Gab es dort damals keinen Kuppeleiparagrafen wie in Deutschland? Da hätte Teresia und ihr Mann schon viel eher Schwierigkeiten mit dem Gesetz kriegen können.
Wenn es den gab, hat sich keiner drum geschert. Es gab ja auch Prostitution in den Tunneldörfern, was eigentlich auch verboten war. Wurde aber lange geduldet. Erst 1879 und 1880 kam es in Göschenenzum Rundumschlag gegen die «unsittlichen» Wirtshäuser. Dabei fiel der Bordellverdacht ebenso auf die Wirtschaft des Francesco Ceresa, in welcher der Italiener Antonio Peduzzi wirtete, wie auf das Café dell' Unione, das von Frau Büchel geführt wurde. Wegen Verdachts auf Prostitution in diesen beiden Häusern wurden sechs Frauen zwischen 14 und 28 Jahren vernommen. Diese Frauen stammten mit Ausnahme Klara Furgers aus Altdorf alle aus benachbarten Kantonen
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ZitatWährend wir in den Verhörprotokollen und Berichten einiges über «Machenschaften» und Anstellungsverhältnisse der Kellnerinnen erfahren, sind darin die Männer, die mit den Frauen «fleischlichen Umgang» gehabt haben sollen, nur beiläufig erwähnt. Sie wurden selber nicht verhört und sind in den Dokumenten lediglich durch die Fragen und in den protokollierten Aussagen der Frauen gegenwärtig, als «Beischläfer» oder als «Bekannter». Auch wurde die Wirtin Büchel, deren Mann ein Ortsansässiger war, in den Verhören umsichtiger behandelt als der Italiener Antonio Peduzzi.
Quelle: Binnenkade - "Sprengstoff"