Das Tor zur Welt - Miriam Georg (Träume + Hoffnung)

    Das Tor zur Welt ist ein Buch, das in zwei Teilen veröffentlicht wurde. Da die Bücher so nahtlos zusammengehören, behandle ich es als ein Buch.


    Titel: Das Tor zur Welt - Träume (Teil 1)

    Autor: Miriam Georg

    Gesprochen von: Tanja Fornaro

    Dauer: 18:43 Stunden

    ungekürztes Hörbuch


    Titel: Das Tor zur Welt - Hoffnung (Teil 2)

    Autor: Miriam Georg

    Gesprochen von: Tanja Fornaro

    Dauer: 18:07 Stunden

    ungekürztes Hörbuch


    Inhalt:



    Autorin:

    Autorinnenportrait von Amazon schrieb:

    Miriam Georg, geboren 1987, ist die Autorin des Zweiteilers «Elbleuchten» und «Elbstürme». Beide Bände der hanseatischen Familiensaga wurden von Leserinnen und Lesern gefeiert, sie schafften auf Anhieb den Einstieg auf die Bestsellerliste und wurden zum Überraschungserfolg des Jahres. Die Autorin hat einen Studienabschluss in Europäischer Literatur sowie einen Master mit dem Schwerpunkt Native American Literature. Wenn sie nicht gerade reist, lebt sie mit ihrer gehörlosen kleinen Hündin Rosali und ihrer Büchersammlung in Berlin-Neukölln.


    Meinung:

    Mit diesen beiden Büchern über die Hamburger Auswandererstadt haben Miriam Georg mit ihrem Roman und Tanja Fornaro mit ca. 37 Stunden Hörvergnügen geschenkt. Getragen wird das Buch durch die beiden starken Frauenfiguren Ava und Claire, die wir auf ihrem Lebensweg begleiten dürfen. Und Miriam Georg nimmt sich viel Zeit für diese Lebenswege, die beiden Frauen werden ausgearbeiet und wir lernen sie kennne. Doch nicht nur Ava und Claire, auch viele weitere Charaktere werden, je nach Bedeutung für den Roman, umfassend und liebevoll gezeichnet. Und Tanja Fornaro schafft es, allen einen ganz eigenen Klang zu geben. Von dieser Seite her gefällt mir Das Tor der Welt sehr gut.


    Miriam Georg hat sich dazu entschieden, das Buch aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen. Nicht nur aus der Sicht von Ava und Claire, auch aus der Sicht von vielen weiteren Personen, und das gelingt ihr auch sehr gut. Zusätzlich hat sie sich aber dazu entschieden, verschiedene Zeitebenen und -sprünge einzubauen, so dass einige kürzere Buchteile erstmal zusammenhanglos wirken. Diese Teile werden aber zu Beginn deutlich mit Ortsanagbe und Zeitangabe geschildert, sie hatten für mich auch einen eigenen Erzählton, daher war die Orientierung auch im Hörbuch für mich nicht das Problem. Ich mag diesen Erzählstil auch durchaus, da sich dadurch noch viel mehr Aspekte und Perspektiven einfangen lassen. Was ich an diesen Teilen nicht so gelungen fand war jedoch das zwanghafte Aufbauen eines Rätsels, um wen es sich hier gerade handelt. Da wird aus der Ich-Perspektive nur mit "er" oder ähnliches gearbeitet, und auch der Name der Ich-Person wird nie genannt, auch nicht in Gesprächen. Das wirkte mir an einigen Stellen zu verkrampft. Ich kann die Logik nachvollziehen, es löste sich ja alles im Laufe des Buches auf und sollte Spannung bringen, aber da hätte ich lieber auf etwas Spannung verzichtet, wenn es dafür weniger verkrampft wirkt.


    Ein zweiter Teil, den ich etwas schade fand, Miriam Georg hat sich thematisch viel vorgenommen in diesen beiden Büchern, und sie geht auf viel ein. Teilweise werden dadurch aber Themen aufgebaut, die werden später gar nicht mehr berücksichtigt. Beispielsweise ist relativ am Anfang des Buches die Cholera in Hamburg ein sehr großes Thema, und es wird hier auch sehr intensiv auf die Lage in Krankenhäusern, sogar mit Blick auf politische Entscheidungen, eingegangen. Und dann gibt es einen Zeitsprung, und die Thematik wird gar nicht weiter vertieft, dass unter andere die Choleraepidemie ein Grund für die Auswandererstadt war. Das fand ich sehr schade, dass so viel Zeit und Recherche in manche Themen geflossen sind, die dann für mein Gefühl etwas versanden. Auch wenn ich verstehe, dss ein Buch irgendwann auch Grenzen hat, was noch mit aufgenommen werden soll.


    Die beiden Kritikpunkte sind aber keine große Sache und sollen dem Hörgenuss keinesfalls im Weg stehen. Ich kann die beiden Bücher um die Auswandererstadt wärmstens empfehlen, wenn ihr in ein Kapitel der deutschen Geschichte entführt werden wollt, das zumindest mir gar nicht bekannt war. 37 Stunden erlauben ein tiefes Eintauchen in diese Welt.


    ASIN/ISBN: B09ZJ2G63J


    ASIN/ISBN: B0BJFM8CPB

    Wie witzig, genau die beiden Bücher habe ich auch gerade gehört - auch hintereinander weg, da der erste Teil ja auch einen Cliffhanger hat.


    Die Sprecherin gefiel mir auch gut.


    Mir hat aber doch der erste Teil besser gefallen, da ich beim zweiten doch Längen empfunden habe.

    Bsp. Die "Eifelgeschichte" - war zwar interessant, aber doch mir zu lang. muß ich gestehen.


    Das mit den eingeschobenen Erzählungen ging mir ähnlich. da hätte ich direkt wissen wollen, wer da gerade "spricht", auch wenn es sich immer mehr herauskristallisierte.


    Alles in allem - ein gutes Hörbuch, interessante Geschichte - dann aber doch ein klein wenig zu überfrachtet.

    baro schrieb:

    Wie war es denn für dich als Hamburgerin? Ich hatte ja z.B von der Auswandererstadt noch nie gehört und wusste auch nicht, dass die Personentransporte im Zwischendfür die Hapag so wichtig waren.

    Ich hatte ja den Vorteil, die ganzen Gegenden, die beschrieben wurden, zu kennen.

    Bzw. zu wissen, wo was ungefähr lag, die Wege ungefähr nachvollziehen zu können.

    Auch wenn es einiges ja schon gar nicht mehr gibt, wie bsp. das Gängeviertel.


    Die Auswandererstadt kenne ich bisher aber auch nicht, habe aber mit einer Freundin gerade letzte Woche beschlossen, uns das Auswanderermuseum unbedingt anzusehen.

    Ich bin jetzt durch das Buch (und auch ein anderes, das die Thematik auch behandelt) sehr neugierig geworden.

    Was war denn das andere Buch? Ich finde die Auswandererstadt auch spannend, vor allem weil hier ja die Extreme verbunden werden - der Mensch als Ware und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, den Menschen (vermutlich oft wider besseren Wissens) die Möglichkeit zur Auswanderung anbieten zu können.

    Das hier. Der zweite Teil der Reihe spielt teilweise dort, auch wenn die Auswandererstadt nicht der Mittelpunkt ist.

    Aber es wird beschrieben wie es dort zuging, da die Protagonistin dort als Ärztin arbeitet. Und es ist das gleiche Jahr - 1911


    ASIN/ISBN: 3864931894


    Meine Rezi dazu - Hafenärztin



    Im dritten Teil dieser Hafenärztin Reihe wird ein Licht auf das alte Chineseviertel in Hamburg geworfen, das ich auch nicht kannte.

    Bis zur Nazizeit war es sehr bekannt und in der Nähe des Hafens.


    So lerne ich meine Stadt auch mal weiter kennen. :grin

    Ich habe diese beiden Bücher natürlich auch auf meinem SUB, nur noch nicht gelesen, weil ich Band 2 Ende April an eine Freundin verliehen habe, die mir ein Foto von der vorherigen Miriam Georg-Saga "Elbleuchten" und "Elbstürme" schickte, mit der Frage, ob ich ihr diese leihen könnte. Bei der Übergabe stellte sich raus, sie hatte die Umschlagklappe von "Das Tor zur Welt - Träume" falsch gedeutet und suchte die Fortsetzung davon: "Hoffnung". Daraufhin habe ich ihr alle drei geliehen und damit ist sie nun länger beschäftigt. Da ich beide "Tor der Welt-Bände" nacheinander lesen möchte, warte ich nun auf die Rückgabe. Ich hab ja noch genug zu lesen. :)

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)