Ich kann euch nur zustimmen, was ihr geschrieben habt. Fred ist eine tolle Figur, und der Humor im Buch ist super. Fred ist einsam und sehnt sich nach mehr.
Fred gefällt mir übrigens sehr ( ich muss übrigens immer an @mazians LKW denken).
Ich mag ja ambivalente Charaktere in Büchern sehr. Irgendwie blitzt immer wieder durch, dass sie sich ein Leben mit Mann und Kind auch hätte vorstellen können.
Das sehe ich auch so. Und es ist ja nicht so, als das sie es nicht versucht hätte, wie sie mit Mann Nr. 1 und Nr. 2 zeigt. In der vorherigen Generation im diplomatischen Dienst war es noch ganz klar, der Mann ist Diplomat, Frau und Kinder reisen mit und repräsentieren. Jetzt ist sie die Diplomatin, und ihren Männern war das Leben als Unterstützung der Frau nicht genug. Sie erwähnt es nicht direkt, aber ich bekomme beim Lesen den Eindruck, dass sie dies auch hauptsächlich den "umgedrehten Rollenbildern" zuschreibt, sprich als Mann wäre eine Frau bei ihr geblieben. Insgesamt kommt an mehreren Stellen für mich durch, dass ihr Weg als Frau nochmals deutlich schwieriger ist als als Mann, bspw. in der Besprechung mit der Zentrale.
Am Ende dieses Abschnittes bin ich mir sicher, dass ich nie und nimmer eine Diplomatin sein wollte. Wenn es "gut" läuft, also entspannt in dem entsprechenden Land, dann ist man dafür da, die Bratwürste etc. für die Feste auszusuchen. Dann ist der Chauffeur die Person, die einem am nächsten steht. Wenn es schlecht läuft, siehe Entführung, dann trägt man für alles die Verantwortung und kann alles eigentlich nur falsch machen. Ein Eiertanz. Richtig krass muss dieser Job sein, wenn wirklich diplomatisches Fingerspitzengefühl gefordert ist, z.B. in Diktaturen. Ich bin gespannt, wohin uns Freds Weg noch führt.
Das ist auch denke ich ein großes Problem, welches Fred mit ihrem Job hat - wenn es um nichts geht, ist sie gut genug, wenn es um etwas geht, darf sie gar nicht eigenverantwortlich handeln. Aus ihrer Perspektive wirkt es eher so, als ob sie eine Empfangsdame für Deutschland ist, und wenn etwas wichtiges entschieden wird, kommt der Manager. Da kommt eine starke Frustration durch.
Da wäre ich dann auch mit dabei. Ich möchte auf jeden Fall noch ein Buch von dieser Autorin lesen.
Vielleicht sollten wir Töcher einfach mal im Hinterkopf für eine Querbeetrunde kommendes Jahr behalten