Eifelfrauen - Das Haus der Füchsin' - Seiten 001 - 070

  • Bei mir ist es das Vertrauen in die Autorin, die mich zur Leserunde hat anmelden lassen. Denn sowohl das Buchcover, wie auch die erste Kurzbeschreibung haben mich nicht gleich aufjubeln lassen. Ich habe sehr gern die Kudamm-Schwestern-Reihe gelesen und auch dort, sprach mich das Cover nicht gleich an. Vermutlich, weil es sich abhebt und "man" Gestaltungen dieser Art nicht gewöhnt ist. Andererseits ist Auffallen gut, sehr gut. Als ich diesen Roman auspackte und den Klappentext las, gefiel mir diese Beschreibung nun auch besser und machte Lust und neugierig auf den Lesestart.


    Im ersten Abschnitt haben wir einen ersten Einblick in die Familie Fuchs erhalten und somit schon einmal eine Antwort erhalten, dass „das Haus der Füchsin“ zum einen den Familiennamen, wie auch Lisbeths besondere Freundschaft mit dem Vierbeiner symbolisiert. Lisbeth, Schwester von Johannas Vater und somit Johannas Tante ist mit gerade einmal 40 Jahren der Spanischen Grippe zum Opfer gefallen. Erschreckend! So ein junger Mensch, der einen Weltkrieg miterleben musste, womöglich die Liebe im Feld verloren hat. Eine junge Tante, um die der Bruder nicht trauert und die womöglich auch seit 20 Jahren keinen Kontakt zu ihren Geschwistern mehr hat, weil sie einen eigenen Weg beschritten hat. Es gilt zu erfahren und Brigitte wird uns schon berichten, warum sie das schwarze Schaf in der Fam. Fuchs ist.


    Johannas Bruder Christoph ist mir sehr sympathisch. Er wird seine Schwester nicht im Stich lassen. Auch Johannas Bald-Schwägerin mag ich sehr und mir hat die beschriebene Eröffnungsszene, als Greta sie hübsch gemacht und beschenkt hat, so sehr gefallen. Ist es als Schwägerin doch auch nicht einfach, die Sympathie in der Familie, in der man einheiratet von der Schwester des Bräutigams zu bekommen.


    Bei der Beschreibung von Kätt, Lisbeths Nachbarn, hatte ich eine ältere Frau vor Augen. Doch, ist schon klar, körperlich arbeitende Menschen sahen vor 100 Jahren abgearbeiteter aus als wir Eulen heute.


    Lisbeth muss von ihrer Nichte wissen, begegnet sind sie sich aber womöglich nie. Wobei Lisbeth um die 19 bei der Geburt der Nichte war, da ihre Nichte nun 21 ist. Ich spinne mal, vielleicht ist die noch nicht volljährige Lisbeth in Ungnade gefallen, weil sie mit Johanna schwanger war. Ihr Bruder hat nur Söhne gezeugt, doch Johannas Mutter hat ihren Mann bekniet, das Kind als ihre Tochter aufzuziehen …


    Mich interessiert, ob Lisbeth den Wunsch an Johanna alles zu vererben auch schriftlich geäußert hat oder nur auf dem Sterbebett Kätt gesagt hat. Zumindest ist es richtig von Johanna die Herausforderung ihrer Tante anzunehmen und in ihr Haus mit den Verpflichtungen zu ziehen. Wäre sie anschmiegsamer und für das Verheiraten zu gewinnen, hätte sie ja auch in Kürze das Elternhaus verlassen. ein ganz anderes Leben erwartet sie. Lisbeth hat "Glück"/ Johanna hat Glück, dass es ihr möglich ist als gerade Volljährige das Erbe überhaupt jetzt anzutreten.



    Vorschlag für S. 55: 17 Z. v. unten/15 Z. von oben: Weihnachtsfest

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich bin nun auch gut ins Buch gestartet. Johanna ist mir mit ihrem eigensinnigen Kopf sehr sympathisch und auch Christoph ihr Bruder. Dass dessen Zwilling Georg so ganz anders ist, finde ich tatsächlich ungewöhnlich, bin ich es doch von meinen Mädels gewohnt, dass die beiden nicht immer einer Meinung sind, aber trotzdem nichts auf die Schwester kommen lassen und diese auch verteidigen.


    Aber auch bei Zwillingen muss es ja nicht immer harmonisch sein :-)


    Ich frage mich tatsächlich, was Johannas Vater so unversöhnlich hat werden lassen. Ich bin gespannt, was uns da noch erwartet....


    Lisbeth muss von ihrer Nichte wissen, begegnet sind sie sich aber womöglich nie. Wobei Lisbeth um die 19 bei der Geburt der Nichte war, da ihre Nichte nun 21 ist. Ich spinne mal, vielleicht ist die noch nicht volljährige Lisbeth in Ungnade gefallen, weil sie mit Johanna schwanger war. Ihr Bruder hat nur Söhne gezeugt, doch Johannas Mutter hat ihren Mannbekniet, das Kind als ihre Tochter aufzuziehen …

    Gute Theorie, ich bin gespannt, ob da was dran ist.


    Einerseits sind Johannas Eltern ja recht konservativ, andererseits lässt der Vater seiner Tochter dann aber doch einige Freiräume, wohl auch in der Überzeugung, dass sie schon "zur Vernunft" kommen wird.... Mal schauen, ob Johanna ihren Willen durchsetzen kann, immerhin kann der Vater ihr ja nichts mehr vorschreiben, da sie volljährig ist.


    Die Mutter finde ich recht anstrengend, ich mag Frauen nicht, die eine genaue Vorstellung vom Leben anderer haben und dann mit Migräne reagieren, wenn sich jemand nicht so benimmt, wie sie es wollen....

    Finde ich eher kindisch das Verhalten.


    Greta und Onkel Jupp haben mir richtig gut gefallen. Ich hoffe wir hören noch mehr von den beiden. Ich bin mir ja sicher, dass Greta Heinrich schon beibringt, Johannas Entscheidungen zu akzeptieren, auch wenn er noch grollt.

  • Also erst mal musste ich inne halten, als ich das Anfangszitat gelesen habe. Das hat mich echt abgeholt. Das passt so gut zu dem, was wir gerade alle so erleben.


    Wenn alles bleiben soll, wie es ist

    muss sich alles ändern.


    Und mal ehrlich. Ich möchte bitte auch so ein Haus erben. Mit all den Tieren und all dem Drumrum. Ich bin richtig neidisch auf Johanna.


    Mir gefällt die ganze Geschichte von der ersten Seite an ausnehmend gut. Sehr gut, dass Johanna gerade volljährig geworden ist und ihr keiner mehr was anschaffen kann. Und dass sie nicht gleich einen Ehemann will, der dann wieder über ihr Leben bestimmt, das ist mir ausnehmend sympathisch.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Lisbeth muss von ihrer Nichte wissen, begegnet sind sie sichaber womöglich nie.

    Erschreckend, dass die Tante mit 40 gestorben ist, ohne dass Johanna sie kennengelernt hat. Das ist so schade. Jetzt wird sie alles nur aus zweiter Hand erfahren. Ihre Tante war scheinbar eine wirklich spannende Frau. Selbstbestimmt, mysteriös, tierlieb, unkonventionell. Bin mal gespannt, ob die Nichte sich in die gleiche Richtung entwickelt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • ja, jetzt habe ich euch und genieße eure Kommentare ... Zum Thema Zwillinge: Ja, die meisten sind sehr eng, aber es gibt auch das Gegenteil (Ich kenne realiter sogar 2 davon, ein Fall davon richtig dramatisch) - und das habe ich hier erzählt ... in der Familie Fuchs wird auf jeden Falls einiges hinter dem Berg gehalten ... mit aller Macht ... aber es wid keine losen Enden geben,.darauf könnt ihr euch verlassen ...


    und schön, liebe Guggi, dass dich die Aufmachung so anspricht. Muss gestehen, ich liebe sie - und sie wird auch bei Band 2 fortgeführt ...

  • Auch ich habe gestern den ersten Abschnitt in einem Rutsch lesen können, das Buch gefällt mir bisher sehr gut.

    Ich war irgendwie direkt drin in der Geschichte, was ich immer sehr mag und Johanna ist mir auch sympathisch.

    Witziger Weise habe ich genau dieselbe Theorie wie Gucci , dass Johanna Elisabeths Tochter sein könnte, dies würde auch die Reaktion der Mutter (mit Migräne) erklären. Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren.

    Kätt ist für mich die interessanteste Nebenfigur bisher. Ich bin gespannt, was sie noch im weiteren Verlauf der Geschichte für eine Rolle spielen wird.

    Zudem bin ich gespannt was aus der künstlerischen Ader, Elisabeth hat ja sowohl getöpfert als auch gemalt, in der Familie übrig bleibt.

    Ich freue mich aufs weiterlesen :-)

  • Ich musste so grinsen. Es wird ja die Firma Reemtsma als Konkurrenz zur Familie Fuchs erwähnt.


    Meine Tochter hat letzte Woche Jan Philipp Reemtsma kennengelernt in Weimar. Er hat eine Wieland Biographie geschrieben und zu dem Thema was erzählt.

    Lesezufälle.....

  • Der Krieg ist auch an der Familie Fuchs nicht vorbeigegangen. Der Erstgeborene ist gefallen, die Zwillinge sind an Leib und Seele versehrt, nur Heinrich entging dem Krieg aufgrund seiner Fehlsichtigkeit. Johanna ist die einzige Tochter. Sie soll standesgemäß heiraten, wie das von Töchtern in jener Zeit so erwartet wird. Heinrich hat nicht nur eine passende Frau für sich gefunden, es scheint auch die große Liebe zu sein.


    Es steht mal wieder ein Fest an, denn Johanna wird volljährig und ihr Bruder Heinrich verlobt sich. Doch die jungen Männer, die Johanna den Hof machen, sagen ihr so gar nicht zu, und sie hat auch nicht vor, so bald zu heiraten. Johanna will erst wissen, wie sie sich ihr Leben vorstellt. Als Kätt auf dem Fest auftaucht und verkündet, dass Johanna Lisbeths Hof erben soll, sind die Eltern natürlich nicht begeistert. Doch was ist damals geschehen? Johanna hatte nie von ihrer Tante gehört und man will ihr auch nicht sagen, was vorgefallen ist. Aber Johanna ist auch ein Mensch, der sich nicht gerne etwas vorschreiben lässt. Je mehr ihr abgeraten wird, umso mehr will sie auf die Bedingungen eingehen. Schön ist es, dass wenigstens Christoph ihr beisteht. Die Ansage des Vaters „Du bist eine ledige junge Frau aus bestem Hause, daran solltest du dich stets erinnern. Denn ein Dorf sieht alles – mehr noch als eine Stadt. Eine zweite Lisbeth können und werden wir in der Familie nicht dulden.“ Lässt nichts Gutes ahnen, falls Johanna mit ihrem Verhalten auffällt. Das letzte Frühstück in ihrem Elternhaus verläuft jedenfalls sehr eisig.


    Lisbeth war wohl eine sehr unkonventionelle Person, die in dem Dorf anscheinend toleriert, aber auch für nicht ganz „normal“ gehalten wird. Nur zu Kätt hat sie wohl ein enges und freundschaftliches Verhältnis.

  • Ich musste so grinsen. Es wird ja die Firma Reemtsma als Konkurrenz zur Familie Fuchs erwähnt.


    Meine Tochter hat letzte Woche Jan Philipp Reemtsma kennengelernt in Weimar. Er hat eine Wieland Biographie geschrieben und zu dem Thema was erzählt.

    Lesezufälle.....

    Ich mag den Mann als Autor übrigens. Habe zwei seiner Bücher gelesen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich mag den Mann als Autor übrigens. Habe zwei seiner Bücher gelesen.

    Er war wohl recht herablassend und nicht auf Diskussionen aus. Kam bei den Schülern nicht ganz so gut an.


    Ich habe selbst noch nichts von ihm gelesen.....

  • Er war wohl recht herablassend und nicht auf Diskussionen aus. Kam bei den Schülern nicht ganz so gut an.


    Ich habe selbst noch nichts von ihm gelesen.....

    Ohje. Das ist ja blöd. Persönlich kenne ich ihn nicht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Reemtsma ist toll .. Herablassend? Na ja, nach dem, was er erlebt hat ... sagen wir besser: Auf Distanz aus ... Sein Sohn hat die endlose Zeit der Entführung als Krimi geschrieben ... ich fand die Lektüre beeindruckend ...

    und er hat mit dem Mythos der "sauberen Wehrmacht" aufgeräumt. Allein dafür gebührt ihm großes Lob ...


    Hier das Buch seines Sohnes über die Entführung: Ich fand es beklemmend gut. Er heißt Philipp Scheerer, die Eltern sind nicht verheiratet ...

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  • Bei der Beschreibung von Kätt, Lisbeths Nachbarn, hatte icheine ältere Frau vor Augen. Doch, ist schon klar, körperlich arbeitendeMenschen sahen vor 100 Jahren abgearbeiteter aus als wir Eulen heute.

    Ich hatte das gleiche Bild vor Augen.

    Mich interessiert, ob Lisbeth den Wunsch an Johanna alles zuvererben auch schriftlich geäußert hat oder nur auf dem Sterbebett Kätt gesagthat.

    Ja, hat sie, sonst wäre ja kein Notar im Spiel.

  • Dass dessen Zwilling Georg so ganz anders ist, finde ich tatsächlich ungewöhnlich, bin ich es doch von meinen Mädels gewohnt, dass die beiden nicht immer einer Meinung sind, aber trotzdem nichts auf die Schwester kommen lassen und diese auch verteidigen.

    Meine Zwillinge (Junge und Mädchen) waren als Kinder oft wie Katz und Hund, aber wenn es gegen die Eltern ging, waren sie sich immer einig.

    Ich frage mich tatsächlich, was Johannas Vater so unversöhnlich hat werden lassen.

    Er fühlt sich als Familienoberhaupt, der das Sagen hat und muss darauf achten, dass das Ansehen der Familie durch nichts befleckt wird. So hat ihm wahrscheinlich schon sein Vater das beigebracht.

    dann mit Migräne reagieren, wenn sich jemand nicht so benimmt, wie sie es wollen....

    Finde ich eher kindisch das Verhalten.

    Es funktioniert doch oft. Meine Mutter bekam immer Probleme mit dem Herzen, wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging. Als Kind braucht man lange, bis man das richtig durchschaut.

    Greta und Onkel Jupp haben mir richtig gut gefallen.

    mir auch!!!

    Ihre Tante war scheinbar eine wirklich spannende Frau. Selbstbestimmt, mysteriös, tierlieb, unkonventionell. Bin mal gespannt, ob die Nichte sich in die gleiche Richtung entwickelt.

    Johanna ist ja schon ein Stück weit wie sie und das wird sich bestimmt auch noch weiterentwickeln.

  • Ja, hat sie, sonst wäre ja kein Notar im Spiel.

    Die Nennung vom Notar im ersten Leseabschnitt hatte ich mir nicht gemerkt. Erst später habe ich mir die Frage gestellt, wollte aber auch nicht zurückblättern.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Bevor ich mich jetzt an den zweiten Teil begeben, will auch erstmal meinen ersten Eindruck hier niederschreiben.

    Lisbeth klingt nach einer sehr ungewöhnlichen und interessanten Frau. Ich bin sehr gespannt, was da genau mit der Füchsin ist und was genau ihre Verbindung zu Johanna ist.

    Johanna finde ich sehr sympathisch. Mir gefällt es sehr gut, dass sie sich in dieses Abenteuer stürzt, obwohl sie ja gar keine Ahnung von Landwirtschaft und Tierhaltung hat.

    Hier bin ich gespannt, wie sie sich hineinfindet.

    Ich denke aber, dass sie ein sehr zupackender Mensch ist und Kätt wird ihr gewiss helfen.

    Was mir auch sehr gut gefällt, wie liebevoll das Verhältnis von Lisbeth zu ihren Tieren beschrieben wird. Mir sind Menschen immer grundsätzlich sympathisch, wenn sie gut mit Tieren umgehen.