Wie man einen Prinzen tötet - T. Kingfisher

  • Zum Inhalt (lt. Amazon):


    Die junge Marra, drittgeborene Tochter eines kleinen Königreichs, muss mitansehen, wie ihre beiden älteren Schwestern nacheinander mit dem sadistischen Prinz Vorling verheiratet werden. Nach dem mysteriösen Tod der Älteren, muss die Jüngere ihren Platz einnehmen, um Vorling endlich einen Erben zu schenken - ein Los, das auch Marra zu drohen scheint.

    Es sei denn, sie nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand und sucht sich ein paar schillernde Verbündete für ihren Plan - denn Marra will den Prinzen nicht küssen, sondern ihn töten!



    Zur Autorin:


    T. Kingfisher ist das Pseudonym der bekannten Schriftstellerin Ursula Vernon. In einem anderen Leben schreibt sie Kinderbücher und abseitige Comics und hat u.a. den HUGO-, SEQUOYAH- und URSA-MAJOR-PREIS gewonnen sowie diverse JUNIOR-LIBRARY-GUILD-AUSZEICHNUNGEN eingeheimst. Als T. Kingfisher schreibt sie Bücher für Erwachsene. Wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie im Garten, wo sie vermutlich gerade Augenkontakt mit Schmetterlingen sucht.



    Meine Meinung:


    "Es war einmal", so könnte dieses Buch beginnen. Denn irgendwie ist es ein Märchen, mit mehr als einer Prinzessin, mehr als einer Hexe, mehr als einem Fluch. Und einen Helden mit einem Schwert gibt es auch - also so irgendwie. Aber es ist viel mehr als ein Märchen. Es ist eine wilde, aberwitzige, unkonventionell erzählte Heldinnenreise in der eine handvoll Menschen, zwei Hühner und ein Knochenhund sich aufmachen einen Prinzen zu töten. Dabei ist ihnen fast jedes Mittel recht um ans Ziel zu kommen. Sie sprechen mit Toten, verfluchen unschuldige Küken, hacken Wälder voller Holz - okay, okay. Ich will nicht zu viel verraten, denn diese Geschichte will beim Lesen entdeckt werden. Sie steckt nämlich voller überraschenden Wendungen, voller Special Effekts, voller herrlicher Dialoge, die einem zum Lachen und Schmunzeln bringen können, in denen aber auch eine große Wärme und Klugheit hervorfunkelt, voller liebevoller Details. Ich Und nach dem fulminanten Ende - welches ich natürlich nicht verrate - ist sogar das Nachwort ein kleines Schätzchen.


    Es ist scheinbar das erste auf Deutsch übersetzte Buch dieser Autorin. Ich kann es kaum fassen und hoffe sehr, dass sich das jetzt bald ändert. Mich hat der ganz eigene Erzählstil und die ungewöhnliche Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Genau so muss Fantasy sein. Überraschend, witzig, spannend. Die Autorin jongliert unglaublich geschickt mit Altbekanntem und herrlich Neuem und am Ende habe ich das Buch beglückt und aufs Beste unterhalten zugeschlagen. Das erhält einen Platz in meinem Lieblings-Fantasy-Schrank.


    Volle Punktzahl.


    ASIN/ISBN: 3847901338

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Meine Meinung


    Es hätte eine tolle Geschichte und ein Highlight für mich werden können, wenn der Erzählstil nicht so simpel, langatmig, oft einfach nur langweilig und vorhersehbar im Stil eines Märchens geschrieben wäre, weshalb auch die Charaktere nur oberflächlich blieben. Der Schreibstil war weder atmosphärisch noch bildlich und wenig spannend, Kopfkino hatte ich nur in Ausnahmen.

    Seitenweise habe ich nur quergelesen, vor allem Marras ständige Gedankengänge haben mich zunehmend genervt, zumal ich sie nicht altersgemäß fand, denn sie war immerhin 30. Und sie brachten sie mir als Charakter auch nicht näher, obwohl sie tapfer, mutig und voller Tatendrang war, als sie dann mal endlich begriff, was mit ihrer Schwester passierte, was daran lag, dass sie lange abgeschieden leben musste.

    Als Prinzessin, die mal Königin werden soll, war sie erschreckend ungebildet, was nicht ihre Schuld war.


    Es gab zum Glück auch wirklich gute Handlungsstränge,



    aber das war trotzdem insgesamt zu wenig. Die Geschichte hat mich als Leserin nicht allzusehr mitgenommen, und ich hatte nach spätestens 200 S. eigentlich keine Lust mehr weiterzulesen. Es war oft seitenlang einfach nur Geschwafel.


    Mit der größte Minuspunkt war für mich, dass das "eitrige Land" so gut wie keine Rolle spielte. Wieso ist es Teil der Geschichte, wenn es dann nicht einmal einen eigenen Handlungsstrang bekommt?

    Immerhin fand ich die Gruppe, die sie/sich zusammengestellt hat, interessant.


    Weil es doch einige wirklich interessante Geschehnisse gab, bewerte ich die Story mit 3 Sternen.



    ASIN/ISBN: 3847901338

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

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