Die Eifelfrauen das Haus der Füchsin, Band 1 , von Brigitte Riebe

  • Die Eifelfrauen das Haus der Füchsin

    Inhaltsangabe: Quelle Wunderlich


    Vom einfachen Leben in bewegten Zeiten.

    Trier, 1920: Als die Fabrikantentochter Johanna Fuchs einen Bauernhof erbt, fällt sie aus allen Wolken. Warum hat ihr niemand aus der Familie von ihrer Tante Lisbeth erzählt, die offenbar bis zu ihrem Tod zurückgezogen im Eifeldorf Altenburg lebte? Und wieso hat sie ausgerechnet Johanna zu ihrer Alleinerbin gemacht? Als die junge Frau den Hof in Augenschein nimmt, ist sie überwältigt von dem idyllischen Fleckchen Land und beschließt gegen den Willen ihrer Eltern, dort zu bleiben. In den verwunschenen Wäldern der Umgebung fühlt sie sich geborgen, entwickelt ein Gespür für die Tiere, die hier leben. Doch dann beginnen die aufziehenden politischen Ereignisse auch das kleine Eifeldorf zu verändern, das für sie zur Heimat geworden ist …


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Wunderschön hat Brigitte Riebe in ihrem neusten Werk, das Leben in der Eifel von 1920-1938 eingefangen. Es ist ein Buch als sei es für mich geschrieben worden , wir wohnen am Rande der Eifel und die Orte in denen die Protagonisten leben sind mir sehr vertraut. Es ist schön mit Ihnen durch Trier, Wittlich und meiner Heimatstadt Traben- Trarbach zu laufen. Natürlich auch der fiktive Ort Altenburg nahe Heckenmünster zu laufen und dort zu leben. Eine wunderschöne und traumhafte Landschaft. Ihre Figuren und ihre Charaktere sind sehr real und Authentisch. Besonders das Leben damals mit allen Tiefen und Höhen hat sie hervorragend rescheriert. Die harte Arbeit der Bauern und ihr Einklang mit der Natur und den Tieren. Man spürt beim Lesen die gelernte Historikerin, und das sie diese Geschichte mit sehr viel Herzblut geschrieben hat. Ich bin geradezu mit Johanna verschmolzen, habe mit ihr gelacht, geweint und getrauert. Viele Hotels , Lokale und Geschäfte sind real, sie gibt es noch heute.


    Auf Johanna Fuchs 21. Geburtstagsfeier, taucht überraschend, eine Fremde Bauersfrau auf, diese Kätt behauptet, Johanna sei die einzige Erbin von Lisbeth Fuchs und sollte den Bauernhof in Altenburg mit allem Drumherum erben. Ich war genauso erstaunt wie Johanna und fragte mich , wie sie und warum nur Johanna , da waren doch Ihre Geschwister, ihr Vater Matthias Fuchs und seine Geschwister. Aber Johanna nimmt ihr Erbe an, auch wenn es an gewisse Bedingungen geknüpft ist, zum Entsetzen der Eltern. Johanna kennt diese Lisbeth nicht, eine Schwester von ihrem Vater, auf Nachfragen hüllt man sich in Schweigen, sie sei der Schandfleck gewesen. Da sie volljährig ist, setzt Johanna sich durch und reist nach Altenburg und ist überwältigt, diese herbe und wunderschöne Landschaft , grüne Wiesen , mit Orchideen und Wäldern. Einfach alles der Hof einfach aber er strahlt Liebe und Geborgenheit aus. Wenn sie 6 Monate dort lebt, gehört alles ihr und sie kann dann damit machen was sie will, sagt ihr der Notar. Lisbeth bleibt, gegen den Willen der Familie. Ich habe Johanna bewundert wie sie , über sich selbst herauswuchs und die schwere und ungewohnte Arbeit meisterte. Kätt ihre Nachbarin eine Witwe und ihre beiden Kinder helfen ihr , wenn es Not tut, und stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite, auch Eva Berg die Hebamme, Kätts Schwester, die noch eine große Rolle spielen wird in ihrem weiteren Leben.

    Lika Schröder die Schwägerin von Kätt, ist für sie da. Diese Frauen werden zu einer richtigen eingeschworenen Gemeinschaft. Da taucht plötzlich Marc Degre der Wildhüter auf, langsam fängt es an zu knistern, zwischen den beiden, stetig aber langsam, wird Liebe daraus.

    Wir erleben viele Tiefe und Höhen, bittere Enttäuschungen, ein Geheimnis das Johannas Leben auf den Kopf stellet. Das Aufkommen der Nazis, die Inflation, die Verfolgung und Deformierungen der Juden, die ganzen politischen Ereignisse. Besonders ihr Bruder Georg wird zum eingefleischten Nazi. Wenigstens ihr Bruder Christoph , Heinrich und seine Frau Meta, stehen ihr zur Seite. Natürlich dürfen wir die Füchsin, die Abends auf dem Hof erscheint vergessen. Wird Johanna das Geheimnis rund um Lisbeth lüften, es wird sehr spannend und aufregend. Gut gefielen mir die Reisen und Besuche von Köln, Trier der Heimatstadt Johanna, Wittlich und besonders Traben- Trarbach, die Stad in der ich Lebe.

    So genug erzählt, ihr werdet euch noch wundern was auf euch zukommen wird beim lesen. Hätte nie gedacht das Johanna in der Eifel eine neue Heimat finden wird.

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, im nächsten Jahr.

    Das Buch hat 5 Sterne 🌟 verdient..


    ASIN/ISBN: 3805200684

  • Über die Autorin (Amazon)

    Für promovierte Historikerinnen ist es nicht unbedingt typisch, dass sie historische Romane verfassen. Doch Brigitte Riebe, 1953 in München geboren, hat sich nach ihrer Tätigkeit als Lektorin genau dafür entschieden. Sie möchte, wie sie sagt, „Geschichte durch Geschichten erzählen.“ Ihr erster Roman, „Palast der blauen Delphine“, erschien 1994, zahlreiche weitere schriftstellerische Reisen in die Vergangenheit folgten. Inzwischen ist sie im 20. Jahrhundert angekommen mit "Marlenes Geheimnis" (Diana Verlag, 2017) und der Trilogie (Rowohlt/Wunderlich Verlag) über das Berlin der 50er Jahre: "Die Schwestern vom Ku'damm Band 1 - Jahre des Aufbaus", sowie Band 2, "Die Schwestern vom Ku'damm - Wunderbare Zeiten".

    Band 3 "Die Schwestern vom Ku'damm - Tage der Hoffnung" ist seit April 2020 erhältlich. Im Oktober 2020 erschien "Weihnachten am Ku'damm."

    Zusammen mit Gesine Hirsch verfasst sie unter dem Pseudonym Felicitas Gruber die Regionalkrimis über die Giesinger Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, bei Fans bekannt als "die kalte Sofie".

    Unter ihrem Pseudonym Teresa Simon verfasst sie spannende Romane, die voller Gefühl die Geschichte beleuchten: "Die Frauen der Rosenvilla", "Die Holunderschwestern", "Die Oleanderfrauen", "Die Fliedertochter", "Die Lilienbraut" und als neuestes Werk "Glückskinder" über den legendären Schwarzmarkt in der Münchner Möhlstraße (alle im Heyne Verlag erschienen).

    Riebe lebt als freie Schriftstellerin in der bayerischen Landeshauptstadt.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Wunderlich; 1. Edition (13. Juni 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 480 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 8052006848

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3805200684


    Lisbeths Geheimnis

    Trier 1920. Johanna Fuchs erbt einen Bauernhof, Nie hat ihr jemand von ihrer Tante Lisbeth erzählt die in dem Eifeldorf Altenburg gelegt hat. Wieso? Und warum hat sie ausgerechnet Johanna alles vererbt? Sie nimmt den Hof in Augenschein und das idyllische Fleckchen Erde gefällt ihr sofort. Gegen den Willen ihrer Eltern beschließ sie, sich dort niederzulassen. Sie fühlt sich in den Wäldern dort geborgen und bekommt ein Gespür für die Tier, die hier leben. Doch dann fangen die politzischen Ereignisse an, auch das Eifeldorf zu verändern, das jetzt ihre Heimat ist.


    Meine Meinung

    Ganz gespannt habe ich auf diesen neuen Roman von dieser Autorin gewartet und ich wurde nicht enttäuscht. Gleich am Anfang wurde es spannend und die Autorin versteht es, ihre aufgebauten Spannungen zu halten. So auch in diesem Buch. In der Geschichte war ich wieder schnell drinnen, denn es gab auf keine Unklarheiten im Text die mich beim Lesen gestört hätten. So konnte ich das Buch leicht und flüssig lesen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen, auch wenn ich die damalige Zeit – zum Glück – nicht selbst erlebt habe. Deshalb war mir auch klar was da so alles kommen würde, denn Brigitte Riebe ist eine Autorin, die die Recherche ernst nimmt, das heißt sehr genau recherchiert. Es geht vor allem um Johanna, die es durch das Erbe von Lisbeth in die Eifel verschlagen hat. Ein sehr schönes Fleckchen Erde, wenn ich das erwähnen darf. Hier ist sie von Geheimnissen umgeben, die sie unbedingt lösen will. Wird es ihr gelingen? Und ob sie hier wohl jemanden findet, der alles mit ihr teilen möchte? Ihren Eltern Matthias und Dorothea Fuchs, Tabakfabrikanten aus Trier, passte dieser Umzug in die Eifel gar nicht. Warum wohl? Dies und noch viel Anderes wird der Leser beim Lesen dieses Buches erfahren. Wie bereits gesagt ist es spannend vom Anfang bis zum Ende. Es hat mich gefesselt und ich fühlte mich direkt in die Geschichte hineinversetzt. Ich litt mit Johanna habe mich mit ihr gefreut und fühlte mich von dem Buch gut unterhalten. Jetzt bin ich gespannt auf die Fortsetzung. Ich kann das vorbehaltlos weiterempfehlen und vergebe die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: 978-3805200684

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Hör auf dein Herz!


    Von Brigitte Riebe habe ich schon einige tolle Bücher gelesen und so stellte sich gar nicht erst die Frage, ob ich hier reinschmökern würde oder nicht. Und ich habe es mal wieder genossen.


    Kennt ihr das, wenn ihr Bücher sehr langsam lest, weil ihr die Figuren so gern habt und einfach nicht möchtet, dass ihr sie erst einmal ziehen lassen müsst? Genauso erging es mir hier.


    In der Geschichte geht es um Johanna Fuchs, die das Haus der Füchsin erbt, nur hat sie noch nie von einer Tante namens Lisbeth gehört. Warum hat niemand aus der Familie sie je erwähnt und warum ist sie Alleinerbin? Johanna begibt sich aufs Land und stellt schnell fest, dass es sich dort ganz anders lebt als "nur" Tochter eines reichen Fabrikanten zu sein. Wird sie das Landleben meistern? Und was wird ihr noch widerfahren?


    Johanna ist als Protagonistin jemand, den man sofort ins Herz schließt. Man möchte sie einfach in den Arm nehmen wie herzlich sie mit den Dorfbewohnern umgeht und sich gegen ihre Eltern durchsetzt. Ich liebe starke Frauenfiguren und genauso ist sie auch. Zudem ist es so spannend ihr dabei zu folgen wie sie ein Geheimnis nach dem anderen lüftet.


    Gut gefallen hat mir zudem, dass die Dorffrauen Kätt und Lika sie in ihrer Mitte aufnehmen und alle sich gegenseitig helfen und so eine feste Einheit werden. Auch diese Figuren, wie viele andere Nebencharaktere wissen zu überzeugen.


    Zudem gelingt es Frau Riebe die Region der Eifel dem Leser sehr bildlich vor Augen zu führen und auch der politische Wandel und was in der Zeit um 1920 und danach geschieht, wird sehr authentisch beschrieben.


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass der Leser keinesfalls geschont wird und hier nur feel good erlebt, denn es gibt auch jede Menge Drama. Ich musste das ein oder andere Mal wirklich schlucken oder aber ein paar Tränchen verdrücken und das passiert mir nicht oft.


    Ganz besonders schön fand ich die Verbindung zu den Tieren, allen voran die Füchsin. Ich mag es, wenn im realen Leben auch mal etwas passiert, das etwas Mystisches hat.


    Fazit: Ein wundervoller Roman, der mir schöne Lesestunden verschafft hat. Unbedingt lesen!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Johanna feiert 1920 gerade ihre Volljährigkeit, als plötzlich eine Fremde im Raum steht und verkündet, dass sie ein Haus in der Eifel geerbt hat. Die Familie ist nicht begeistert als sie sich das Ganze anschauen will und sich überlegt das Erbe auch anzunehmen. Denn Tante Lisbeth war das schwarze Schaf der Familie und bis dahin tot geschwiegen. Doch Johanna lässt sich nicht beirren und zieht in ihr Häuschen. Sie findet dort Freundinnen, die Liebe und eine Familie. Doch die Zeiten sind schwierig in Deutschland und als die Nazis an die Macht kommen wird die Stimmung auch in ihrem kleinen Dorf immer ungemütlicher.


    Johanna und ihr Bruder Christoph sind mir sofort ans Herz gewachsen. Die beiden sind einfach toll, freundlich, wissbegierig und weltoffen. Im Gegensatz zu manch anderem in der Familie. Es dauert eine Weile bis das Familiengeheimnis gelüftet wird, aber bis dahin genießt man als Leser einfach die Zeit mit Johanna in ihrem Haus und der tollen Umgebung. Auch nach der Auflösung bleibt das Buch spannend und berührend. Ich fand es toll, Johanna und ihre Wunschfamilie durch die Zeiten zu begleiten, auch wenn die immer härter und auch gefährlicher werden.


    Das Buch endet 1938 vor der Reichsprogromnacht. Ich muss sagen ich war darüber nicht unglücklich. Dadurch das Teile der Familie jüdisch sind und ein anderer streng nationalsozialistisch eingestellt, hätte das zu Szenen führen müssen, die mir das Herz zerrissen hätten. So aber kann man hoffen, dass alle die schweren Zeiten, die noch kommen gut überstehen werden. Mehr dazu wird es dann nächstes Jahr im Band zwei der Reihe geben, der dann 1945 nach dem Krieg einsetzen wird.


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Ich kann es daher nur empfehlen.


    9 von 10 Punkte

  • Der Krieg hat auch bei der Familie Fuchs seine Spuren hinterlassen. Doch jetzt soll gefeiert werden, denn die Verlobung von Sohn Heinrich soll bekannt gegeben und der Geburtstag von Tochter Johanna, die volljährig wird, gefeiert werden. Es wird erwartet, dass Johanna standesgemäß heiratet, wie das von Töchtern in jener Zeit so erwartet wird. Dann aber erscheint auf dem Fest eine Frau, die mitteilt, dass Johanna den Hof ihrer Tante Lisbeth, die zurückgezogen in dem Eifeldorf Altenburg lebte und von der Johanna nie gehört hatte, geerbt hat. Die Eltern wollen nicht darüber reden, was geschehen ist. Je mehr ihr die Familie abrät, umso interessierter ist Johanna, sich das Haus anzusehen. Sie ist gleich begeistert von dem Idyllischen Fleckchen Erde und nimmt das Erbe zu Lisbeths Bedingungen an. Ihr gefällt es dort, auch wenn das Leben nicht einfach ist. Ihr gelingt es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich mit der Zeit einen Namen als Künstlerin zu machen. Aber die Schatten der Politik reichen auch in ihre Familie und bis nach Altenburg.


    Wieder einmal ist es der Autorin Brigitte Riebe gelungen, mich mit diesem Roman, der zwischen 1920 und 1938 spielt, zu fesseln. Die Atmosphäre in dem kleinen Dorf ist sehr gut beschrieben, auch denn es dort nicht nur idyllisch zugeht.


    Die beteiligten Personen sind alle lebendig und glaubhaft dargestellt. Am meisten hat mich natürlich Johanna beeindruckt, die ihren Weg geht trotz aller Schwierigkeiten, die sich immer wieder vor ihr auftürmen. Zum Glück aber findet sie in Kätt, Lika und Eva Freundinnen, die für sie da sind. Leider gibt es im Dorf aber auch viele, die sie misstrauisch beäugen und sich das Maul zerreißen, wie sie es auch bei Lisbeth getan haben. Im Dorf begegnet sie auch ihrer großen Liebe Marc Degré. Auch wenn ihre Eltern es Johanna nicht verzeihen, dass sie der Wünsche ignoriert hat, so findet sie doch auch Hilfe bei ihren Brüdern Christoph und Heinrich. Auch Onkel Jupp, der Onkel ihrer Schwägerin Greta, hat mir gut gefallen, denn er ist ein liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Oft macht Johanna die Einsamkeit in dem Dorf zu schaffen und sie sehnt sich nach dem Zuhause, wo sie aufgewachsen ist, doch sie merkt auch, dass sie dort nicht mehr willkommen ist. Niemand aus der Verwandtschaft will ihr sagen, was zu dem Zwist mit Lisbeth geführt hat, doch dann entdeckt sie per Zufall das Geheimnis ihrer Familie. Aber natürlich gibt es in der Familie Fuchs auch jemanden, der total unsympathisch ist. Christophs Zwillingsbruder Georg schließt sich den Nazis an. Er ist voller Hass und versucht immer wieder, Andersgesinnten das Leben schwer zu machen. Aber Johanna lässt sich von niemandem unterkriegen und geht oft ungewöhnliche Wege.


    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es den liebgewonnenen Personen weiter ergeht.


    10/10

  • Besonders gut gefallen haben mir die wirklich atmosphärischen Beschreibungen von der Natur, Landschaft und Tierwelt


    Ein wirklich schönes Buch aus der Bücherschmiede von Brigitte Riebe, Autorin unter anderem von der Ku‘damm Reihe.

    Die Beschreibungen von Johannas Verhältnis zu den Tieren hat mich wirklich sehr berührt.

    Dazu das Familiengeheimnis, das alles umgibt und die Liebesgeschichte, eine gelungene Mischung, ohne viel Kitsch.

    Einfach ein richtig gemütliches kleines Kleinod zum Schmökern.

    Zum Ende hin war mir hier und da etwas zu viel politisches Geschehen, was aber unumgänglich ist bei einem historischen Roman zu der Zeit.

    Auch diese Schicksale berühren nachhaltig und wurden gut beschrieben, auch wie die ländliche Idylle dadurch „gestört“ wird… aber für mich hätte es etwas weniger davon sein können.

    Der Schreibstil ist, wie gewohnt von Brigitte Riebe, sehr einnehmend und lässt sich mit einem angenehmen Lesefluss „einatmen“.


    Fazit: Ein berührender Roman, atmosphärisch dicht und einfach liebenswerte Charaktere!

    Ich freue mich auf die Fortsetzung und auf weitere Abenteuer im Haus der Füchsin.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️

  • Die liebsten Bücher von Brigitte Riebe sind mir immer noch die reinen Histos unter ihrem Klarnamen. Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man zugreift. Also war ich voller Vorfreude. Und was soll ich sagen. Ich wurde nicht nur nicht enttäuscht. Nein, ich war nach wenigen Seiten schon begeistert von der Geschichte. Nachdem ich den Roman mit großer Freude gelesen habe, stellt sich die Frage, nach dem Warum. Was hat mir so ausnehmend gut gefallen? Was hat mich reingezogen in die Handlung und bis zum Ende nicht mehr losgelassen?


    Da ist natürlich der ganze Kram, der einen guten Histo einfach per se ausmacht. Tolle Charakter, die sich fortentwickeln. Eine Handlung, die mit Logik, Spannung und Überraschung glänzt. Eine gehörige Portion Geschichte, die mit leichter Hand in die erfundene Story eingeflochten ist. Alles da. Reichlich sogar. Die Darsteller sind mir allesamt ans Herz gewachsen. Und die Veränderungen Deutschlands vor dem zweiten Weltkrieg sind präsent ohne aus dem Kontext zu fallen.


    Aber es gibt noch diese dritte Ebene. Also die neben Fiktion und Fakten, die mich hier besonders abgeholt hat. Die des Gefühls. Ich fühlte mich einfach wohl in der Eifel. Bei Johanna, in ihrem Haus, zwischen all ihren Tieren, zwischen den Freundinnen aus dem Dorf, mit den Männern, die Johannas Herz erobern. Eine Ruhe und Stärke und Zuversicht ist in dieser Eifelgeschichte. Die hat mich beglückt und mehr kann man wirklich nicht erhoffen von einem guten Buch. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Bei mir war es das Vertrauen in die Autorin, dass ich zum neuen Roman, dem ersten Teil einer Dilogie, gegriffen habe. Sowohl das Buchcover, wie auch die Buchbeschreibung, haben mich nicht gleich aufjubeln lassen. Ich habe sehr gern die Ku´damm-Schwestern-Reihe gelesen und auch dort sprach mich das Cover nicht gleich an. Vermutlich weil es sich abhebt und ich Gestaltungen dieser Art nicht gewöhnt bin. Andererseits ist Auffallen gut, sehr gut. Inzwischen gefallen mir die Ku´dammbände im Regal. Als ich diesen Roman auspackte und den Klappentext las, gefiel mir diese Beschreibung nun auch besser und machte Lust auf das Lesen.


    Im ersten Abschnitt erhält man einen ersten Einblick in die Familie Fuchs, somit eine Antwort, dass „das Haus der Füchsin“ zum einen den Familiennamen, wie auch Lisbeths besondere Freundschaft mit dem Vierbeiner symbolisiert. Lisbeth, Schwester von Johannas Vater und somit Johannas Tante ist mit gerade einmal 40 Jahren der Spanischen Grippe zum Opfer gefallen. Erschreckend! So ein junger Mensch, der einen Weltkrieg miterleben musste, womöglich die Liebe im Feld verloren hat. Eine junge Tante, um die der Bruder nicht trauert und die womöglich auch seit 20 Jahren keinen Kontakt zu ihren Geschwistern mehr hat, weil sie einen eigenen Weg beschritten hat. Es gilt zu erfahren, warum sie das schwarze Schaf in der Fam. Fuchs ist und Johannas Eltern mit ihrer Tochter brechen, als diese beschließt das Erbe anzutreten.


    Johannas Bruder Christoph ist mir sehr sympathisch. Er steht auf der Seite seiner kleinen Schwester und hält zu ihr. Kätt, Lisbeths Nachbarin, wird bald eine gute Freundin und nahe Vertraute der jungen Johanna. Das Leben in der Eifel ist körperlich sehr anstrengend, Johanna hat viele Tiere und einen Garten zu versorgen. Statt zu Debütieren im schönen Kleid mit heller Haut, greift sie zu grober Arbeitskleidung und Hut als Sonnenschutz und arbeitet. Sie fühlt sich wohl dort und versucht herauszufinden, warum sie nichts von dieser Tante weiß und warum diese ihr alles vererbt.


    Johanna ist eine starke Frau, die Contra geben kann und für Gerechtigkeit kämpft. Sie sagt ihre Meinung und ist selbstbewusst.


    Lisbeth war Künstlerin, so gibt es Zeichnungen und Skulpturen, die Johanna ansprechen und sie versucht darüber eine Verbindung mit der Tante zu bekommen. Auch sie beginnt mit ihren Händen etwas zu erschaffen.


    Ich habe den Roman an einem Wochenende verschlungen, weil er mir sehr gut gefallen hat. Er endet so, dass ich das Buch zuklappen konnte, ohne gleich auf einen Folgeband zu lauern. D.h. er endet nicht so, dass man meint, er wäre unvollständig. Weitererzählen gibt es sicher viel Stoff und ich bin auch gespannt auf den Fortgang bei den Eifelfrauen. Das Schöne ist, wir begleiten Johanna jetzt bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs und werden im Abschlussband erst nach dem Krieg weitererzählt bekommen. Sicher wird es Rückblenden in diese Kriegsjahre geben, jedoch werden wir nicht mehr so mitbangen müssen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)