'Auf Tiefe - See- und Küstengeschichten' - Dunkles Wasser

  • Ich melde mich Mal als Schluchtenjodlerin (wobei ich ja eigentlich vom Berg komme)... :rofl


    Ich versuche es mit dem ersten Wort:


    Beim 2. (Plüschmors) grübele ich noch.... :gruebel

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ayasha ()

  • Ich glaube, ich weiß, welches Tier hinter Plüschmors steckt. Wenn mich meine Erinnerungen nicht trügen, ist das



    Boompicker kannte ich noch nicht, aber da klingt Ayashas Herleitung logisch.

  • Schluchtenjodlerin bin ich zwar nicht ganz (aber zumindest ist die Fränkische Schweiz nicht weit), aber ich versuche das mal mit dem Spoiler am Handy:

    :?:

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Heute Morgen nun kam eine wunderschöne WhatsApp einer unserer Töchter bei uns an, in der sie schrieb, sie habe gerade mit unserer Enkelin Alma (2,5 Jahre) ein Buch angeschaut und das Kind gefragt: "Alma, was ist das da für ein Tier?"

    Spricht Deine Tochter mit Alma Plattdeutsch? Woher kannte Alma die plattdeutschen Ausdrücke? Auf jeden Fall gefällt es mir gut...

    "Boompicker" kannte ich, "Plüschmors" nicht...

  • Gut, betrachten wir die schwierige Aufgabe als bravourös gelöst :thumbup:

    Tatsächlich ist der "Boompicker" ein Specht (pickt mit seinem Schnabel in den Baum) und ein "Plüschmors" eine Hummel (hat einen plüschigen Hintern (Mors)).


    In unserer Familie sprechen wir alle Hochdeutsch, Sonnenschein12, allerdings manchmal mit plattdeutschen Begriffen vermischt, wenn uns danach ist. Die Kinder lernen zudem ein paar plattdeutsche Ausdrücke in Kita und Schule, auch einige plattdeutsche Lieder. Eine durchgehende Unterhaltung auf Platt findet dort allerdings nicht statt. Schon deswegen nicht, weil das den vielen Kindern von Geflüchteten und anderen Migranten das Erlernen des Deutschen noch schwerer machen würde.

  • Ich gebe es sehr ungern zu, aber in dieser Leserunde bin ich eindeutig ein weißes Kaninchen ("Zu spät, zu spät!"). Aber nachdem mich das Buch nach über einer Woche Postlauf erreichte, fand ich erst nicht genügend Zeit und dann keine richtige Muße, mich adäquat an dieser Leserunde zu beteiligen. Allerdings hoffe ich (bzw. bin ich mir sehr sicher!), dass meine Kommentare auch jetzt noch von den LR-Teilnehmern gelesen werden und vielleicht mag sich auch noch wer dazu äußern.


    Zunächst bitte ich aber um Entschuldigung, Dieter Neumann , dass ich mich erst jetz melde! Allerdings ich wollte deine Texte äußerst ungern "zwischen Tür und Angel" lesen, um dann am Ende "auf die Schnelle" zu kommentieren. :( Denn das wäre definitiv eine falsche Herangehensweise an dieses schmale Buch, das es aber offensichtlich in sich hat. Jedenfalls zeigt mir das schon allein die erste dieser Geschichten.


    Für mich ist es irgendwie auch spannend, mich mal auf einen Kurzgeschichtenband einzulassen, schließlich ist das ein Genre, dass ich nie lese. Nicht, weil ich keine Kurzgeschichten mag, sondern eher, weil ich nicht immer weiter schmökern kann wie in einem Roman. Doch ich kann sagen, dass mir das "Darauf Einlassen" in diesem Fall leicht fällt.


    Diese erste Geschichte kannte ich tatsächlich noch nicht. Und dass, obwohl ich eigentlich regelmäßige Eulentreffen-Teilnehmerin bin. :gruebel (Aber es gab auch ein, zwei Treffen, bei denen ich nicht dabei war.)


    Ich finde, sie fängt sehr harmlos an. Die See ist rauh, das Leben als Fischer hart und für die Söhne des Alten gibt es kein Entrinnen aus dem Beruf. So war das eben vor 100 Jahren; eigene Entfaltung kam so gut wie nicht vor. Auf Lars als der ältere Sohn haftet noch einmal mehr die Bringschuld an der erfolgreichen Fortführung des Familienunternehmens, noch vielmehr, weil der Vater sich für die Zukunft seiner Söhne hochverschuldet hat. Je mehr ich über die Geschichte nachdenke, um so mehr frage ich mich, ob es nicht auch dieser Hintergrund ist, der ihn dazu bringt, seinen Bruder ins Wasser zu stoßen. Weil er sich erhofft, dass die Unternehmung damit zugrunde geht und er sozusagen danach frei ist? Die Eifersucht, dass sein Bruder ihm seine Freundin wegschnappen könnte (er das wohl schon getan hat), tut ihr Übriges dazu.


    Lars ist mir ein wenig unheimlich, vordergründig ein Unsympath, zornig, den Menschen nicht zugeneigt. Flüchtet sich in Alkohol und lädt große Schuld auf sich. Der Vater weiß um seine Schuld und sagt all die Zeit über nichts. Stattdessen inszeniert er Christophs Rückkehr. Was wohl seine Beweggründe dazu sein mögen? Offensichtlich wollte er Lars Schuld nicht mehr totschweigen, gleichzeitig aber seinen Sohn nicht anklagen - er wollte ein Geständnis von ihm. Geschickt gemacht, nur leider mit ungeahnten Folgen.

    Lars ist wohl selbst gesprungen und hat lieber den Tod gefunden als sich seiner Schuld zu stellen. Sehr eindrücklich und in wenigen Zeilen auf den Punkt gebracht.


    Mir hat diese Geschichte sehr gefallen, auch wenn sie inhaltlich doch eher düster ist. Aber sie ist voller Atmosphäre! Und ganz ehrlich - die Dialekt-Einschübe sind da ganz richtig platziert. Nicht zu viel, dass man den Text nicht mehr versteht, sondern gerade so, dass eine gewisse Authentizität rüberkommt. Hat mir gut gefallen. (Kurz am Rande: Das ist nicht immer so; ich hatte Anfang des Jahres einen Roman gelesen, der im Köln des Jahres 1823 spielt, und in welchem eine Figur viel Dialekt sprach. Das war selbst mir, die durchaus des rheinischen Dialektes mächtig ist, zu viel.)


    Fazit: Ein sehr gelungener Einstieg in diesen Band. :) Die Messlatte liegt nun hoch. ;)

  • LeseBär : Ich lese auf jeden Fall noch mit und bin gespannt, wie dir die anderen Geschichten gefallen. :)

    Mir hat diese Geschichte sehr gefallen, auch wenn sie inhaltlich doch eher düster ist. Aber sie ist voller Atmosphäre! Und ganz ehrlich - die Dialekt-Einschübe sind da ganz richtig platziert. Nicht zu viel, dass man den Text nicht mehr versteht, sondern gerade so, dass eine gewisse Authentizität rüberkommt. Hat mir gut gefallen.

    Das mit dem Dialekt habe ich genauso empfunden. Auch wenn ich nicht jedes Wort verstanden habe, konnte man alles aus dem Zusammenhang raus verstehen und die Sprachmelodie verstärkt die dichte Atmosphäre zusätzlich.