Wenn Worte Töten - Anthony Horowitz

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    Klappentext


    Als Daniel Hawthorne, Ex-Polizist und Privatdetektiv, und sein »Assistent« Anthony Horowitz zu einem Literaturfestival auf die beschauliche Kanalinsel Alderney eingeladen werden, rechnen die beiden im Traum nicht damit, Hals über Kopf in eine Mordermittlung verwickelt zu werden. Aber die exklusive Runde, die sich hier versammelt hat – ein Kinderbuchautor, eine französische Lyrikerin, ein Fernsehkoch, eine blinde Wahrsagerin und ein Historiker –, macht den beiden einen Strich durch die Rechnung, und darum herum tummeln sich zudem die Bewohner der Insel, die wegen einer geplanten Stromtrasse heillos zerstritten sind.


    Und prompt wird der Mäzen des Festivals brutal ermordet, und Hawthorne und Horowitz müssen den örtlichen Polizeikräften zu Hilfe eilen. Aber erst als ein weiterer Mord geschieht, gelingt es den beiden, dem Täter auf die Spur zu kommen und nebenbei noch einige andere Geheimnisse ans Tageslicht zu holen.



    Der Autor

    Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem Inspector Barnaby) verfasst. Seit seiner Jugend ist er Sherlock-Holmes-Fan. Anthony Horowitz lebt mit seiner Familie in London.






    Hawthorne und Horowitz are back. Ich habe die ersten beiden Bände dieser Serie geliebt. Sie waren witzig, spannend und herrlich britisch. Deswegen habe ich mich sehr auf dieses Buch erfreut.


    Horowitz schreibt gerade an dem zweiten Band seiner Reihe „Hawthorne ermittelt“. Deswegen ist er nicht sehr erbaut als sein Verlag ihn zu einem Literaturfestival auf eine kleine Kanalinsel schickt. Hawthorne soll ihn begleiten. Und der ist, zu Horowitz‘ großem Erstaunen, sofort begeistert von der Idee. Horowitz hat das Gefühl, immer einen Schritt hinter Hawthorne herzuhinken. Und er ist auch ein wenig neidisch, das er im Schatten seines Helden steht. Und nun soll er ihm auch noch die Show auf diesem Festival stehlen. Aber Horowitz ergibt sich seinem Schicksal. Und dann geschieht ein Mord auf dieser winzigen Insel und Hawthorne ermittelt wieder mal. Zeit, sich Notizen für das dritte Buch zu machen.


    Ich mag, wie Horowitz sich selbst in die Geschichte einbaut und gelegentlich zu uns Lesern spricht. Seine Schreibweise ist leicht und locker und hat, zumindest im englischen Original, feinen englischen Humor. Horowitz nimmt sich selbst nicht zu ernst und schreibt mit einem sympathischen Understatement, das man ihm auch abnimmt. Leider ist diese Story nicht ganz so packend wie die der beiden Vorgänger. Das Horowitz immer hinter Hawthorne herstolpert und ihm in Beliebtheit hinterhersteht ist inzwischen ein etabliertes Element. Das ist zwar immer noch amüsant aber nicht mehr neu. Die Morde auf der Insel sind zwar mysteriös, aber trotzdem ist die Spannung nur mittelmäßig. So wirklich kam bei mir kein Interesse auf. Die Handlung tritt leider im Mittelteil ein wenig auf der Stelle. Für mich ist es das schwächste Buch der Reihe. Beim ersten begeisterte mich die Einführung der Personen, inklusive des Autors selbst als eine der Hauptfiguren. Beim zweiten fand ich die Handlung sehr spannend. So sehr ich die merkwürdige Beziehung der beiden Hauptakteure mag, sie ist nun aber etabliert und deswegen muss die Story über die Handlung funktionieren. Das tut es hier leider nur bedingt.


    Zum Glück legt Horowitz eine kleine Spur zum Schluss die schon wieder neugierig macht auf das nächste Buch. Sehr clever. Ich bin wieder dabei.


    7 Punkte

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  • Der Brite Anthony Horowitz ist ein erfolgreicher Autor, der von James-Bond-Romanen über Sherlock-Holmes-Geschichten bis hin zur eigenen Jugendserie („Alex Rider“) so ziemlich alles erreicht hat. Toppen kann man das Ganze wohl nur noch, indem man sich selbst in die Romane einbaut. Das funktionierte für Anthony Horowitz so gut, dass er mit „Wenn Worte töten“ nun schon den dritten fiktiven Kriminalfall vorlegt. Allerdings ermittelt der Autor dort nicht alleine, sondern in Begleitung des Ex-Polizisten Daniel Hawthorne. Streng genommen ist es sogar der jetzige Polizei-Berater und aufmerksame Privatdetektiv, der die Ermittlungen führt. Horowitz ist nur sein Sidekick und berichtender Chronist. Dadurch hat Horowitz‘ seine ganz eigene Version Holmes-Watson-Version kreiert.

    In ihrem neusten Fall verschlägt es die zwei auf die südbritischen Kanalinsel Alderney. Während eines Krimifestival wird ein reicher Inselbewohner ermordet und jeder auf der Insel kommt als Verdächtiger infrage. Logisch, dass das dynamische Duo da sofort loslegen muss. Die Handlung zeigt Ansätze der klassischen Whodunnit-Geschichten von Agatha Christie und erinnert natürlich auch an die Abenteuer des berühmten Meisterdetektivs von Sir Arthur Conan Doyle. Krimi-Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.

  • Eine moderne Umsetzung der Sherlock Holmes Idee


    Buchmeinung zu Anthony Horowitz – Wenn Worte töten


    Wenn Worte töten ist ein Kriminalroman von Anthony Horowitz, der 2023 im Insel Verlag in der Übersetzung von Lutz-W. Wolff erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet A Line to Kill und ist 2021 erschienen.


    Zum Autor:

    Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem Inspector Barnaby) verfasst. Seit seiner Jugend ist er Sherlock-Holmes-Fan. Anthony Horowitz lebt mit seiner Familie in London.


    Zum Inhalt:

    Daniel Hawthorne und Anthony Horowitz reisen zum Literaturfestival nach Alderney. Dort wird der Mäzen des Festivals, ein Betreiber von Onlinewetten, brutal ermordet. Hawthorne nimmt die Ermittlungen auf.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch besticht durch die ungewöhnliche Figurenkonstellation. Der reale Autor Anthony Horowitz begleitet den fiktiven Berater Daniel Hawthorne bei seinen Ermittlungen, um darüber ein Buch zu schreiben. Horowitz verbindet mit Hawthorne eine Art Hassliebe. Einerseits behandelt Hawthorne Horowitz meist schlecht und enthält ihm Informationen. Andererseits sind Hawthornes Fähigkeiten spektakulär. So ganz nebenbei erfährt der Leser viel Wissenswertes aus der Verlagswelt und aus dem Bereich Literaturfestival. Das Bild von Watson und Sherlock Holmes wird bewusst genutzt und doch auch wieder in Frage gestellt, weil es in Hawthornes Lebenslauf dunkle Flecken gibt.

    Fast alle Anwesenden auf dem Festival haben ihre Geheimnisse und Hawthorne ist ihnen auf der Spur. Die Figurenzeichnung der meisten Figuren ist komplex mit Ecken und Kanten. Sympathische Figuren sind eher dünn gesät. Die Geschichte wird nahezu ausschließlich aus der Perspektive des Autors erzählt, der seine Gedanken ausführlich mitteilt. Eher spärlich erhält er Informationen von Hawthorne, der zudem noch ein Hühnchen mit dem Berater des Festivalmäzens zu rupfen hat. Er war in das Ausscheiden Hawthornes aus dem aktiven Polizeidienst involviert. Weitere Motive ergeben sich aus dem umstritten Bau einer Stromtrasse von Frankreich über Alderney nach England. Häppchenweise entlarvt Hawthorne die Geheimnisse der am Festival beteiligten Personen. Am Ende des Buches steht eine überzeugende und vollständige Auflösung und doch bleiben für Horowitz offene Fragen.

    Der Schreibstil des Autors ist qualitativ beeindruckend. Zudem werden Atmosphäre, Gefühle und Landschaftsbeschreibungen in die Handlung integriert. Für mich war es eine spannende Erzählung, weil viele Geheimnisse enthüllt wurden, auch wenn der Mordfall oft eher eine Nebenrolle spielte. Auch der augenzwinkernde Humor des Autors hat mir sehr gefallen.


    Fazit:

    Bei diesem Titel hat mich die Figurenzeichnung, der Plot und die Figurenkonstellation begeistert. Weil ich mich blendend unterhalten habe, bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3458643737

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Hawthorne ermittelt .... diesmal auf der Kanalinsel Alderney



    "Wenn Worte töten" (A line to kill im Originaltitel) von Anthony Horowitz erschien (2023, HC, geb., 329 S.) im Insel-Verlag. Es ist der dritte Kriminalroman, in dem der frühere Scotland-Yard-Inspector und jetzige Privatermittler Hawthorne seinen (gewohnt zuweilen recht witzigen) Auftritt hat: Die Besonderheit hier lag für mich darin, dass Hawthorne, also eine Romanfigur, hier personalisiert wurde und mit dem Autor auf eine literarische Reise geht, die plötzlich zu einer mörderischen wird:


    Beide (der Autor und Hawthorne) erhalten eine Einladung zum Literaturfestival auf Alderney, der kleinen Kanalinsel, die friedlich ist und auf der es nie zuvor einen Mord gab: So fliegt man mit den beiden gemeinsam auf die Insel; erlebt stellenweise die Lesungen und Vorträge mit und kann sich ein Bild von den weiteren Schriftstellern machen, die hier angetreten sind; teils mit schweren Koffern in der Hoffnung, viele Bücher zu verkaufen: Da sind Marc Bellem, ein TV-Koch, der auf Kalorien pfeift und Deftiges zubereitet mit seinem neuen Buch und der Assistentin Kathryn, die er für kleines Geld kurz zuvor anheuerte. Da ist der Inselhistoriker Elkin und die französische Lyrikerin Maissa Lamar sowie die Kinderbuchautorin Anne Cleary, die kürzlich eine üble Scheidung hinter sich brachte. Weiterhin gibt es die "blinde Seherin" (Buchtitel 'Blind Sight, Dark Sight' etc., mit der wir später eine Séance erleben sollen. Sponsor des Festivals ist der Inselmäzen Charles le Mesurier, der steinreich ist und sich eine Villa in der Nähe alter Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg hat bauen lassen: Er hat seine Finger überall im Spiel und seine Frau Helen gibt dieses nach Gusto beim Shoppen in Paris und sonstwo gerne wieder aus: Eine neue Stromtrasse spaltet die Inselbewohner; auch hier will Charles, dass diese gebaut wird, da er sich Profit davon verspricht; andere sind sehr dagegen, da sie mittels Umspannwerken etc. die Insel verschandeln würde - und was noch schlimmer ist, direkt über einem Massengrab aus dem 2. WK verlaufen soll, in dem auch so mancher Großvater der Inselbewohner seine letzte Ruhe fand.


    Bei der Party in der Villa von Charles, die sich dem Literaturfestival anschließt und zu der alle eingeladen sind, kommt es zum Eklat: Charles wird übel zugerichtet und mausetot von seiner Ehefrau Helen gefunden: Der kriminalistische Spürsinn von Hawthorne und dem Autor sind geweckt: Motive finden sich zuhauf, da Charles ein menschliches Ekelpaket gewesen ist, das sein Geld im Online-Glücksspiel machte und selbst über Leichen ging: Doch wer von den Anwesenden hat das plausibelste Mordmotiv?


    Dies gilt es nunmehr herauszufinden und die Überlegungen und Nachforschungen der beiden erinnern stark an einen unaufgeregten aber dennoch spannenden 'crime noir' à la Sherlock Holmes oder Agatha Christie: Immer wieder gleitet einem beim Lesen ein Schmunzeln ins Gesicht, da der Schlagabtausch zwischen Hawthorne (der sich selten in die Karten gucken lässt und z.B. ungern mit anderen speist) und dem Autor zuweilen gnadenlos - und sehr witzig ist. Genau dies macht den atmosphärischen und eher ruhig gehaltenen Schreibstil von Horowitz für mich aus; der es auch an weiteren Leichen (und Rätselhaftem) nicht mangeln lässt.


    Fazit:


    Eine witzige Kriminalromanidee, bei der die Buchfigur Hawthorne personifiziert wird und gemeinsam mit dem Autor ein Literaturfestival besucht, das einen mörderischen Verlauf auf einer sonst sehr friedlichen Insel nimmt: Es ist nicht der stärkste Kriminalroman in der Reihe "Hawthorne ermittelt" für mich, jedoch absolut lesenswert für Krimifans, die einen ruhigen Handlungs- und Spannungsaufbau lieben - ebenso wie kriminelle, wahre, gesellschaftliche Hintergründe, die auch hier zu denken geben. Von mir erhält "Wenn Worte töten" 3,5 * und ich freue mich bereits auf Neues von Anthony Horowitz!