionsunternehmen steht am Wendepunkt: Schafft es den Wandel zu einer Schokoladenmanufaktur, oder bleibt es eine kleine Handwerksstube? Zudem interessieren sich seine zwei Töchter immer für die falschen Männer. Die Ältere der beiden, Cäcilie, soll eine Verbindung mit dem Chocolatier Julius eingehen, dem Sohn des mächtigen Kakaoimporteurs Leopold Mendel. Doch Julius hat nur Augen für Ida, Tochter einer alteingesessenen Hallorenfamilie. Er trifft sich heimlich mit der schönen Salzwirkertochter, wohlwissend, dass ihre Liebe keine Zukunft hat ...



    Autorin

    Amelia Martin ist das Pseudonym einer Bestsellerautorin. Sie hat jahrelang als Sachverständige für ein weltweit handelndes Auktionshaus gearbeitet, die Provenienz von Möbeln und Kunstgegenständen geprüft und Ausstellungen organisiert. Nach Jahren in England und im europäischen Ausland unternimmt die Autorin heute ausgedehnte Recherchereisen an die Schauplätze ihrer Romane.


    Meine Meinung

    Ein klein wenig zwiegepalten bin ich bei dem Buch.

    Einerseits hat es mir ganz gut gefallen, andererseits gab es auch langatmige Strecken und eine Hauptperson, mit der ich nicht richtig warm wurde.


    Das Buch beginnt mit dem Prolog 1915 im ersten Weltkrieg. Die Brüder Julius und Friedrich befinden sich mitten im Schützengraben.

    Nach ein paar Seiten geht es dann zurück ins Jahr 1905 ins Café David, in dem Julius als Chocolatier arbeitet und es liebt, neue Pralinen zu kreieren.

    Als Sohn des Kakaoimporteurs Leopold, der sich mit der Schokoladenmanufaktur David zusammengetan hat.

    Er soll später einmal die Tochter Cäcilie, genannt Cici, der Davids heiraten.


    Julius selber ist aber mehr an der Herstellung neuer Pralinen interessiert und hat ein Auge auf die Hallorentochter Ida geworfen.

    Eine Verbindung, die unmöglich scheint zu der spielenden Zeit...



    Man wird anfangs etwas allein gelassen, da der Prolog doch mitten in einer spannenden Situation endetet und findet sich dann plötzlich 10 Jahre früher wieder.

    Die Personen werden eingeführt, der besagte Julius, sein Bruder Friedrich - Cäcilie und ihre Schwester, sowie die Hallorenkinder Ida und ihr Bruder Moritz. Zudem noch der Bäcker Jonni.



    Anfangs zieht es sich etwas, von allen Personen wird abwechselnd erzählt, ihre jeweiligen momentanen Lebensumstände und Wünsche werden erläutert.

    Das Thema selber ist interessant, vor allem das der Schokoladenherstellung und auch, wie die Leute in der Saline gearbeitet haben.

    ebenfalls das Zeitkolorit, das sich ja doch sehr vom heutigen unterscheidet.


    Zwischendurch empfand ich es ab und an doch mal als ein wenig langatmig.

    Dazu kam, daß ich mit Cici so überhaupt nicht warm geworden bin. Mir gefiel sie einfach nicht.

    Julius ist ein interessanter Charakter, der sich dem Joch der Zeit unterwerfen soll. Manchmal mochte ich seine Entscheidungen nicht sonderlich, aber ab und an fand ich seine Entscheidungen dann wieder besser.


    Die Handlung verweilt sehr lange im Jahre1905 und es dauert doch sehr, bis es dann weitergeht und die Zeit bis zum ersten Weltkrieg näherrückt.

    Der Prolog wird dann relativ am Ende aufgelöst und ein paar Jahre - auf wenigen Seiten - geht die Handlung noch weiter.


    Das Ende hat mich dann auch wieder ein wenig versöhnt und doch ein wenig neugierig gemacht auf den dritten Teil, der dann wohl im Anschluß weitergehen soll.


    Der Schreibstil ist gut und flüssig und macht das lesen sehr angenehm.


    Dies hier ist der zweite Teil der "Hallorenreihe", was ich allerdings erst beim Lesen festgestellt habe.
    Der erste Teil spielt wohl 45 Jahre später, im Jahre 1950, so daß ich nicht glaube, daß es etwas ausmacht, den ersten Teil eben nicht zu kennen.



    Fazit

    Ein Roman über die Arbeit der Schokoladenherstellung und der Salzgewinnung, die ein wenig in den Hintergrund geraten durch das agieren der Charaktere.

    Interessant, vor allem die Zeit um 1905. Neben dem Hauptakteur Julius noch weitere Personen, die im Fokus stehen und mehr oder weniger sympathisch sind.

    Schreibstilmäßig sehr schön flüssig und angenehm zu lesen.


    ASIN/ISBN: ‎ 3548066348

  • Die Liebe besiegt alles

    Das wunderschöne Buchcover und der Buchtitel haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Da ich sehr gerne historische Romane lese und ich bereits Bücher von Amelia Martin gelesen habe, war ich auf diese Geschichte sehr gespannt. Mir ist die Stadt Halle an der Saale durch die Salzwirker und die Schokoladenkugeln bekannt. Auch die Kaiserzeit finde ich sehr interessant. Amelia Martin schafft es sehr geschickt diese beiden Wirtschaftszweige „Salz“ und „Schokolade“ durch eine fiktive Liebesgeschichte miteinander zu verknüpfen.

    Durch die Haupt-Protagonisten Ida und Moritz konnte ich mich sehr gut in den Alltag der Salzwirker hineinversetzen. Die beiden waren mir durchgehend sympathisch. Die fiktiven Töchter Cici und Elise von Ernst David reifen mit dem Älterwerden und waren mir nicht durchgehend sympathisch. Durch die Umwandlung der Schokoladenfabrik in eine Aktiengesellschaft steigt der fiktive Leopold Mendel als Teilhaber in diese Fabrik ein. Weil Geld zu Geld gut passt, soll der Sohn Julius die eigenwillige Cici heiraten, obwohl die beiden grundverschieden sind und beide bereits verliebt sind; allerdings nicht ineinander. Ich konnte die Beweggründe des Haupt-Protagonisten Julius nachvollziehen, dass er aus Pflichtgefühl nicht zu seiner Liebe steht.

    Mir hat der Schreibstil der Autorin Amelia Martin sehr gut gefallen. Ich habe das Buch verschlungen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen.

    Ich kann diesen historischen Roman uneingeschränkt weiter empfehlen.

    (5 von 5 Eulen)

  • Die Schokoladenfabrik in Halle an der Saale

    Der historischen Roman von Amelia Martin erzählt die faszinierende Geschichte von Chocolatier Julius und der Salzwirkerin Ida, die sich 1905 im Café David&Söhne kennenlernen und gleich voneinander fasziniert sind. Die Salzwirker haben seit Jahrhunderten in Halle an der Saale Privilegien und dementsprechend selbstbewusst treten diese auf.

    Der Visionär Ernst David will seine Schokoladenfabrik ausbauen und wandelt seine Firma als Aktiengesellschaft um. Um seine Geschäftsbeziehungen mit dem Hauptanteilseigner zu festigen soll seine älteste Tochter Cici den ältesten Sohn von Leopold Mendel, Julius, heiraten.

    Alle Protagonisten sind authentisch. Ich fand Ida, Moritz und Emmi durchgehend sympathisch. Der sozialeingestellte Julius, der immer ein offenes Ohr für seine Arbeiter hat, ist jedoch bzgl. seiner Ehefrau Cici reserviert. Die Autorin erzählt sehr anschaulich das bürgerliche Leben mit ihren Zwängen während der Kaiserzeit kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges. Auch das Ansehen des Militärs wird in diesem Buch sehr gut beschrieben.

    Amelia Martin versteht es den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil zu fesseln und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Da dies wohl der zweite Teil ist, bin ich nun auf Teil 1 gespannt, der bereits erschienen ist und nach dem Zweiten Weltkrieg angesiedelt ist. Super finde ich auch die Auflistung der wichtigeten Personen in diesem Buch.

    Wer gerne Iny Lorentz liest, dem wird auch dieses Buch sicherlich gut gefallen.

  • Halle an der Saale zu Beginn des 20. Jahrhunderts

    Diese fiktive Geschichte über die real existierende Schokoladenfabrik David & Söhne in Halle umfasst die Jahre 1905 bis 1923. Der Chocolatier Julius Mendel heiratet aus Pflichtgefühl die älteste Tochter Cici David, obwohl er Ida, eine Salzwirkerin, liebt. Auch Cici geht aus Berechnung die Ehe ein, denn sie liebt Julius auch nicht, sondern ist von dem gutaussehenden Major Richard von Harden fasziniert, der sie ebenfalls begehrt, jedoch nicht reich ist.

    Das wunderschöne Buchcover sowie der interessante Buchtitel lässt einen zu dem Buch greifen. Mir gefällt der Schreibstil von Amelia Martin prinzipiell sehr und ich habe auch das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Bei dem Handlungsstrang um Bertholts Schicksal blieben noch viele Fragen offen, was ich sehr schade fand. Meiner Meinung nach hätte die Autorin entweder diesen Handlungsstrang ausführlicher entwickeln sollen oder sie hätte diesen Handlungsstrang einfach weglassen können. Das Verhalten der Protagonisten Julius und Cici konnte ich leider auch nicht immer nachvollziehen. Auch hier hätte die Autorin das entsprechende Verhalten besser herausarbeiten können.

    Ich kann dieses Buch jedoch als Urlaubslektüre empfehlen, da ich es gerne gelesen habe.

    (4 Eulen von 5 Eulen)