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Eine bewegende Geschichte über den Kampf einer Frau um den Erhalt ihres geliebten Klosters, eine fesselnde Abhandlung über Mut und Beharrlichkeit – inspiriert von einer wahren Begebenheit.
Südtirol, Kloster Säben, 1796: Die Benediktinerin Magdalena lebt mit ihren Mitschwestern in der Abtei Säben, einem abgeschiedenen Kloster auf einem Felsen hoch über dem Eisacktal, das nur durch einen mühsamen Aufstieg zu erreichen ist. In diesem einfachen Leben aus Arbeit, Gebet und Lektüre fühlt sich Magdalena geborgen und sicher, dass ihr Geheimnis für immer verborgen bleiben wird.
Bis einhundertsiebzig Tiroler Soldaten Einlass verlangen, denn Napoleons Armee ist auf dem Vormarsch. Während die Welt, die Magdalena so sorgfältig aufgebaut hat, zusammenbricht, muss sie eine Entscheidung treffen: das Kloster verlassen, um sich ihren Mitschwestern in der Sommerresidenz des Bischofs anzuschließen, oder für die Rettung des Klosters kämpfen – auch wenn es sie alles kosten könnte.
Über die Autorin (von Amazon übernommen):
Annette Oppenlander ist eine preisgekrönte Schriftstellerin und unterrichtet kreatives Schreiben. Als erfolgreiche Autorin von historischen Romanen ist Oppenlander für ihre authentischen Figuren und auf wahren Geschichten basierenden Romane bekannt. Nach dem BWL-Studium an der Universität zu Köln verbrachte sie 30 Jahre in verschiedenen Teilen der USA.
Oppenlander inspiriert ihre Leser, indem sie Themen beleuchtet, die heute ebenso relevant sind, wie in der Vergangenheit. Sie vermittelt ihre Kenntnisse sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache durch Workshops, unterhaltsame Präsentationen und Autorenbesuche an Colleges und Universitäten, in Büchereien und Schulen. Sie ist Mutter von Zwillingen und einem Sohn und lebt seit 2017 wieder in Deutschland.
ASIN/ISBN: B0BSRKN73N |
Eine Frau folgt ihrem Weg...
Diesmal hat uns Annette Oppenlander in ihrem Roman „Das Kreuz des Himmels“ nach Südtirol in das Jahr 1796 mitgenommen. Napoleon versucht immer wieder, Südtirol einzunehmen, aber die Tiroler leisten in verschiedenen Koalitionen erbitterten Widerstand.
Frau Oppenlander hat eine ungewöhnliche Protagonistin gewählt: Schwester Magdalena ist Nonne im Benediktiner-Orden, sie lebte tatsächlich im Kloster Säben/Südtirol. Bei einer Bergwanderung entdeckte die Autorin „eine Holztafel mit der Darstellung einer Nonne in französischer Armeeuniform.“ (S. 217, Anmerkungen der Autorin). Dort wurde kurz wurde beschrieben, dass Magdalena heimlich nach Bozen gewandert sei, um den französischen General zu bitten, das Kloster zu retten. Inspiriert von diesen (wenigen) Informationen, begann Frau Oppenlander über das Leben von Magdalena Told zu recherchieren, aber viel war nicht bekannt: Schwester Magdalena hat von 1755 – 1841 gelebt und leitete 48 Jahre Küche und Keller im Kloster Säben. Aber aus diesen dürftigen Informationen hat Annette Oppenlander eine Geschichte „gezaubert“, die gleichermaßen spannend, berührend und auch bewegend ist.
Durch seine Lage lag das Kloster Säben für alle Kriegsparteien strategisch günstig, deshalb wurde es immer wieder aufs Neue umkämpft: „Während der sieben Koalitionskriege besetzten, die Franzosen Säben mehrmals (…). Auch die Tiroler hielten Säben für einen wertvollen Standort als potenzielle Festung und zogen mehrmals ein und aus.“ (S. 219, Anmerkungen der Autorin)
Eine Handvoll Nonnen standen jeweils über 200 Soldaten gegenüber, die keinerlei Skrupel hatten, Hof und Keller des Klosters erbarmungslos zu plündern, so dass die Nonnen teilweise hungern mussten. Aber für Schwester Magdalena noch entsetzlicher: die Soldaten stoppten auch nicht vor religiösen Heiligtümern und der kostbaren Bibliothek. Einige Male gelang es ihr mit Hilfe ihrer Mitschwestern, einen Teil der Schätze zu verstecken, dann zogen die Soldaten ab, Friede und Ruhe kehrte ein... und bald darauf folgte eine neue Armee, die sich genauso schändlich verhielt. ... und der Schrecken begann erneut...
Aber Schwester Magdalena leistet Widerstand: auch auf die äußerst dringende Forderung, das Kloster zu verlassen, bleibt sie standhaft und hält mit nur wenigen Mitschwestern der Belagerung stand, aber neben der Wut resigniert sie auch langsam: „Wie oft müssen wir Säben noch an den Feind verlieren? Wie oft werden sie noch unseren heiligen Raum beschmutzen und alles, was uns lieb und teuer ist, mit Füßen treten?“ (S. 183) Sie entschließt sich, über die Berge nach Bozen zu wandern und zu klettern, um den französischen Kommandanten um Hilfe für das Kloster zu bitten. Um auf ihrem Weg nicht aufzufallen und um überhaupt vorgelassen zu werden, stiehlt sie im Kloster eine französische Armeeuniform... Der General Fenner empfängt sie und gibt wenig später tatsächlich den Befehl, dass die Truppen aus Säben abziehen, so dass das Kloster Säben noch 200 Jahre weiter existieren konnte (lt. Wikipedia wurde das Kloster erst 2021 wegen Nachwuchsmangels geschlossen).
Mich hat Schwester Magdalena – so wie sie die Autorin beschrieben hat - beeindruckt, sie war für mich keine „Heilige“, sondern ein pragmatischer Mensch, mit beiden Beinen fest auf der Erde (und nicht im Himmel). Sehr gut gefallen hat mir, dass sie z.B. auch fluchen konnte...
Mir war Magdalena sympathisch und ich habe ihren Kampf besorgt begleitet (obwohl ich gestehen muss: die Protagonisten in den anderen Romanen von Frau Oppenlander standen mir menschlich näher) und es gefällt mir, dass diese mutige Frau jetzt durch diesen Roman nicht in Vergessenheit gerät! Ein schönes Buch, dass mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert hat und dass ich gern weiterempfehle!