Amy Achterop – Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss

  • Eine Liebeserklärung an ein alternatives Amsterdam


    Buchmeinung zu Amy Achterop – Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss


    Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss ist ein Kriminalroman von Amy Achterop, der 2023 bei Fischer erschienen ist.


    Zum Autor:

    Ihren ersten Amsterdam-Besuch verdankt Amy Achterop alias Heidi van Elderen einer vergessenen Straßenkarte und einem hoffnungslos schlechten Orientierungssinn. Das war 1999. Die 1980 am Niederrhein geborene Autorin verliebte sich auf Anhieb in die Stadt und kehrt seitdem regelmäßig zurück, oft begleitet von ihrem niederländischen Ehemann. Gelebt hat Heidi van Elderen auch schon in Portugal und Neuseeland, ist inzwischen aber mit ihrer Familie auf einem kleinen Bauernhof in Schweden sesshaft geworden.


    Zum Inhalt:

    Maddie, Jack, Jan und Elin haben ihre Stärken, aber offensichtlich haben sie auch Schwächen. Der Ex-Kommissar Arie, selbst angeschlagen, scharrt diese Typen mit Potential auf einem Hausboot um sich und gründet mit ihnen eine Detektivagentur. Der erste Fall führt sie in die Gastro-Szene.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist vor allem eine Liebeserklärung an ein alternatives Amsterdam, das nicht von der Gier nach Macht und Reichtum beherrscht wird. Aries Teammitglieder laufen aus unterschiedlichen Gründen Gefahr, den Boden unter ihren Füßen zu verlieren. Arie glaubt an sie und gibt ihnen eine Chance. Meist wird die Geschichte aus der Sicht Maddies erzählt, die sich aufopferungsvoll um ihre kleine Schwester kümmert, bei der alles ein bisschen langsamer geht. Ausführlich wird der Alltag in einer Detektei ohne Auftrag geschildert, aufgelockert durch unterhaltsame Episoden um das Eichhörnchen Fru Gunilla, das als Findling Zuflucht auf dem Hausboot findet. Anlässlich einer Hochzeit findet ein Wettkampf zweier Cateringunternehmen statt, für die es um viel geht. Nach und nach wird man in die dunklen Geheimnisse der Besitzer eingeweiht und das Team kommt zu seinem ersten Fall. Mit Eigeninitiative und originellen Ideen bringen sich die einzelnen Detektive ein. Trotzdem hat sich der Kriminalfall für mich eher als Beiwerk angefühlt. Die Geschichte und die Entwicklung der Detektive steht im Mittelpunkt und übt einen speziellen Reiz auf mich aus. Wer knisternde Spannung sucht wird nicht fündig, aber eine gut erzählte und durchdachte Geschichte belohnt den Leser. Allen voran Maddie und Arie sind wahre Sympathieträger. Der empathische Schreibstil ist leicht verdaulich und sorgt für eine angenehme Stimmung trotz aller Probleme.


    Fazit:

    Für mich war der Kriminalfall eher Beiwerk, aber die Liebeserklärung an ein alternatives Amsterdam hat mich gefesselt. Ich habe mich sehr gut unterhalten und bewerte den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung gibt es für die Freunde gut erzählter Geschichten.


    ASIN/ISBN: B09YBTWBLL

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Ein ehemaliger Polizist, drei Vorbestrafte und eine Krimiautorin gründen gemeinsam eine Detektei auf einem Hausboot. Der erste Fall findet sich bald: Zwei Cateringunternehmen möchten die Hochzeit der Tochter eines finanzkräftigen, aber auch anspruchsvollen Vaters gestalten, Voraussetzung ist ein Gericht, das eine absolute Neuheit darstellt. Gabriel Petit, der sich von dem Auftrag nicht nur beruflichen, sondern auch privaten Erfolg verspricht, heuert die Hausboot-Detektei an, herauszufinden, was seine Konkurrentin sich für eine Neuheit ausgedacht hat.


    Die Aufzählung der Mitarbeiter:innen der Detektei lässt auf ein unterhaltsames Lesevergnügen hoffen, zumal noch zwei Haustiere dazukommen, ein, angeblich bisswütiger, Neufundländer und eine junge Eichhörnchendame. Leider hatte ich nicht das Vergnügen am Cast, auf das ich gehofft hatte. Alle haben nämlich so ihre Probleme, und alle diese Probleme sind eher weniger vergnüglich. Dazu kommt noch eine, in so frühem Stadium eigentlich unnötige, Liebes“beziehung“. Leider kam mir auch keiner der Protagonist:innen wirklich nahe. Der manchmal doch vorhandene Humor wird von den Nebencharakteren, den beiden Cateringkonkurrent:innen und ihrem Auftraggeber geliefert, denn hier kommt es dann doch zu der einen oder anderen skurrilen Szene.


    Auch der Fall konnte mich nicht packen, auch wenn er recht originell ist, habe ich mich eher gelangweilt, im Grunde kann man nur von marginalen Ermittlungen sprechen, dazwischen ist der Roman recht langatmig. Erst gegen Ende kommt ein bisschen mehr „Stimmung“ auf, genauso wie ich erst am Ende den Protagonist:innen zugeneigter wurde. Da war es für mich dann aber zu spät, um Lust auf weitere Bände der Reihe zu bekommen. Die Auflösung ist okay.


    Ich hatte mir skurrile Protagonist:innen, einen spannenden Fall und Humor erhofft – was ich leider so nicht bekommen habe. Skurril fand ich am ehesten den Cateringunternehmer, seine Konkurrentin und deren potentiellen Auftraggeber, die Protagonist:innen sind mehr mit privaten Problemen verbunden, kamen mir aber leider nicht nahe. Auch der (Kriminal)Fall kann bei mir weniger punkten als erwartet, da zu langatmig erzählt – ist aber recht originell. Insgesamt ein nur durchschnittlicher Krimi, den man lesen kann, aber nicht muss.

  • Als erstes hat mich hier das Cover angesprochen.

    Dann der Ort der Handlung - Amsterdam.

    Und schließlich fand ich die Idee, welche hinter der Hausboot-Detektei steckt, sehr ansprechend.

    Also, wie sich die Gruppe findet und zu einer Art familiärer Gemeinschaft wird.

    Schon nach den ersten Sätzen war ich von der, ich sag mal, Leichtigkeit des Buches quasi am Haken der Geschichte und wollte weiterlesen.

    Was ich auch getan habe.

    Amy Achterop hat hier eine wirklich schöne Reihe gestartet.

    Die 5 als notorische Pechvögel beschriebenen Personen finden sich zur Hausboot-Detektei zusammen und warten quasi auf ihren ersten Fall.

    Dieser ergibt sich auch ziemlich bald und stellt die Gruppe vor ihre ersten detektivischen Herausforderungen.

    Was es mit dem tödlichen Genuss auf sich hat ist eine ideenreiche Story und macht echt wirklich Spaß zu lesen.


    Nachdem ich das Buch beendet hatte, wusste ich, dass ich die ganze Reihe lesen werde.

    Von mir eine Empfehlung für unterhaltsamen und lesens- und liebenswerten Krimigenuss - mal in einer anderen Ecke. Amsterdam als Handlungsort hat mir gut gefallen.

  • Mode, Drogen und ein Killer voll Zen

    "Tödlicher Stoff", der Titel des dritten Romans um Amy Achterops Amsterdamer Hausboot-Detektive, hat doppelte Bedeutung. Denn einerseits geht es - in Amsterdam eigentlich nicht so überraschend! - um Drogen, zum anderen um die Modeszene und den Tod eines Mäzens, der Rätsel aufgibt: Unfall oder Mord?

    Die Tochter des Toten will nicht glauben, dass er im LSD-Rausch gegen ein Müllauto lief - ihr Vater sei gegen Drogen in jeder Form gewesen. Die Hausboot Detektive Arie, Maddie, Jack, Jan und Elin merken allerdings schon bald: Der Saubermann hatte irgendetwas zu verbergen. Warum handelte er mit völlig überteuerten Wollstoff, und warum war ein schwedischer Modedesigner bereit, dafür den geforderten Preis zu bezahlen?

    Eine zickige Modeexpertin, eine kiffende und strickende Oma, ihr schwerverliebter und etwas lebensfremder Enkel und ein Killer mit sanfter Zen-Philosophie sind nur einige der exzentrischen Nebenfiguren, die den Charme der Bücher um die Hausboot-Detektive ausmachen. So wirklich realitätsnah sind diese Cozys zwar nicht, und wer die Bösewichte sind, merken die Leser*innen auch ohne detektivische Vorbildung sehr schnell. Aber die Hausboot-Romane versprechen Wohlfühlatmosphäre und eine eher untypische Detektei mit sympathischen Lebenskünstlern, ein wenig gescheiterten Existenzen mit Humor und Einsatz für Schwächere.

    Völlig verzichtbar und etwas selbstverliebt-manieriert sind dagegen die Verweise auf die Bücher über die Hausboot-Detektei, die Elin unter dem Pseudonym Amy Achterop schreibt. Ohne diese Schlenker würden mir die Bücher viel besser gefallen. Auf die neuen Abenteuer des Teams müssen Fans nicht lange warten - im Herbst soll bereits der vierte Band erscheinen.

  • evaczyk

    In diesem Thread geht es um den Band "Tödlicher Genuss" und nicht um "Tödlicher Stoff".


    Kannst du für diesen 3. Teil der Reihe bitte einen extra Thread eröffnen?

    Vielen Dank.


    Edit: Ich habe nun einen Thread für den 3. Band eröffnet:

    Die Hausboot-Detektei: Tödlicher Stoff von Amy Achterop - Krimis/Thriller - Büchereule.de (buechereule.de)


    Kann jemand den Beitrag verschieben?

    Wolke oder sonst ein Admin?

    Vielen Dank. :-)

  • Kann jemand den Beitrag verschieben?

    Wolke oder sonst ein Admin?

    Vielen Dank.

    Hallo Rosenstolz ,

    man kann hier keine einzelnen Beiträge aus dem Thread heraustrennen und verschieben. Das ging nur mit dem alten Board vor zig Jahren.

    Der Beitrag kann gerne von evaczyk umkopiert und anschließend (von mir) dann hier gelöscht werden. Mehr kann ich euch nicht anbieten, sorry. :wave

  • Für mich kein typischer Krimi, aber sehr unterhaltsame Lektüre mit liebenswerten Charakteren


    <3<3<3<3


    Vor einer Weile wurde ich im Internet auf die baldige Neuerscheinung des bereits 3. Teils der Hausboot-Detektei aufmerksam. Da mich der Klappentext ansprach las ich bei Amazon die Leseprobe zum ersten Teil, die mir ebenfalls gefiel. Als ich dann bei NetGalley sah, dass alle drei Teile als Rezensionsexemplare angefragt werden konnten, tat ich das und freute mich, sie kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.


    Arie, ein ehemaliger Polizist, lebt auf einem Hausboot in Amsterdam. Seine Ehe ist geschieden, das Haus hat seine Frau und durch einen Fehler im Affekt verlor er kurz vor einer anstehenden Beförderung auch noch seinen Job. Nun möchte er eine Detektei gründen und ist auf der Suche nach Mitstreitern. Bei denen achtet er jedoch nicht auf perfekte Lebensläufe, sondern vor allem auf sein Bauchgefühl in Sachen Menschlichkeit.


    So kommt es, dass sich kurze Zeit später mit Maddie, Jack, Jan und Elin vier weitere vom Leben gezeichnete Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen auf seinem Hausboot einfinden und Detektive werden wollen. Allerdings haben sie von dem, was dabei zu tun ist noch keinen Schimmer, schauen, um sich weiterzubilden, zusammen alte Detektivfilme und schlürfen dabei nur zu gern Irish Coffee mit viel Whiskey sowie einer ordentlichen Portion Sahne.


    Ihr erster Auftrag führt sie in die Welt der Exklusiv-Caterer. Ein sehr reicher Auftraggeber hat zwischen zwei Sterneköchen der Stadt einen Wettstreit ausgerufen, dessen Sieger der hochdotierte Auftrag für das Hochzeitsmenü seiner Tochter winkt. Die Hausboot-Detektei soll im Auftrag des einen Kochs den Plan des anderen herausfinden. Werden die Hobby Detektive das schaffen? Und was passiert, wenn dann plötzlich eine Leiche auftaucht?


    Wer bei diesem Buch einen herkömmlichen Krimi mit authentisch wirkender Ermittlungsarbeit erwartet, ist gänzlich falsch. Dennoch hat mir diese erfrischend andere Geschichte um die Gründung der Hausboot-Detektei ziemlich gut gefallen. Sie ist vor allem eine Liebeserklärung an Amsterdam und an Menschen, die es deutlich schwerer haben, ihren Platz im Leben zu finden, als andere. Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig. Es gab zwar, im Gegensatz zu anderen Krimis, nur sehr wenige hochspannende Momente. Das störte mich in diesem Fall jedoch nicht wirklich, da ich beim Lesen trotzdem keine Längen empfand.


    Von dem zusammengewürfelten Haufen an Hobbydetektiven mochte ich einfach Jeden irgendwie sehr gern. Zudem gab außer ihnen auch noch weitere sehr interessante, menschlich sympathische Charaktere und äußerst liebenswerte Tierische. Den Auftrag selbst löste die Detektei nur durch Zufall. Das mochte ich jedoch ebenso, denn alles andere wäre bei den Methoden der Neu-Detektive eher unrealistisch rübergekommen. Die Geschichte lebt vor allem von den vielen skurril witzigen Momenten und den Hintergründen der Sympathieträger. Mir gefiel auch, dass die Autorin sich selbst ein bisschen mit aufs Korn nahm.


    Das Einzige was mir an der Handlung leicht aufstieß, war ein ungesühnter Mord. Und im Buch selbst gab es auch einige Stellen, bei denen es ein besseres Lektorat gebraucht hätte. So wurde z. B. aus Maddie plötzlich mal Maggie und auch die beiden Detektive mit den gleichen Anfangsbuchstaben wurden einmal kurzzeitig vertauscht. Insgesamt war das Buch für mich jedoch ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen und ich freute mich auf die beiden anderen Bücher, die ich gleich im Anschluss auch noch gelesen habe.