Fragen an Karin Seemayer

  • Das Buch soeben ausgepackt und das erste Mal in der Hand. Wenn ich ganz offen und ehrlich sein darf: Titel wie Covergestaltung würde ich eher nicht mit der Eisenbahn oder dem Gotthardtunnelbau in Verbindung bringen. Eher mit einem Heimatroman, der in den Alpen angesiedelt ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das Buch soeben ausgepackt und das erste Mal in der Hand. Wenn ich ganz offen und ehrlich sein darf: Titel wie Covergestaltung würde ich eher nicht mit der Eisenbahn oder dem Gotthardtunnelbau in Verbindung bringen. Eher mit einem Heimatroman, der in den Alpen angesiedelt ist.

    Als mir der Verlag vor ca. einem Jahr den Titel geschickt, bin ich fast vom Stuhl gefallen vor Schreck, weil ich sofort an "Alpenglühen" "Wetterleuchten um Maria" und ähnliche schrecklich 50er Jahre Filme gedacht habe und meine Horrorvorstellung war ein Cover mit "glühenden" Berggipfeln, Almwiesen und der obligatorischen Frau von hinten. Meine Lektorin hat mir versichert hat, dass das auf keinen Fall passieren wird. Mir gefallen Cover und Titel in dieser Verbindung wirklich sehr gut, ich finde es auch kein bisschen kitschig. Das Covermotiv ist übrigens ein Werbeplakat der SBB für die Gotthardstrecke von Emil Cardinaux von 1914.

  • Danke für die Antwort. Wenn das ein Werbeplakat der SBB ist, paßt das natürlich. Wie im Anmeldethread erwähnt, habe ich von Schweizer Bahnen wenig bis keine Ahnung. In der ersten Hälfte der 80er Jahre habe ich mich (nach einem Schweiz-Besuch) mal etwas dafür interessiert, aber das ist lange her und nicht mehr viel mehr als ein paar Schlagworte präsent, was einem in einschlägiger Literatur bzw. den Eisenbahn-Romantik Sendungen des SWR halt so begegnet.


    (Und sooo schlimm finde ich die 50er Jahre Filme gar nicht... :rolleyes :grin :schnellweg ).

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das Buch soeben ausgepackt und das erste Mal in der Hand. Wenn ich ganz offen und ehrlich sein darf: Titel wie Covergestaltung würde ich eher nicht mit der Eisenbahn oder dem Gotthardtunnelbau in Verbindung bringen. Eher mit einem Heimatroman, der in den Alpen angesiedelt ist.

    So war auch mein erster Eindruck.


    Schade, dass nicht der Ausschnitt des Plakats gewählt wurde, auf dem die Straße und die Brücke zu sehen sind. Das hätte mehr Bezug zum Thema gehabt.

    Den Titel finde ich auch eher nichtssagend - hätte schon etwas mit dem Tunnelbau zu tun haben dürfen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Sieht (oder sah) das Göschener Tal so aus oder ist das nur eine schweiztypische Landschaft mit dem Matterhorn im Hintergrund?

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  • Vielleicht würde ich sie heute auch nicht mehr so schrecklich finden. Ich habe die Anfang der 70er als 12 oder 13 jährige mit meinen Eltern gesehen, da kamen sie als Wiederholungen. Damals fand ich sie furchtbar kitschig.

    Die waren damals ja auch extra mit Heimatromantik und Klischees überfrachtet. Die vom Krieg Gebeutelten lechzten nach simplen Lösungen zu alltäglichen Problemen in schönen Bildern.

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  • Den Titel finde ich auch eher nichtssagend - hätte schon etwas mit dem Tunnelbau zu tun haben dürfen.

    Mein Arbeitstitel war: Gotthard - Das Tor zum Süden. Das fand der Vertrieb nicht gut. Sie meinten, das engt den Roman zu sehr auf eine Region und eine Zielgruppe ein. Es hieß: Titel und Cover sollen ja in erste Linie neugierig machen und auffallen. Um was es geht, steht ja dann auf der Rückseite, und "Das Tor ..." hat es ja dann dorthin geschafft.

  • Mein Arbeitstitel war: Gotthard - Das Tor zum Süden. Das fand der Vertrieb nicht gut. Sie meinten, das engt den Roman zu sehr auf eine Region und eine Zielgruppe ein. Es hieß: Titel und Cover sollen ja in erste Linie neugierig machen und auffallen. Um was es geht, steht ja dann auf der Rückseite, und "Das Tor ..." hat es ja dann dorthin geschafft.

    Deinen Arbeitstitel hätte ich viel besser gefunden. "Bergleuchten" würde mich nicht neugierig machen. Auf einem Tisch mit anderen angebotenen Büchern würde ich das so nicht in die Hand nehmen, um die Rückseite zu lesen. Schade!

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  • Dann freut es mich um so mehr, dass du hier bei der Leserunde dabei bist. :-)

    :wave Ja, mich auch - bin schon sehr gespannt.

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  • Sieht (oder sah) das Göschener Tal so aus oder ist das nur eine schweiztypische Landschaft mit dem Matterhorn im Hintergrund?

    Das ist der Blick von Norden aufs Gotthardmassiv. Der Ort ist Wassen, der Nachbarort von Göschenen. Die Kirche ist das "Chileli" von Wassen, die ist aufgrund der Kehrtunnels der Gotthard-Bergstrecke berühmt. Bei einer Bahnfahrt wird sie aus drei verschiedenen Perspektiven sichtbar. Göschenen selbst liegt sehr versteckt im Reusstal, also irgendwo hinter den Bergen. :-)

  • Danke KarinS die Karten machen das Ganze schön anschaulich. :thumbup:


    :


    Zu welcher Zeit warst Du in dieser Gegend?

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  • Danke für die Karten! Ich hatte mir die Gegend auf einer Straßenkarte angeschaut und wollte noch alte Fotos hervorkramen von eigenen Reisen, weil ich mir das alles genau vorstellen will, aber Deine Postkarten sind prima und reichen mir.


    Wie gefallen euch denn Cover und Titel?

    Mich hat das Cover sehr angesprochen. Mir haben die Farben, die Kontraste und die Linienführung (recht streng und reduziert) sehr gut gefallen! Bei einem anderen Cover hätte ich den Titel "Bergleuchten" als bisschen schnulzig empfunden, aber zusammen mit diesem markigen Cover nicht.

    Ich hätte auch im Buchladen wegen diesem Cover zu dem Buch gegriffen.