Palast der Winde von M. M. Kaye

  • Zitat

    Original von Spreequell70


    Ich habe mir die Serie angeschaut. Schade, das Buch hätte einen super Film abgegeben! Es wurde viel zu viel weggelassen und sieht aufgrund des Alters der Serie sehr nach Kostümfilm aus. Auch die Schauspieler wirken sehr gekünstelt.


    Gruß Spreequell70


    :lache


    Ich hab nur den 1. Teil halb geschaut und dann ausgeschaltet. Das ist mir schon oft so gegangen, dass ich enttäuscht war, wenn ich alte Serien noch mal geschaut habe...

  • @ Delphin / Spreequell
    :write
    hatte mir zu Recherchezwecken die komplette Verfilmung auf Video besorgt - jessas neeee!!! :yikes :lache

  • Als Serie kann ich mir das auch nur ganz schlecht vorstellen. Als Buch funktioniert es allerdings wunderbar, bin nun auf Seite 680 oder so.
    Wäre ich gestern nicht so übelst fies abgestürzt, wäre ich bestimmt schon viel weiter, das Buch ist einfach total fesselnd und spannend. :-]

  • Ich mochte die Serie auch nach dem Lesen immer noch recht gern. Abgesehen davon, daß die ganze Jugend fehlt und daß Ash und Anjuli geradezu exzellent fehlbesetzt sind. Hm. OK. :lache
    Ich kannte die Serie vor dem Buch, vielleicht mag ich sie deswegen immer noch gern. Habe sie aber ewig nicht mehr gesehen.

  • @ Spreequell
    Klar bin ich in Kur, in SPORTkur, der jenige der mir hier den Obstler verbietet, der muß erst noch geboren werden. :-]


    Hab das Buch jetzt durch und muß sagen, grandios, bis zur ca. 800sten SEite... ab da wird es nämlich überflüssig. Hat mich alles nicht mehr interessiert.

  • Oh dear, ich habe das Buch wohl auch vor etwa 20 Jahren gelesen, das hatte ich meiner Grossmutter aus der Reisetasche geklaut. :grin
    Etwas kitschig, aber doch ein recht gutes Buch. Hat mich damals beeindruckt. Die Serie habe ich erst später gesehen und fand sie nett, aber das wars auch schon.

  • Inhalt:


    "Palast der Winde" handelt von den Erlebnissen des Engländers Ash Pelham-Martyn, der in Indien geboren wurde, als Kind seine Eltern verliert und aufgrund des Sepoyaufstandes von seiner Ziehmutter als der indische Junge Ashok erzogen wird. Die beiden leben einige Jahre am Hof des Rana von Gulkote. Doch als Ash/Ashok hinter ein Mordkomplott kommt, flieht er nach England, wo er seine Pubertät verlebt.


    Als junger Mann kehrt er nach Indien zurück, um bei den Kundschaftern zu arbeiten. Durch einen Zufall trifft er auf seine ehemalige Freundin Anjuli, Prinzessin am Hofe Gulkotes. Nun muss er sie und ihre Schwester Shushila auf ihrer Brautreise beschützen und sicher zu ihrem Ehemann geleiten. Diese Reise steckt voller Gefahren für Leib und Seele: denn Anjuli bedeutet ihm bald mehr als nur die gute Freundin von früher.


    Er muss mitansehen, wie sie zur zweiten Frau des Rana von Bhitor wird und obwohl sein Herz förmlich zerbricht, gelingt es ihm, weiterzuleben. Doch wie es der Zufall will, wird er bald in die Nähe des Königreichs Bhitor versetzt und die Neuigkeiten, die über das Hofleben erfährt, beunruhigen ihn sehr. Ungeachtet der Gefahren für sein eigenes Leben, das aus diversen Gründen gefährdet ist, wenn er die Grenze des Königreichs überschreitet, eilt er Anjuli zu Hilfe. Wieso, wobei und welchen Ausgang das Abenteuer nimmt, verschweige ich an dieser Stelle. Selberlesen macht klug! :zwinker


    Im letzten Drittel des Buches wird über den 2. Afghanischen Krieg berichtet und der Schauplatz verschiebt sich in den Hindukusch, insbesondere nach Kabul. Es geht um die Gründe für den Krieg, seine Auswirkungen auf Afghanistan und England und bestimmte Einzelschicksale.


    Meine Meinung:


    Auf den ersten Blick stellt sich der Roman als Herausforderung dar: das Cover meiner Ausgabe (s. unten) lädt nicht wirklich zum lesen ein, 943 Seiten sind kein Pappenstiel und wenn man sich dann noch die Schriftgröße ansieht, stellt man es am liebsten zurück ins Regal.
    Aus diesen Gründen habe ich den "Palast der Winde" für den SLW gewählt, um die Chance zu erhöhen, ihn tatsächlich zu lesen. Und über die Entscheidung freue ich mich sehr! Ein wirklich tolles, spannendes, abenteuerliches Buch mit einem gehörigen Spritzer Romantik. Einfach wunderbar!


    Die bezaubernden Landschaftsbeschreibungen und Beobachtungen der indischen Gesellschaft sprechen mich sehr an. Die Liebesgeschichte war mitunter ziemlich schwülstig, aber dadurch halt echt toll fürs Herz! :knuddel


    Am besten haben mir die ersten 2/3 des Romans gefallen. Im letzten Drittel verschiebt sich der Fokus von Ash zu dem Kundschafter Walter Hamilton (Wally), der als Teil der englischen Gesandschaft in Kabul stationiert ist. Ich mochte Wally seit seinem Auftreten im Buch, aber dass er zum Schluss eine so wichtige Rolle spielt und das Schicksal von Ash in den Hintergrund gerät, empfand ich als unnötigen Bruch, auch wenn es sicher sehr lehrreich war, um selbst die heutigen Konflikte in Afghanistan besser einzuordnen.


    Schaut man sich die Widmung an, lässt sich das Motiv der Autorin erahnen:


    "Gewidmet den Offizieren und Mannschaften unterschiedlicher Abstammung und unterschiedlichen Glaubens, die mit Stolz und Hingabe seit 1846 im Kundschafterkorps gedient haben, darunter Leutnant Walter Hamilton, Träger des Viktoriakreuzes, mein Mann, Generalmajor Goff Hamilton und dessen Vater, Oberst Bill Hamilton."


    Daraus schließe ich, dass sie den Verwandten ihres Mannes einen Tribut zollen wollte. Aber mir geht es da ähnlich wie Babyjane: ein eigener Roman für diese "Episode" wäre vielleicht geeigneter gewesen...


    Fazit:


    "Palast der Winde" ist ein gelungener historischer Roman, den man kaum zur Seite legen kann. Mary M. Kaye vermittelt nebenbei sehr viel Historie und erklärt am Ende des Buches, was Wahrheit und was Dichtung im Roman ist. Viele Figuren wachsen einem ans Herz, wenngleich natürlich auch viele verbohrte Nationalisten auf allen Seiten auftreten, denen man ihre Blasiertheit und Dünkel am liebsten wegreden möchte - ich spreche hier nicht nur von den Engländern, sondern auch von den Indern und Bergstämmen. Die verschiedenen Religionen in der Region sind nicht zu vereinbaren und sind häufig der Grund für "Animositäten", um es vorsichtig auszudrücken. Ash, der immer zwischen den Fronten steht, bleibt in diesem religiösen Machtgewimmel immer ein Außenseiter: er, der nach Gerechtigkeit strebt (und den britischen Imperialismus immerfort hinterfragt) und nicht nach traditionell/kulturell bedingten Ergebnissen. Mein Rat: macht euch selber ein Bild und lest den Roman!

  • Ich stimme dem zu, da die letzten Seiten nicht wirklich etwas mit der vorherigen Geschichte zu tun hatten. Es hätte eher ein eigenständiger Roman sein sollen. Ich überlege gerade, wie der verfilmte 5-Teiler das verarbeitet hat. Kann meinem Gedächnis jemand auf die Sprünge helfen?


    gruß Spreequell70

  • Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Verfilmung da gar nicht drauf eingegangen, sondern nur auf Wallys Tod. Ist aber schon länger her, dass ich die Filme gesehen habe, daher kann ich mich irren.

  • Interessant, ich hatte nie den Eindruck, daß der Teil in Afghanistan nicht zum Rest paßt, ganz im Gegenteil.


    Was für ein schönes Büchlein. Heiß und innig geliebt.

  • Hallo Grisel,


    vielleicht war das nicht die richtige Wortwahl. Ich fand einfach, dass das ganze Kriegsgeschehen von den Protagonisten abgelenkt hat: Die Detailgenauen Kampfhandlungen, die Ausfälle, Verhandlungen mit dem Sha (war es glaub' ich) usw. usw. Es hätte erwähnt werden können, um den Zwiespalt bei Ash zu verdeutlichen. Ich finde einfach, dass es zu sehr abschweift. Ich habe zwar wieder etwas über Afghanistan gelernt (siehe auch anderen Kommentar von mir), aber ich finde, dass es in der Art und Weise nicht zu demRoman passt.


    Gruß Spreequell 70

  • Danke Laila,


    es ist grad mal 1 Jahr her, dass ich die Wiederholung geschaut habe, aber ich weiß fast nix mehr. Ich weiß nur, dass es sehr gekürzt war. Mir ist auch so, als wenn die Verfilmung vor Buchende endet. Ich kann mich nich an die Sativerbrennung erinnern und wie der Ash-Darsteller aussah und das war's dann auch schon.


    Gruß Spreequell 70

  • Zitat

    Original von Spreequell70
    Ich kann mich nich an die Sativerbrennung erinnern und wie der Ash-Darsteller aussah und das war's dann auch schon.


    Einprägsam-kantiges Gesicht, hm? :lache
    Ich finde Ben Cross wunderbar und auch attraktiv, grundsätzlich, aber für Ash war er mir viel zu unschön.
    Und über Amy Irving breiten wir besser den Mantel des Schweigens.

  • Ich habe den Wälzer vor vielen, vielen Jahren gelesen, ich finde gerade den Teil der einen echten historischen Roman daraus macht und ja die historischen Ereignisse sehr zuverlässig erzählt für ausgezeichnet: Man kann sehr viel über die heute noch in Afganistan herrschenden Strukturen lernen und die Geschichte des Landes und die Prägung als Durchgangsland, als Eroberungsland und Besatzungsland und die anhaltende Traumatisierung seiner Bewohner durch diese Geschichte lernen.

  • Ich bilde mir ein, daß auch der Sepoyaufstand (1.? 2.?) recht detailliert beschrieben wurde.
    Aber, was ja egal, kommt halt bei jedem anders rüber.


    Ich zermartere mir übrigens gerade das Hirn, wie das mit dem afghanischen Teil in der Verfilmung war. Ich kann mich da aber nur an die Szene erinnern,

    Das war es aber auch schon.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich finde Ben Cross wunderbar und auch attraktiv, grundsätzlich, aber für Ash war er mir viel zu unschön.
    Und über Amy Irving breiten wir besser den Mantel des Schweigens.


    Ich fand ihn unschön. Irgendwie für mich kein Mann zum Dahinschmelzen (was übrigens auch für den letzten James Bond Darsteller zutrifft). Aber über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten. Außerdem fand ich den Darsteller irgendwie zu alt? Ich hätte mir einen jugendlicheren frischeren Ash gewünscht. Vielleicht kommt irgendwann mal jemand auf die Idee und verfilmt den Roman neu und macht es dann richtig gut?!
    Wer ist überhaupt Amy Irving?


    Gruß Spreequell70

  • Ich stehe auf Männer mit solchen harten Gesichtern wie Ben Cross. Aber, wie gesagt, als Ash war er fehlbesetzt. Ist immer faszinierend, wenn ich trotz Film vor Buch es schaffe, ein anderes Gesicht beim Lesen im Kopf zu haben.


    Amy Irving war Anjuli, oder sollte es sein. Sowas von unindisch!

  • Zitat

    Original von Grisel


    Amy Irving war Anjuli, oder sollte es sein. Sowas von unindisch!


    Mist, kann mich nicht erinnern!!! Aber ich glaube, um sie "indisch" zu machen, waren die Augen einfach immer nur scharz umrandet. Klar war das damals (wie heute z.T)in Mode...aber so was von übertrieben!!!!


    Ich grübel auch bei der Verfilmung über die Afghanistan-Szenen, aber ich weiß echt nix mehr.


    Spreequell70