Polar-Verlag, 2022
360 Seiten
OT: City of Matgins
Übersetzt von Andrea Stumpf
Kurzbeschreibung:
Auf den ersten Blick scheint „Brachland“ an Boyles Debüt „Gravesend“ anzuknüpfen, in dem er von den Auswirkungen eines Verbrechens in Brooklyn erzählt. Diesmal handelt es sich um den Mord an einem Spieler, der dem Maoso Tony Ficalora Geld schuldet. Der Polizist Donnie soll den Rückstand für ihn eintreiben. Doch Donnies leicht aufbrausendes Temperament wurde vor kurzem durch den Selbstmord seines Sohnes völlig hemmungslos. Donnie wirft den Spieler von einer Brücke. Zwei Jahre später wird er aus dem Polizeidienst entlassen, weil er einen Vorgesetzten geschlagen hat, und arbeitet von da an für Tony Ficalora. Der Sohn des Opfers, Mikey Baldini, hat das College abgebrochen und ist zu seiner Mutter zurückgekehrt, die Schwierigkeiten hat, die Schulden ihres Mannes zu bezahlen. Tommy schlägt Mikey vor, für ihn als Eintreiber zu arbeiten, um die Schulden schneller zu tilgen. Es geht um zwei Generationen, die ihr Leben gefangen zwischen Sackgassen und skurrilen Fluchtversuchen verbringen.
Über den Autor:
William Boyle ist in der Nachbarschaft von Gravesend in Brooklyn aufgewachsen. Er ist der Autor von „Gravesend“, der 2017 auf der Krimibestenliste stand. Er lebt zurzeit in Oxford, MS. 8
Mein Eindruck:
William Boyle hat die Handlung in die frühen 1990ziger Jahre in Brooklyn gelegt.
Wie bei dem legendären David Goodis sind auch Boyles Figuren Verlorene, im Bereich zwischen Sehnsucht und Hoffnungslosigkeit.
Eine Melancholie begleitet die Figuren.
Donnie Parascandolo ist ein korrupter Polizist, der für die Mafia auch bereit ist, sehr weit zu gehen.
Weitere Figuren sind Ava und ihr Sohn Nick sowie Mikey und seine Mutter Rosemarie. Hinzu kommt noch Antonia, die mal mit Mikey befreundet war.
Mit ihnen bildet Boyle ein Stück der Gesellschaft ab. Zwischen diesen Leuten spielt sich die Handlung ab. Es gibt einen Vorfall, der sie miteinander verbindet, ohne dass sie das ahnen.
Interessant ist Figurenkonstellation, die der Autor geschaffen und wie die Figuren miteinander interagieren.
William Boyle leitet davon Stimmungen ab, wie sie für Ort und Zeit wahrscheinlich prägend waren.
William Boyle ist ein kluger und geschickter Autor, der es versteht, Handlungsfäden miteinander zu verknüpfen.
Wie das von William Boyle in kürze erscheinende Noir-Meisterwerk „Shoot the Moonlight out“ ist auch Brachland ein bemerkenswerter Roman.
ASIN/ISBN: 394839248X |