Peter mochte ich von Anfang an. Und jetzt bestätigt sich, was für ein hochanständiger Mensch er ist. Seine Liebe für Helene könnte nicht tiefer, nicht ehrlicher sein. Ich kann Helene gut verstehen, dass sie sich in ihrer Situation für Peter entschieden hat - auch zum Wohle ihres Kindes.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Helene es bereut, dazu ist sie viel zu erfüllt von ihrer Liebe zu Piero. Dieser weiß ja nichts von dem Baby und liebt Helene ja immer noch, wartet nur auf eine Möglichkeit, sie heiraten zu können. Also hat auch er keinen Grund zur Reue.
Das sehe ich genauso. Es würde auch gar nicht zu Helenes Charakter passen, wenn sie irgendetwas an ihrer Zeit mit Piero bereuen würde. Sie ist eine sehr aufgeschlossene Frau für ihre Zeit und sie sieht das Kind als Geschenk der Liebe.
MIr ist die Dramatik in diesem Buch hier eigentlich zu hoch. So gut sind meine Nerven nicht mehr. Das Elend der Arbeiter hätte mir gereicht, da hätte ich nicht diese (bisher) unglückliche Liebesgeschichte gebraucht, die das Bild weiter verdüstert. Ganz ehrlich: hätte ich mir das Buch selbst gekauft, würde ich nicht zu Ende lesen; ich hätte vermutlich spätestens bei der Geschichte mit Johanna abgebrochen. Es ist mir einfach zu viel des Negativen. Drum brauche ich auch so lange: ich muß nach ein paar Seiten etwas Erfreulicheres dazwischen schieben.
Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Mir geht die Geschichte auch sehr nah. Es sind aber gerade die starken Charaktere von Helene und Piero - und auch Peter - die das "Düstere" für mich gut ausgleichen. Mich fasziniert diese Mischung aus historischen Begebenheiten und persönlichen Schicksalen. Diese berühren mich natürlich auch ganz stark, machen die Geschichte aber erst recht lebendig.