Eifelfrauen - Das Haus der Füchsin' - Seiten 219 - 293

  • Ich musste dann doch gleich weiterlesen. Endlich hat Johanna die Goldmünzen gefunden und mit den Zigaretten des Bruders kann sie das Holz für den Winter zahlen. Die kamen grad noch rechtzeitig, nach der Währungsreform wären die Zigaretten nutzlos gewesen.


    Und dann ist Eva auch noch von Christoph schwanger und die Schwangerschaft endet dramatisch. Ich hoffe mal Johanna ist nicht gleich wieder alleine. Vor allem, wird Christoph dann irgendwann noch von seiner Vaterschaft erfahren?


    Johanna ist also wirklich Lisbeths Tochter, so wie Gucci es ja schon im ersten Abschnitt vermutet hat. Die Familie reagiert recht unterschiedlich. Die vermeintlichen Eltern sind natürlich davon überzeugt alles richtig gemacht zu haben und Georg kann auch nur böses von sich geben. Immerhin scheint der Rest der Familie erleichtert zu sein, dass das Geheimnis endlich aus der Welt ist und die jüngeren nehmen es gelassen. Schön dass Heinrich und vermutlich auch Christoph zu ihr stehen.


    Ich bin dann mal gespannt, wie es weitergeht. Ich muss die Zeit heute nutzen, ab morgen ist wieder Arbeit angesagt, da komme ich nicht so zum lesen....

  • Meine Spinnerei im ersten Leseabschnitt ist tatsächlich Fakt. Ich hatte mit meiner Ahnung Recht, denn versprochen, ich habe nicht im Buch vorgeblättert. Was für ein Glück, dass Johanna den „Anna Karenina“ – Band nicht unaufgeblättert an Bernhard zurückgegeben hats, sondern erst gezeichneten Stammbaum, dann den ausführlichen Brief ihrer Mutter mit den Erklärungen findet.


    Mit dem Satz auf S. 158 im übergebenen Brief beim Notartermin, dass Johanna ihr vertraut ist, als wäre sie ein Teil von ihr, hat Brigitte mich schon zweifeln lassen, an meiner Lisbeth = Mutter-von Johanna-Idee.


    Nun ist aber zu verstehen, warum Lisbeth bereits früh für einen möglichen Erbfall alles geregelt hatte und Johanna als Erbin bestimmt hat.


    Es wiederholt sich bei Mutter und Tochter: beide verlieben sich in einen Franzosen/ bzw. Belgier; erwarten ledig ein Kind und die Erzeuger kommen ums Leben, ohne zu wissen, dass sie Vater werden. Bei Lisbeths großer Liebe könnte ich mir sogar vorstellen, dass Papa Fuchs an dem Unfall beteiligt war/ etwas in Auftrag gegeben hat. Bei Marcs Tod rechne ich in diesem Band noch damit, dass wir erfahren, wer auf ihn geschossen hat. Auch wiederholt sich, dass die ledige Schwester um Abgabe ihres Säuglings nach der Geburt gefragt wird, zugunsten vom Bruder und Frau. Lisbeth war 19 und Johanna 22, somit schon verständlich, dass das Aufwachsen bei Bruder und Schwägerin eine Option sein kann; allerdings nicht verbunden mit Erpressung, Lüge und Kontaktverbot. Jedoch 1900 ist es ja gut, dass sie Lisbeth nicht zu einer Engelmacherin gebracht haben.


    Ich verstehe Johannas Wut auf ihre Zieheltern. Natürlich wäre es ideal gewesen, spätestens als sie überrascht wurde von der unbekannten Tante Johanna Haus und Hof, sowie Vermögen zu erben, dass sie erklärt bekommen hätte, dass Lisbeth ihre Mutter war. So wurde weiter geschwiegen… Damals hatten ledige Mütter ohnehin keine Rechte und mit dem Suizidversuch keine Chance auf Unterstützung von irgendeiner Seite.


    Gut finde ich, dass Johanna betont gern kleine Schwester von vier Brüdern gewesen zu sein und dass sie mit diesen sich weiter verbunden fühlt. Zu Gute halte ich Johannas Ziehvater/ Onkel Mathias auch, dass er ihr bei ihrem Weggang Bargeld mitgibt und damit zeigt, dass er sie liebt, weil er sich um sie sorgt.


    Auch Recht hatte ich, dass beim Goldschatz eine weitere Notiz von Lisbeth beiliegt. Die gute Fähe hat ihr den Weg gewiesen zum Gold – was für eine Verbindung.


    Zum Ende des Abschnitts wird Evas Tochter Marie auf die Welt geholt und die letzten Sätze lassen mich nichts Gutes ahnen in Bezug auf Evas Leben. Die Vergiftung und der Blutverlust machen Angst.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Du als schlaue Bücher-Profileserin hattet natürlich schon bald eine eine Ahnung ... mir ging es beim Erzählen dieses Mal gar nicht um den Überraschungseffekt, sondern eher darum, zusammen mit Johanna der Wahrheit auf die Spur zu kommen ... in ihrem Tempo ... sonst hätte ich es anders erzählt ...

    dieser Roman hat sein ganz eigenes Tempo ... war auch für mich neu und überraschend ...

  • Eva ist von Christoph schwanger und Johanna nimmt sie auf. Christoph ist nach Berlin, wo Eva, das Landkind, nie leben könnte. So endet diese Beziehung und Christoph soll nicht von der Schwangerschaft erfahren. Doch die Schwangerschaft ist problematisch und die erfahrene Eva kann sich selbst nicht helfen. Selbst Johannas Onkel Paul kann Eva nur noch ins Krankenhaus schaffen, wo ein Notkaiserschnitt gemacht werden muss. Eva wird wohl nicht überleben. Sie will, dass Johanna die kleine Marie annimmt.


    Durch eine Bemerkung Evas wird Johanna aufmerksam und weiß, wo sie nach den Münzen suchen muss.


    Dass Heinrich ihr über Greta Zigaretten zukommen lässt, damit sie etwas zum Tauschen hat, würde Matthias bestimmt nicht gefallen.


    Johanna findet einen Brief von Lisbeth und erfährt so, dass sie Lisbeths Tochter ist. Sie ist mächtig sauer, weil sie belogen wurde. Ihr Auftritt beim Adventsessen hat mir gefallen. Matthias und Dorothea fühlen sich im Recht und haben nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Heinrich will weiter zu Johanna stehen, was seinen Eltern sicher nicht gefallen wird, doch Georg zeigt wieder einmal was für ein A… er ist.

  • Bei Lisbeths großerLiebe könnte ich mir sogar vorstellen, dass Papa Fuchs an dem Unfall beteiligtwar/ etwas in Auftrag gegeben hat.

    Das wiederum kann ich mir nicht vorstellen. Er wird sich darauf beschränkt haben, Lisbeth unter Kontrolle zu bekommen.

    Auch Recht hatte ich, dass beim Goldschatz eine weitereNotiz von Lisbeth beiliegt. Die gute Fähe hat ihr den Weg gewiesen zum Gold –was für eine Verbindung.

    Eigentlich war es ja Evas Bemerkung, , dass Lisbeth sich so gerne unter dem Kirschbaum aufgehalten hatte, die Johanna auf einen Gedanken brachte.

  • Mir hat Eva auch total leid getan, erst die Trennung von Christoph, dazu die Schwangerschaft und dann auch noch die Komplikationen. Aber ja Christoph wird es erfahren. Ich denke er ist schlau genug zu rechnen ;-)


    Johanna hat nun die Münzen gefunden und den Brief ihrer Mutter. Ich finde es gut, dass sie reinen Tisch macht und allen die Wahrheit sagt. Lügen und Verschweigen bringen uns Menschen nicht weiter.


    Georg ist einfach ein Ekel. Seine Frau tut mir leid, ich bin mal gespannt, wann ihr die Augen aufgehen.


    Auch von Johannas Stief-Eltern hätte ich mir eine andere Reaktion erhofft, haben sie sich niemals in die Lage ihrer Zieh-Tochter hineinversetzt??


    Ich muss einfach weiterlesen, weil es so spannend ist.:wave

  • Dass Lisbeth Johannas Mutter ist, habe ich auch schon vermutet. Spätestens da, als Johannas Lisbeths Kleid trägt und es zum Eklat kommt. Ich finde, spätestens da hätte jemand Johanna informieren sollen.

    Oh, das mit der Schwangerschaftsvergiftung bei Eva sieht nicht gut aus... allerdings verwundert es auch mich, dass sie als Hebamme nicht selber die Anzeichen dafür erkannt hat. Klar kann Angst zu Verdrängung führen, aber dennoch lässt die Szene mich irritiert zurück.

    Naja, mal sehen, was der nächste Teil bringt, mir gefällt das Buch weiterhin sehr gut.

  • Oh, das mit der Schwangerschaftsvergiftung bei Eva sieht nicht gut aus... allerdings verwundert es auch mich, dass sie als Hebamme nicht selber die Anzeichen dafür erkannt hat. Klar kann Angst zu Verdrängung führen, aber dennoch lässt die Szene mich irritiert zurück.

    naja, Ärzte sind ja auch die schlechtesten Patienten ;-) Da fehlt einfach der objektive Blick.

  • Ich verstehe Johannas Wut auf ihre Zieheltern. Natürlich wäre es ideal gewesen, spätestens als sie überrascht wurde von der unbekannten Tante Johanna Haus und Hof, sowie Vermögen zu erben, dass sie erklärt bekommen hätte, dass Lisbeth ihre Mutter war. So wurde weiter geschwiegen… Damals hatten ledige Mütter ohnehin keine Rechte und mit dem Suizidversuch keine Chance auf Unterstützung von irgendeiner Seite.



    Ja, die war wirklich nachvollziehbar.

    Aber ich kann mir vorstellen, nach der ersten Wut angelogen worden zu sein, daß man doch irgendwann auch die Jahre der Kindheit sieht, die ja auch prägend waren und sie sich geliebt gefühlt hat.

    Sie kannte es bis dahin ja nicht anders, als das "Kind ihrer Eltern" zu sein.


    Allerdings sind die "Eltern" leider auch sehr borniert.

    Nun ist die Wahrheit raus und immer noch macht "Mama Fuchs" nur Vorhaltungen.

    Der Vater hat nur Geld im Kopf.

    Ein wenig nachempfinden, sich in Johannas Lage zu versetzen scheint ihnen unmöglich zu sein, würde aber doch die ganze Situation viel besser bewältigen lassen.
    Schade, da sie damit ja sehr zur Trennung beitragen.


    Würden sie vernünftig miteinander reden, die Eltern endlich mal über ihren Schatten springen und sich in Lisbeths und Johanna Lage versetzten - das unsägliche "unser guter Ruf" beiseitelegen - wäre doch vermutlich viel mehr Familiensinn möglich.

    Familie bleiben sie ja, ob nun Tochter oder Nichte.

  • Aber ich kann mir vorstellen, nach der ersten Wut angelogen worden zu sein, daß man doch irgendwann auch die Jahre der Kindheit sieht, die ja auch prägend waren und sie sich geliebt gefühlt hat.

    Sie kannte es bis dahin ja nicht anders, als das "Kind ihrer Eltern" zu sein.

    Aber das Vertrauen ist zerstört und es gibt ja auch kein Schuldbewusstsein bei den "Eltern", da kann ich mir vorstellen, dass der Groll bleibt.