Nachdem ich das Buch nun fast 1,5 Jahre hier rumstehe hatte, habe ich es gelesen und war mehrmals versucht es abzubrechen und muss gestehen, ich habe die letzten 80 Seiten nicht mehr gelesen und vor geblättert.
Ich liebe Indien und alles was damit zutun hat und ich liebe die englische Kolonialzeit und war hellauf begeistert, wie man sie auch heute noch in Indien spüren kann, je nachdem wo man sich aufhält und deshalb fällt es mir umso schwerer zu sagen, dass das Buch zwar schön ist, die Geschichte interessant und auch die Atmosphäre genau dieselbe ist, wie man sie heute noch ganz schwach in Kalkutta spüren kann, die Charaktere ganz sympathisch und die Landschaftsbeschreibungen, mich dazu verleiten die Koffer zu packen....ich das Buch vom Schreibstil her unglaublich langatmig fand.
Vielleicht lag es an der Übersetzung, aber an manchen Stellen fand ich die Wortwahl schon sehr bibelmäßig und manche Passagen waren schlichtweg langweilig. Manchmal fehlte mir die Leidenschaft.
Gut ist sicherlich die Beschreibung von Sati und auch das Gedankengut ist gut nachgestellt. Man merkt dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Dass Menschen wie Ash es nicht leicht gehabt haben dürften fällt mir nicht schwer zu glauben und auch die religiöse Situation stelle ich mir schwer vor. Die Arroganz der Engländer grenzt schon an Größenwahn und die Engstirnigkeit gewisser Damen auch. In der Hinsicht ist das Buch au jeden Fall gut...aber der Schreibstil war für mich einfach zu anstrengend, um wirklich in Indien abzutauchen.