Das Mädchen im Zitronenhain, von Antonia Brauer

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  • Das Mädchen im Zitronenhain, von Antonia Brauer


    Cover:

    Ein schönes Cover das zur Geschichte passt.


    Inhalt und meine Meinung:

    Wir lesen hier über das Leben von Vicki (die am Ende zu Vicky wird) von ihrer Kindheit 1944 bis wir am Ende im Jähr 1967 ankommen.

    Sie ist eine außergewöhnlich starke Frau und versteht es schon al Kind in den Kriegs- und Nachkriegsjahren zu „organisieren“ und sich durchzusetzen.

    Das zieht sich ihr ganze Leben durch.

    Sie gönnt sich keine Ruhepausen. Dadurch ist ihr Leben zwar mit Erfolg gekrönt, und sie hat auch viele glückliche Zeiten. Aber ihr Arbeitspensum und ihr Einsatz ist auch nicht von Pappe.


    Die Geschichte gefällt mir gut (vor allem der letzte Teil) , nur die Umsetzung finde ich persönlich nicht so gelungen.

    Es gibt viele Sprünge in den Zeiten, vor allem die Wechsel zwischen 55 bis 59 sind oft sehr verwirrend und bremsen meinen Lesefluss.

    Ich denke wenn es ganz chronologisch durchgeschrieben wär, hätte es mir besser gefallen.

    Im letzen Viertel wird es dann chronologisch, ab hier kann mich das Buch auch mehr fesseln.

    Die Schreibwies finde ich teilweise Auch irgendwie stockend, Begriffe wie „nächstentags oder darob“, bremsen mich auch aus.

    Es bleibt immer eine gewisse Distanz, die Emotionen kommen nicht bei mir an, der Funke springt nicht über. Ich komme den Protagonisten nicht näher (außer am Schluss etwas) , sei bleiben für mich Statisten.


    Im interessanten Nachwort der Autorin erfahren wir, was der wahre Kern der Geschichte ist und wie sie an diese Informationen gekommen ist.


    Autorin:

    Antonia Brauer ist das Pseudonym einer Münchner Journalistin, Buchhändlerin und Autorin.


    Mein Fazit:

    Eine interessante und schöne Geschichte.

    Mir hat leider der Aufbau des Buches (die Gliederung) nicht gefallen, war mir zu durcheinander.

    3 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3423218614

  • Der Roman, der mir bis dahin unbekannten Autorin Antonia Brauer, spielt zum größten Teil zu Beginn der 60er Jahre. Handlungsort ist München in den Kriegswirren als Rückblende und im Wirtschaftswunder, sowie im für viele Deutsche als Sehnsuchtsland geltende Italien, am Gardasee.


    Ich mag auf mehreren Zeitebenen spielende Romane. Kann mich auch gut bei kapitelweisen Wechseln zurechtfinden. Im ersten Abschnitt hat mir gut gefallen, wie wir das Kind Vicki während des zweiten Weltkriegs erleben und abwechselnd von der nun jungen Frau, der Kunststudentin berichtet wurde. So bekamen wir Leser einen Eindruck von der Kindheit im Bombenhagel und nur mit der Mutter einquartiert bei Fremden, weil der Vater noch lange nicht wieder zur Familie zurückkehren darf. So ist man natürlich begeistert, wie strebsam und fleißig die Schülerin und spätere Studentin Vicki für ihre Wünsche und den Erfolg kämpft. Allerdings ist es der Autorin leider nicht gelungen, diese Rückblende in die 40er adäquat in die Handlung einzubinden oder auch nur darauf einzugehen.


    In späteren Abschnitten wurde mein Lesefluss gebremst, die Lesefreude litt, denn die beiden zeitlichen Handlungen trennte gerade mal ein Jahr. Besonders als beide Erzählungen in Italien spielen, ist es etwas verwirrend. Sicher ist dies ein Versuch den Spannungsbogen hoch zu halten, er führte bei mir aber zu Unverständnis, denn sehr viel lieber habe ich den Roman gelesen, als kapitelfolgend die Geschichte, ohne Zeitsprünge, zuende erzählt wurde.


    Das Lektorat hätte hier eingreifen müssen und wenn man schon nicht die Geschichte chronologisch erzählt, dann wäre eine optische Abgrenzung ratsam gewesen. Auch sind einige Rechtschreibfehler, vor allen im ersten Drittel, übersehen worden und es gibt im nicht wörtlichen Dialog, etwas seltsame Begriffe wie darob und nächstentags.


    Das Cover ist hübsch, mir gefällt die Hochglanzveredelung der Zitronen und diese stehen auch vor jeder Kapitelüberschrift. Ja, die Kapitel sind nicht einfach durchnummeriert, sie haben eine Schlagwortüberschrift. Diese Extraarbeit erkenne ich an. Ebenso ist das Buch in mehrere Abschnitte unterteilt.


    Die Geschichte hat mich zum Ende gut unterhalten und mir gefällt, dies erfährt man im Nachwort, sie beruht auf Erzählungen und Recherche. Das Grandhotel am Gardasee, für welches Vicky so unermüdlich und eifrig sich einsetzt, hat tatsächlich eine lange Geschichte und es existiert noch. Ein schöner Gedanke wäre, wenn der Buchtitel dort im Hotel auch tatsächlich den Gästen zum Lesen angeboten würde. Es ist doch ideal diese Urlaubslektüre auch dort, mit Blick auf den See und die schöne Landschaft, zu lesen.


    Fazit: ich habe unvoreingenommen ein Buch einer mir bis dahin unbekannten Autorin gelesen. Die Story hat mir gefallen, die Sprache und der Ausdruck sind gut, die vielen kurzen Kapitel verleiten zum Weiterlesen. Doch leider gefiel mir nicht, als die Geschichte mit zu kurzem Zeitsprung im Buch abwechselnd kapitelweise angeordnet ist. Ich mache mir nun aber nicht die Mühe, das Buch chronologisch erneut zu lesen. Es ist ein Unterhaltungsschmöker, der einen sechzig Jahre zurück nach Italien befördert und das ist gelungen. Das Lesevergnügen wäre bei mir bestimmt höher gewesen, wenn man den Roman gefälliger erzählt hätte. So sind es 6 von 10 Punkten.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Vicky Neuhofer ist in Kriegs- und Nachkriegszeiten aufgewachsen und gewinnt einige Jahre später als junge Kunststudentin, eine Reise für zwei Personen an den Gardasee in das Grand Hotel Fasano. Sie tritt die Reise mit ihrer besten Freundin Waltraud an.


    Die Gegend rund um den Gardasee und die italienische Lebensart, sowie auch das leicht in die Jahre gekommene Hotel, begeistern die jungen Frauen. Und noch mehr: Vicky verliebt sich in den Sohn des Hoteldirektors, Antonio.


    Nach der Reise geht es zurück in die Heimat nach München, aber die Gedanken an den jungen Antonio und an den Charme des Hotels, den Vicky gerne verbessern möchte, lassen die junge Frau nicht los. Es entwickelt sich eine große Liebe oder besser gesagt zwei.


    „Das Mädchen im Zitronenhain“ ist eine Liebesgeschichte in wundervollem Umfeld. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen, denn Vicky hat es nicht immer leicht. Sie stößt immer wieder auf Widerstände, sei es zu Hause oder in Italien, sei es in der Liebe oder geschäftlich. Aber sie geht ihren Weg. Die Beschreibung der starken Persönlichkeit von Vicky hat mich begeistert.


    Etwas störend im Lesefluss habe ich an einigen Stellen die Rückblicke in die Vergangenheit empfunden. Manchmal waren diese nicht fließend und irgendwie unpassend.


    Alles in allem ist dieses Buch aber eine runde Geschichte, die schöne Lesestunden beschert.


    4 von 5 Sternen


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