"Wolf" Sasa Stanisic

  • Inspirierend anders


    Wenn man sich allein das Cover dieses Jugendromans mal anschaut, wird gleich klar, dass sich "Wolf" vom Einheitsbrei abhebt. Und ich meine das durchaus positiv: Das in schwarz und gelb gehaltene Cover mit der toll gemachten Typo ist einfach ein Hingucker. Das Besondere und der Coverstil setzen sich dann auch im Inhalt fort: Hier habe ich mich über die vielen außergewöhnlichen Illustrationen in schwarz-gelb gefreut, die eine tolle Ergänzung zum Text waren.

    Und darum geht's: Der namenlose Protagonist muss ein Ferienlager besuchen, worauf er so gar keine Lust hat. Das liegt weniger an seinem Klassenkameraden Jörg, der schon in der Schule immer ziemlich viel einstecken muss, sondern eher an Marko und den Dreschke-Zwillingen, deren Name irgendwie Programm ist - sie prügeln und mobben halt gerne andere.

    Das Buch ist aus Sicht des namenlosen Protagonisten erzählt und nimmt den Leser mit in dessen aufgewühlte Gefühlswelt. Die Entwicklung, die er durchmacht, ist spannend zu beobachten und die geschilderten Charaktere treten klar vor Augen. Der Erzählstil ist für ein Kinder- bzw. Jugendbuch erstaunlich tiefgründig und als Erwachsener nimmt man alles sicher noch etwas anders auf. Insgesamt hat mir "Wolf" sehr gut gefallen und ich gebe einen klaren Daumen nach oben.