Sophie Bonnet - Provenzalische Täuschung

Pierre Durand hat es nicht leicht. Er hat seiner Lebensgefährtin Charlotte einen Antrag gemacht, aber nun sind sie sich über die Hochzeitsfeier nicht einig und das Thema wird von beiden gemieden. Dann wird auch noch Pierres Widersacher Gilbert Langlois ermordet aufgefunden und Pierre gerät unter Verdacht. Dass er deshalb von den Ermittlungen ausgeschlossen wird, gefällt ihm gar nicht und er beginnt verdeckt zu ermitteln. Dabei hat er sich schon auf einen Verdächtigen eingeschossen, denn seiner Meinung nach hat der Bürgermeister von Sainte-Valérie Maurice Marechal mit dem Mord zu tun. Bei seinen Recherchen muss Pierre in die Vergangenheit eintauchen und fördert überraschende Dinge ans Licht.

Die Autorin Sophie Bonnet führt uns mit diesem neunten Band der Krimi-Reihe um Pierre Durand wieder in die Provence, wobei sie die Handlungsorte sehr bildhaft und atmosphärisch beschreibt. Es macht Lust auf Urlaub in der Gegend. Ein informatives Nachwort sowie einige von Charlottes Rezepten runden dieses Buch ab.

Die Personen sind alle lebendig und sehr individuell gezeichnet. Charlotte und Pierre sind ein sympathisches Paar. Pierre Durand ist inzwischen in dem kleinen Ort Sainte-Valérie angekommen und wird von den Bewohnern akzeptiert. Er ist mit Leib und Seele Polizist. Charlotte ist mit ihren lukullischen Kreationen so erfolgreich, dass ihr Einkommen höher ist als das von Pierre. Damit hat der gute Pierre ein Problem und darum sind sie sich auch immer noch nicht über die Hochzeitsfeier einig.

Luc informiert Pierre über den Stand der Dinge, obwohl der ja von den Ermittlungen ausgeschlossen ist, und auch Sekretärin Penelope trägt ihren Teil bei. Um Licht ins Dunkel zu bringen, muss sogar Ziege Cosima ihre Qualitäten bei der Trüffelsuche zeigen. Dabei erfährt Pierre nicht nur etwas über Trüffel, sondern auch über Unrühmliches der Grande Nation in der Zeit des Algerienkrieges und danach. Die Wunden sind bei vielen Menschen nicht verheilt.

Es gibt immer wieder Wendungen, welche dafür sorgten, dass es spannend blieb und ich mir nie sicher sein konnte, wer denn nun der Täter ist.

Mir hat dieser spannende und atmosphärische Provence-Krimi wieder gut gefallen.

*****

Auch mir hat dieser erneute Ausflug in die Provence wieder sehr gut gefallen.

Am Anfang standen die detailliert beschriebenen Speisen, die Pierre so im Laufe des Tages zu sich nimmt etwas zu sehr im Vordergrund, aber als der Kriminalfall dann Fahrt aufgenommen hat, hat sich das gelegt.

Die Krimihandlung mit vielen überraschenden Wendungen war spannend bis zum Schluss und mit dem algerischen Unabhängigkeitskrieg und seinen Folgen, die in Frankreich bis heute nachwirken wurde auch wieder ein gesellschaftlicher Aspekt geschickt eingebaut ohne dass die eigentliche Handlung darunter gelitten hätte.

8/10 Punkten

Wie schön - es geht in die 9. Runde mit Pierre Durand.

Und wieder wurde ich bestens unterhalten.

Pierre ist ein Ermittler nach meinem Geschmack und sein Team mag ich auch richtig gerne.

Diesmal wird auch die neue Schreibkraft Penelope in die Ermittlungen mit einbezogen und schnell wird klar, sie hat es drauf.

Ich bin gespannt, ob wir in den nächsten Bänden mehr über sie erfahren werden.

Die Story selbst ist spannend aufgebaut, es geht um einen Mord, ein Erpresser wurde getötet und es gibt einige Verdächtige.

Dass mehr, sehr viel mehr, hinter dem Mord steckt zeigt sich bei den Ermittlungen recht schnell.

Geschickt eingebaut wird das Thema algerischer Unabhängigkeitskrieg, mit all seinen schrecklichen Facetten und Auswirkungen.

Man lernt bei den Pierre Durand Krimis auch immer etwas dazu, meistens sind es Themen, die für mich relativ neu sind.

Diesmal kommen auch noch viele Informationen über Trüffel mit hinzu.

Und natürlich einiges an Privatem: Pierre und Charlotte planen ihre Hochzeit. Aber jeder hat seine eigenen Vorstellungen und Wünsche. Werden sie eine gemeinsame Lösung finden?

Sophie Bonnet versteht es, die Provence vor dem inneren Auge aufleben zu lassen, die Landschaft vor sich zu sehen, den Wind zu spüren, das Essen zu schmecken.

Dies alles in Verbindung mit intelligenter Krimiunterhaltung - was will man mehr?

Auf jeden Fall einen 10. Band.

Auch mit hat der 9. Band um Pierre Durand, Charlotte und Co ausnehmend gut gefallen.

Der Fall an sich war spannend und hier wurde sehr geschickt ein sehr ernstes Thema eingeflochten. Und zwar so gut dosiert das es präsent war, einen nachdenken ließ, jedoch nicht Überhand nahm und die Geschichte überdeckte. Perfekt gelungen!

Der Kriminalfall an sich war auch wieder spannend, viele Verdächtige, viele Spuren und am Schluss doch alles anders als gedacht. Des weiteren hat Sophie Bonnet das Talent, dem Leser die Gegend so bildhaft darzustellen, dass man das Gefühl hat man sei dort. Dasselbe gilt für ihre Charaktere, denn diese wirken so lebendig mit Ecken und Kanten, das man das Gefühl hat, jeden einzelnen zu kennen. Als Leser ist man einfach mittendrin in Saint Valerie, mitten unter vertrauten und einem gut bekannten Menschen und erlebt so hautnah alles mit. Das gelingt wahrlich nur sehr wenigen Autoren.

Auch das Kulinarisch kommt nicht zu kurz, diesmal ging es in die spannende Welt des Trüffels - man lernt immer noch etwas Neues dazu. Das I-Tüpfelchen sind die Rezepte am Ende, die runden das Buch perfekt ab.

Ein absolutes Wohlfühlbuch.

Daher kann es nur 10/10 geben.

Wie immer gelingt es Sophie Bonnet ihre Geschichten um Pierre Durand und seine Charlotte geschickt in einen Kriminalfall und dieses Mal in historische Ereignisse einzubinden.

Gerne liest man den humorvollen Schlagabtausch Charlottes mit Pierre, der doch manchmal in alte männliche Rollenmuster zurück fällt und deshalb sogar den Hochzeitstermin gefährdet. Die Hochzeit, auf die wir Leser doch schon seit mehreren Bänden entgegen fiebern und doch immer wieder vertröstet werden. Sollte es dieses Mal wirklich gelingen?

Dazu muss aber erst der aktuelle Mordfall geklärt werden in den dieses Mal der Bürgermeister verwickelt zu sein scheint. Auch Pierre gehört zu den Verdächtigen, da doch sein Erzfeind, der ihn aus dem Amt zu drängen drohte, ermordet wird.

Geschickt verbindet die Autorin geschichtliche Ereignisse, hier den Algerienkrieg, der Frankreich und Algerien für lange Jahre verfeindet hat und viel zu viele Opfer gefordert hat.

Pierre ermittelt trotz der Suspendierung und wir Leser rätseln und ermitteln mit ihm.

Spannende Stunden sind garantiert in diesem neuen Band um den Polizisten in Sainte-Valérie. Natürlich dürfen leckere, das Wasser im Mund zusammen laufen lassende Speisen nicht fehlen. Das ist aber nur das I-Tüpfelchen in diesem locker zu lesenden Kriminalroman.

Ich freue mich auf den nächsten Band und danke hier noch einmal Sophie Bonnet für die Begleitung der Leserunde und dem Verlag für das Leseexemplar.

MIr hat der mittlerweile neunte Ausflug in die Provence ebenfalls sehr gefallen. Wie schon geschrieben wurde, habe auch ich mich direkt in die Provence versetzt gefühlt, ein sehr entspannendes Gefühl.

Sehr gut gefallen haben mir Themen des Krimis: Einerseits provencalische Trüffel (und ihre Fälschungen), sowie die Ziege des Ermittlers als "Suchhund", andererseits das französische Trauma des Algerienkrieges, bei dem im Grunde erst jetzt überhaupt mit der Aufarbeitung begonnen wird. Gerade solche Themen finde ich - neben der eigentlichen Krimihandlung - sehr interessant und hier sehr gut umgesetzt.

Anstrengend finde ich allerdings zunehmend das arg verkrustete Rollenverständnis des Ermittlers Pierre in seiner Beziehung zu Charlotte. Mir ist schon klar, dass das immer noch sehr realitätsnah für viele Beziehungen ist, trotzdem lese ich es eher augenrollend. Immerhin gibt er sich am Ende des Buches kompromissbereit und seine zukünftige Zusammenarbeit mit einer weiblichen Vorgesetzten lässt mich ehrlich auf eine Veränderung hoffen.

Zum neunten Mal in die Provence - zum Glück, schließlich sind mir Pierre und Charlotte ans Herz gewachsen und da will man ja wissen, wie es weitergeht.

Gilbert Langlois, Pierres Rivale um den Posten bei der Polizei und Freund des Bürgermeisters, ist weiterhin unbeliebt. Aber dass er plötzlich tot aufgefunden wird, sorgt dann doch für Irritationen. natürlich ist Pierre sofort der Hauptverdächtige, da der Todeszeitpunkt dank heftigen Regenwetters nicht eindeutig festgelegt werden kann. Und auch daheim hängt der Haussegen schief - wo wird geheiratet, wie wird geheiratet, und wer zahlt? Die moderne Charlotte stößt auf den eher altmodischen Sturkopf Pierre, und dank der Ermittlungen bleibt wenig Zeit für Diskussionen. Aber eine Reservierung setzt ein Ultimatum, und sie müssen sich einigen.

Bei den Recherchen stößt Pierre auf Trüffelbauern und entdeckt ungeahnte Qualitäten im heimischen Umfeld, was für amüsante Episoden sorgt. Den Gegenpol bilden die traurigen Ereignisse des Algerienkriegs, über den man einiges erfährt. So lernt man quasi nebenher wieder etwas über Kulinarik sowie jüngere europäische Geschichte. Diese Mischung aus Krimi und Wissenvermittlung macht für mich eine Teil des Reizes der Reihe aus. Daneben gibt es wieder gut ausgearbeitete Nebenfiguren, das Gefühl von guten Freunden zu hören, und eine spannende Krimihandlung.

Volle Punktzahl!