Klapptext:
In den wilden Hochtälern des Himalaja geraten der junge Engländer Ash und die indische Prinzessin Anjuli zwischen die Fronten der blutigen Kolonialkriege.
Das große historische Epos um eine faszinierende west-östliche Liebe - ein Weltbestseller.
Über den Autor:
M.M. Kaye wurde in Simla, einer in 2150 Meter Höhe gelegenen indischen Stadt im Vorhimalaya, geboren. Ihre Familie ist seit Generationen fest mit dem Land verwurzelt: Großvater, Vater, Bruder und Ehemann dienten indischen Herrschern. Die Autorin verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit in Indien, lebte später mit ihrem Mann, einem General der englischen Armee, unter anderem in Quetta, Dehra Dun und Rajputana und verbrachte mehrere Jahre auf einem Hausboot in Kaschmir.
Leider ist sie letztes Jahr von uns gegangen.
Meine Meinung:
Ein historischer Indienroman zur Zeit der Machteinbuße der Mogule und der Kolonialkriege. Man erlebt eine Liebe, die nicht sein darf zwischen dem in Indien aufgewachsenen Engländer Ash und einer echten Prinzessin. Man durchlebt die Zeit nach dem Sepoyaufstand bis hin zum 2. Afghanischen Krieg (und seiner Idiotie). Die verbotene Liebe ist nicht ständig Bestandteil des Geschehens, spielt aber bis zum 2. Drittel eine große Rolle. Danach wirft sich die Autorin in Kriegsgemetzel, welches zwar nicht langweilig ist, aber ganz schön langatmig. Irgendwie mußte ich an meine Schulzeit mit Gavroshe (oder so ähnlich) erinnern. Große Heldentaten der Kundschafter des Vizekönigs darf man miterleben.
In einer Kritik habe ich gelesen, dass alles sehr lang(weilig) beschriebn wird, auch die Landschaft. Bis auf einen erbitterten Kampf, der wirklich etwas lang war, war das Buch sehr spannend und mitreißend. Auch war die Landschaft wunderbar beschrieben: Wenn allerdings nur karge Berge, Staub und brennende Sonne in einer Region herrschen, was soll man denn da anderes als karges felsiges Land beschreiben?!
Zuerst erfährt man, unter welchen Umständen Ash aufwächst und nach kurzer Zeit ist er einem und seine Lieben ans Herz gewachsen. Ash ist später aufgrund seiner Herkunft und seiner anders gearteten Erziehung im Zwiespalt und ist ständig zwischen seine zwei Ichs und den Pflichten des Militärlebens hin- und hergerissen. Er versteht es allerdings für sich auch Vorteile daraus zu ziehen. Schafft er es, ein neues Ich zu finden, mit dem er nicht in irgendwelche Zwänge passen muß und er er selbst sein kann?
Etwas verdutzt hat mich dass Ash die Große Liebe im Kriegsgemetztel vergessen hat.
Ein Lob auch hier an den Verlag, der sowohl eine kleine Landkarte zur Orientierung, als auch ein paar geschichtliche Daten abgedruckt hat!
Für mich ein wunderbares Buch!
Gruß Spreequell70