Wo die Störche fliegen, Claudia Ley

  • Eine große Liebe in Westpreußen


    Wo die Störche fliegen

    Inhaltsangabe zu "Wo die Störche fliegen: Roman"

    Gerda und Thomas: Eine Liebe in Westpreußen. Kann sie Hass und Krieg überstehen?


    Westpreußen, 1918: Umgeben von weiten Wiesen, Wäldern und Seen wächst Gerda von Westkamm auf Gut Lapienen auf. In den Sommern ihrer Kindheit träumt sie sich gemeinsam mit ihrem besten Freund Thomas in eine Welt aus Märchen und Geschichten. Zehn Jahre später wird aus der Kinderfreundschaft die große Liebe. Doch die Nachbarsfamilien trennt nicht nur der Stand, sondern auch die politische Gesinnung, denn Gerdas preußisch-protestantischer Vater möchte seine Tochter keinesfalls mit einem Polen verheiraten. Als die Situation eskaliert, flüchtet Gerda in die Freie Hansestadt Danzig, um als Schreibkraft bei einem Reeder ihr Glück auf anderen Wegen zu finden. Aber ihre Sehnsucht nach Thomas, die Wirren des Zweiten Weltkrieges und schließlich die Flucht aus Westpreußen ändern alles.


    Gerda und Thomas: eine Liebe in Westpreußen. Kann sie Hass und Krieg überstehen?


    Emotional, atmosphärisch und lebendig erzählt: Eine deutsch-polnische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges



    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Claudia Lay , ist das Pseudonym von Charlotte Roth usw. , die Autorin überrascht mich immer wieder aus neue. Besonders dieser Roman, durch den sich wie ein roter Faden, Die Schneekönigin, von Hans Christian Andersen, zieht. Übrigens mein Lieblings Autor in Punkto Märchen, die ich hin und wieder sehr gerne lese. Gerda und Thomas, ähneln den 2 Hauptfiguren von dem Märchen. Gerda die gradlinig ist und bleibt, der gute Mensch, Thomas der etwas Kay ähnelt, aber nicht so kaltherzig wird. Es geht um die Zeit nach dem 1. Weltkrieg in Westpreußen, das Aufkommen der Nazis , der Hass der Menschen auf die Juden. Eine wunderschöne und tragische Geschichte. Der Schreibstil ist sehr flüssig, klar und kraftvoll. Ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere sind hervorragend heraus kristallisiert, so das man sich spielend leicht in die einzelnen Protagonisten hinein versetzen konnte, mit ihnen sich freute, lachte und weinte. Besonders Gerda und die kleine Maren wuchsen mir ans Herz. Wunderschön und authentisch erzählt.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Alles beginnt 1918 nach dem ersten großen Krieg, Gerda ist die jüngste Tochter der Westkamms, die ein großes Gut in Lapienen in Westpreußen besitzen. Gerda ist mit Thomas von Merwitz befreundet, eine wunderschöne und innige Kinderfreundschaft. Ihr gemeinsames Lieblingsbuch , die Märchen von Hans Christian Andersen, besonders die Geschichte über Schneekönigin, hat es beiden sehr angetan. Gretas Vater ist nicht begeistert das Gerda und Thomas befreundet sind. Thomas Mutter Milenka ist in Polen geboren. Es könnte eigentlich immer so wunderschön weitergehen, als jüngere hat sie gewisse Freiheiten bis jetzt genossen. Aber gut 10 Jahre später, wendet sich das Blatt , Gerdas Eltern möchten nicht das sie Thomas heiratet, sie sind verbohrte protestantische Westpreußen, ein Pole als Schwiegersohn geht nicht. Dabei haben die beiden ihre gemeinsame Zukunft so schön ausgemalt. Die Eltern haben andere Pläne für Gerda, das Gut Lapienen ist hoch verschuldet. Albrecht als Schwiegersohn scheint die richtige Entscheidung für sie, er stammt aus gutem Stall und ist unsagbar reich. Aber Gerda streikt und sie flieht bei Nacht und Nebel nach Danzig, wo Thomas studiert. Es kommt so anders, das mir Gerda leid tat, Thomas hat andere Pläne. Als Gerda am Boden zerstört ist, lernt sie die Jüdin Frau Grünbaum kennen, durch sie und ihre neue Stelle wird sie Schreibkraft,bei einer großen Reederei . Gerdas Leben wird auf den Kopf gestellt, und verläuft so ganz anders wie ich mir vorgestellt habe. Gerda wird endlich wieder glücklich, und ihr Leben verläuft wie im Traum. Aber das große Glück endet eines Tages jäh, die Zeit der Nazis hat begonnen, der 2. Weltkrieg steht vor der Tür. Eines Tages muss Gerda mit ihrer Tochter Maren aus Westpreußen fliehen . Die Russen kommen. Eine wunderschöne und tragische Geschichte, die einem tief berührt. Viele Erinnerungen aus den Erzählungen einer Tante von mir die mit ihrer Mutter und Schwester aus Königsberg in den Westen geflohen sind. Es war wunderschön durch Westpreußen und Danzig zu streifen, diese unendliche Weiten , grüne Wiesen und Wälder.

    Taucht noch tiefer in die Geschichte ein beim Lesen, mehr möchte ich nicht preisgeben.


    ASIN/ISBN: 3453273370

  • Gerda und Thomas werden gemeinsam groß und sind beste Freunde. Mit der Zeit wird mehr daraus, allerdings sind die Zeiten für ihre Liebe denkbar schlecht. Thomas Mutter ist Polin und ihm wird dies im Grenzland Westpreußens angekreidet. Während Gerdas Familie sich trotz der schweren finanziellen Lage über Wasser hält, geht Thomas Mutter daran zugrunde.


    Damit trennt sich dann auch das Leben von Gerda und Thomas und da Gerda sich zu Hause nicht mehr sicher fühlt, geht sie nach Danzig um sich dort ein eigenes Leben aufzubauen. Doch auch hier holt sie die Vergangenheit wieder ein und ihr dortiges Glück und ihr Leben wird am Ende auch durch den zweiten Weltkrieg bedroht.


    Claudia Ley erzählt hier eine sehr eindringliche Geschichte. Sie schildert die Lage in den westpreußischen Grenzgebieten nach dem ersten Weltkrieg. Der Hass auf die Polen, mit denen vor dem Krieg ja ein gutes Miteinander möglich war, wird immer schlimmer und aus Freunden werden plötzlich verhasste Feinde. Dieser Abschnitt hat mich schon sehr mitgenommen, dazu kommt, dass die Familie Westkamm finanzielle Probleme hat und diese eigentlich durch Gerdas Heirat zu lösen versucht. Allerdings kann Gerda ihre Liebe nicht leugnen und der potentielle Ehemann wird zum Investor und später zum Ehemann der Schwester. Seine übersteigerte Liebe zu Gerda wird dabei auch immer wieder zur Gefahr für sie und sie hat niemanden in der Familie, der zu ihr steht.


    Die Zeit in Danzig wird dann für Gerda zum Befreiungsschlag und sie findet dort ihr Glück und auch so etwas wie eine Großfamilie. Doch die Nationalsozialisten und dann der Krieg beenden das Glück auch wieder. Diesen Teil der Geschichte habe ich fast lieber gelesen, da Gerda da nicht mehr alleine war und sie in ihrem Umfeld Unterstützer hatte.


    Das Ende hat mich dann hoffnungsvoll, aber auch besorgt zurückgelassen. Das Schicksal von Gerdas Familie ist doch bei aller Hoffnung im Bezug auf die nächsten Jahre eher zweischneidig zu sehen. Ich würde mich daher durchaus über eine Fortsetzung freuen, in der wir die Familie vielleicht durch die Nachkriegsjahre begleiten.


    Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung, für dieses sehr eindringliche Buch!


    9 von 10 Punkte