Matthes & Seitz, 2016
Gebundene Ausgabe, 128 Seiten
OT: Un episodio en la vida del pintor viajero
Kurzbeschreibung:
Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas erreicht 1837 zusammen mit dem Maler Robert Krause Lateinamerika. Als Landschafts- und Naturmaler soll er die Forschungen des Entdeckers durch Illustrationen unterstützen. Auf dem Weg von Chile nach Buenos Aires passieren sie einen unheimlich anmutenden Landstrich, bald zieht ein nachtschwarzes Gewitter auf und entlädt sich über ihnen. Rugendas wird vom Blitz getroffen. Er überlebt, doch er verfängt sich im Steigbügel und das erschreckte Pferd bricht aus und schleift ihn mit sich. Auch diese Tortur überlebt er, aber sein Gesicht wird aufs Fürchterlichste entstellt. Von nun an im Morphiumrausch, um die Schmerzen zu ertragen, malt er Bilder von atemberaubender Wucht. Auf seiner Jagd nach immer spektakuläreren Motiven wagt er sich eines Tages ins Zentrum eines echten Indianer überfalls, doch diesmal scheint seine Obsession zu weit zu gehen.
Über den Autor:
César Aira, geboren 1949 in Coronel Pringles, veröffentlichte bisher über 80 Bücher: Romane, Novellen, Geschichten und Essays. Darüber hinaus übersetzt er aus dem Englischen, Französischen und Portugiesischen und lehrt an den Hochschulen von Rosario und Buenos Aires, wo er heute lebt. Aira gilt als einer der wichtigsten lateinamerikanischen Autoren der Gegenwart – und als ihr raffiniertester. Seine Texte überraschen durch Genresprünge, aberwitzige und riskante Erzählkonstruktionen und Plots. 2016 erhielt er den Premio Iberoamericano de Narrativa Manuel Rojas.
Über den Übersetzer:
Christian Hansen, 1962 in Köln geboren, ist Übersetzer aus dem Spanischen. Zu den von ihm übersetzten Autoren zählen u. a. Roberto Bolaño, Julio Cortázar, Alan Pauls und Sergio Pitol.
Mein Eindruck:
Cesar Aira schreibt über das Leben des 1802 in Augsburg geborenen Malers Johann Moritz Rugendas, der Alexander von Humboldt auf Reisen durch Süd- und Mittelamerika begleitete. In der hier beschriebenen Episode ist Rugendas auf dem Weg zwischen Chile und Argentinien.
Es gibt keine Dialoge oder innere Gedankengänge, aber Airas detailreiche Beschreibungen sind überaus kraftvoll und entsprechend mitreißend.
Rugendas erleidet einen schweren Unfall, der ihn entstellt und fast invalide werden lässt. Nur Drogen lassen ihn die Schmerzen ertragen. Doch er malt im Drogenrausch weiter.
Aira will nicht nur das Wirken des Malers zeigen, sondern vor allen was ihn angetrieben hat. Daher geht Aira Wege des literarischen und über eine Biografie hinaus.
Es sind einige Abbildungen von Gemälden Rugendas im Buch verteilt. Das gibt ihm eine weitere Dimension.
Fazit: Ein starkes Buch! Viel mehr als nur eine Biografie!
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ASIN/ISBN: 3957571405 |