Surhkamp, 2023
Gebundene Ausgabe, 460 Seiten
Kurzbeschreibung:
Jidada heißt das Land. Ein Land, bevölkert von vermenschlichten Tieren, beherrscht vom stärksten unter ihnen, seit mehr als vierzig Jahren. Einst brachte er die Unabhängigkeit auf den afrikanischen Kontinent, zerschlug die Fesseln der Geschichte, bloß um ihnen prompt andere anzulegen. Doch nun mehren sich die Zeichen, dass seine Kräfte schwinden. Wer ihn reden hört, wer das Alte Pferd in die Sonne blinzeln sieht, ihn und seinen ganzen verrotteten Apparat, der weiß: seine Tage sind gezählt. In Jidada kehrt jetzt Hoffnung ein, auf eine gerechte Zukunft, auf Wohlstand und Veränderung, endlich ein besseres Leben für uns alle! Aber das Regime wehrt sich mit Waffen härter als Träume, schärfer als Fantasie, tödlicher als blanke Lebensfreude, bis eine Heimkehrerin aus dem Exil alles verändert.
Über die Autorin:
NoViolet Bulawayo wuchs auf in Bulawayo, Simbabwe. Im Alter von achtzehn floh sie in die USA. Ihr Debütroman Wir brauchen neue Namen war Finalist des Booker Prize und wurde mit dem PEN/ Hemingway Award sowie dem Los Angeles Times Book Prize for First Fiction ausgezeichnet. Sie gewann den National Book Award in der Kategorie „5 under 35“. Übersetzungen in zahlreiche Sprachen folgten. Als Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin lebt NoViolet Bulawayo ein Jahr lang in der Hauptstadt.
Mein Eindruck:
Es ist ein ungewöhnliches Buch, denn wie bei Farm der Tiere von Orwell sind alle handelnden Figuren Tiere. Zum Beispiel der Präsident des fiktives Land Jidada, das sehr an Simbabwe erinnert, ist ein altes Pferd, seine Frau ein Esel.
Die positiv besetzte Protagonistin Destiny ist eine Ziege usw.
Diese Form gibt der Autorin viel Freiheit. Sie wendet auch verschiedene Erzählstile an, manche verspielt, andere sehr konzentriert.
Das alte Pferd ist offensichtlich Robert Mugabe, der langjährige Diktator, das Krokodil sein Nachfolger.
Destiny ist eine Heimkehrerin und beobachtet mit staunenden Blick, die Situation im Land.
Das Buch hat viele komische Passagen, aber auch manche harte, z.B. der totalitäre Terror mit vielen Opfern.
Es ist außerdem ein sehr korruptes System. Es gibt Minister für homophobe Angelegenheiten, Minister für Desinformation, Minister für Plünderungen.
Das
Buch ist vielleicht ein wenig zu lang, aber zum Glück gibt
es dann immer wieder packende Szenen, die den Leser bei der Stange halten.
Glory ist ein Beispiel für ein afrikanisches Buch der politisches Satire in der Form einer Fabel. Glory ist sprachlich außergewöhnlich und war zu recht für den Booker-Award nominiert.
ASIN/ISBN: 3518431048 |