- Herausgeber : FISCHER Taschenbuch; 1. Edition (24. Mai 2023)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 384 Seiten
- ISBN-10 : 3596708885
- ISBN-13 : 978-3596708888
- Originaltitel : I'm Glad My Mom Died
ASIN/ISBN: 3596708885 |
Über die Autorin:
Jennette McCurdy war eine der Hauptdarstellerinnen in Nickelodeons Hit-Serie iCarly, deren Spin-off Sam & Cat sowie in der Netflix-Serie Between. Im Jahr 2017 beendete sie ihre Karriere als Schauspielerin und begann als Regisseurin und Drehbuchautorin zu arbeiten. Ihre Filme wurden im Rahmen vieler Festivals gezeigt, darunter das Florida Film Festival, Salute Your Shorts Film Festival, Short of the Week und einige andere. Ihre Essays erschienen in der Huffington Post und im Wall Street Journal. Ihre One-Woman-Show I’m Glad My Mom Died hatte zwei ausverkaufte Aufführungen im Lyric Hyperion und im Hudson Theatre in Los Angeles. Sie moderiert den Podcast Empty Inside, der Top-Platzierungen in den Apple-Charts erreichte und in dem sie mit Gästen über unangenehme Themen spricht. Sie lebt in Los Angeles.
Inhaltsangabe:
Jennette McCurdy erzählt herzergreifend und mit bitterem Humor von ihrem traumatischen Leben als ehemaliger Kinder-Star in »iCarly« und der krankhaften Beziehung zu ihrer Mutter
Seit sie denken kann, wird Jennette von ihrer Mutter beherrscht, emotional erpresst und psychisch wie körperlich missbraucht. Das einzige, was Debra sich für ihre Tochter – aber vor allem für sich selbst – wünscht, ist Jennettes Erfolg als Fernseh-Star. Für Jennette beginnt ein Kreislauf aus Castings, Angstattacken und Selbsthass.
Dann bekommt sie die Rolle als Sam Puckett in der Nickelodeon-Serie »iCarly« – eine Rolle, in der sie sich gedemütigt fühlt und Produzenten ausgesetzt ist, die ihre Macht missbrauchen.
Als Debra an Krebs stirbt ist Jennette 21 Jahre alt und hat das Zentrum ihres Lebens verloren.
Das einzige, worüber sie noch Kontrolle hat, ist ihr Essverhalten und die junge Frau stürzt ab in Essstörungen, Alkoholsucht und toxische Beziehungen.
Einzig eine wegen ihrer Bulimie angefangene Therapie erweist sich als Jennettes Weg in die Freiheit. Es kostet sie Jahre um zu erkennen, was ihre Mutter ihr ein Leben lang angetan hat.
Doch jetzt kann sie zum ersten Mal entscheiden, was sie selbst möchte, und es ist an der Zeit, die Kontrolle über ihre eigene Zukunft zu übernehmen.
Meine Kritik:
Weil ihre Mutter Debra es möchte, nimmt Jennette McCurdy bereits als Sechsjährige an Schauspiel-Castings in Hollywood teil und wir schon bald als Statistin gebucht. Einen ersten kurzen Gastauftritt hat sie in der Serie „Akte X“. Schon bald geht es weiter mit Sprechrollen und ersten Gastauftritten. Das Ganze mündet schließlich darin, dass Jennette eine der Hauptrollen in der Nickelodeon-Serie „iCarly“ übernimmt. Wirklich freuen kann sie sich darüber nicht, denn die Schauspielerei ist eigentlich überhaupt nicht ihre Welt und sie tut es lediglich, um damit ihrer herrischen Mutter zu gefallen und es ihr wie immer möglichst recht zu machen. Jennette hat keinerlei eigenen Willen, darf nicht einmal die Eiscreme-Sorte selbst aussuchen und muss sich selbst mit acht Jahren von ihr noch den Hintern abputzen lassen. Als sie mit elf erste Anzeichen der Pubertät zeigt, überredet ihre Mutter sie zu einer Diät und zum Kalorienzählen, um so ihr Wachstum zu hemmen.
Schonungslos offen erzählt Jennette von dieser toxischen Mutter-Tochter-Beziehung, die scheinbar jeden Aspekt ihres Daseins kontrolliert und ihr auch als Erwachsene ein normales Leben fast unmöglich macht. Selbst nach Debras Krebstod kann sich Jennette nur schwer von ihr lösen und braucht Jahre, um einzusehen, wie missbräuchlich das Verhalten ihrer Mutter war. In ihrer Autobiografie lässt uns Jennette hautnah daran teilhaben und schildert, wie sie es schließlich aus der Hölle von Anorexie, Bulimie und psychischer Abhängigkeit lösen konnte. Ganz nebenbei erhält man auch einen ungeschönten Blick hinter die Kullissen Hollywoods. Jennettes Schilderungen über all diese Dinge gehen unter die Haut und lassen einen mit der Frau, die nie Schauspielerin sein wollte, mitleiden. Umso schöner ist es, dass sie einen am Ende der Autobiografie mit einem Funken Hoffnung zurücklassen kann.
Übrigens gibt es von der Autobiografie auch eine ungekürzte Hörbuchfassung. Diese hat eine Dauer von reichlich zehn Stunden und wird sehr stimmig von Dagmar Bittner gesprochen.