Alles anzeigenTeresia Chiodo gab es wirklich. Sie galt in Göschenen als ein "gefürchtetes und berüchtigtes Weib". Sie hat sich in der sehr männlich geprägten Welt des Tunneldorfs behauptet, wohl auch mal zugeschlagen, wenn ihr jemand blöd kam. Es gab ein Gerücht, dass sie einmal am Barbara-Tag an der Spitze von 20 Mann einen Italiener aus der Haft befreit hat. Die Göschener haben ihr so ziemlich alles zugetraut - was ihr dann zum Verhängnis wurde, als sie und ihr Mann 1876 in einen Mordfall verwickelt wurden. Sie muss eine sehr interessante Frau gewesen sein. Leider habe ich nicht rausbekommen, was aus ihr nach dem Mordprozess geworden ist, deshalb habe ich diesen Teil ihrer Geschichte im Buch auch nicht erzählt.
Wenn ich jetzt so nachdenke, hätte ich locker einen Zweiteiler aus dem Gotthard machen können, es gibt so unglaublich viel Stoff.
Quelle: Alexandra Binnenkade
"Ein gefürchtetes und berüchtigtes Weib : zur
fiktionalen Qualität von Gerichtsquellen"
Ja, Stoff hätte es wohl wirklich auch für einen Dreiteiler gegeben - mit noch ein paar Bildern und Karten versehen und einigen ausgebauten Nebenschauplätzen ...
Piero hat Glück bei Teresia so schnell unterzukommen - aber ob es für Helene so günstig war, da ein privates Zimmer nutzen zu können?
Gab es dort damals keinen Kuppeleiparagrafen wie in Deutschland? Da hätte Teresia und ihr Mann schon viel eher Schwierigkeiten mit dem Gesetz kriegen können.