Vera Buck, Wolfskinder

  • Klappentext:


    In Wahrheit ist ein Wald nicht still. Er ist voller Geräusche und aus dem Stoff, aus dem Albträume sind.

    Ein abgelegenes Dorf hoch oben in den Wäldern, fernab der Zivilisation.

    Ein Ort, wie geschaffen als Versteck – oder als Gefängnis.

    Hoch in den Bergen liegt die Siedlung Jakobsleiter, abgeschieden von der modernen Welt. Hier gelten die Regeln der Natur – rau, erbarmungslos, aber verlässlich. Das denkt zumindest Jesse. Ihm und den anderen Kindern von Jakobsleiter wurde eingetrichtert, dass alles Böse unten in der Stadt wohnt. Doch seine Freundin Rebekka glaubt nicht daran, sie will die Siedlung verlassen. Dann verschwindet Rebekka. Und sie ist nicht die Einzige. In der Bergregion werden immer wieder Frauen vermisst. Nur die Journalistin Smilla, die vor Jahren ihre Freundin Juli in der Gegend verloren hat, sieht einen Zusammenhang. Erst recht, als ihr ein verwahrlostes Mädchen vors Auto läuft, das verblüffende Ähnlichkeit mit Juli hat. Das Misstrauen gegenüber den Bewohnern von Jakobsleiter wächst und nicht nur Jesse wird Opfer von brutalen Angriffen. Währenddessen gerät Smilla einem Geheimnis auf die Spur, das alle vermeintlichen Wahrheiten aus den Angeln hebt…


    Mein Hör-Eindruck:


    Die Autorin erschafft für ihren Thriller eine besondere Kulisse: eine unzugängliche Natur, tiefe Wälder, steile Berge, Schluchten, ein geheimnisvolles verzweigtes Höhlensystem, eine versteckte Klamm, Sturzbäche und Steinschlag. Und hoch oben am Berg eine einsame Siedlung, bewohnt von einer letzten Gruppierung der Alttäufer, die hier Zuflucht gefunden haben. Ihr Leben ist geprägt von Kargheit, Isolation, Zivilisationsferne und Gewalt gegenüber Mensch und Tier.


    Der Name der Siedlung „Jakobsleiter“ erinnert an das alttestamentarische Bild der Leiter, die Himmel und Erde miteinander verbindet, und tatsächlich taucht am Ende des Romans auch eine Leiter auf, die aus einer Todesklamm nach oben führt. Damit und mit der Tatsache, dass die Siedlung weit oben am Berg liegt, ist der Bezug aber leider schon erschöpft. Na gut.


    Vera Buck lässt verschiedene Personen auftreten, die in der Ich-Perspektive die Handlung vortragen. Dadurch ergibt sich ein vielschichtiges Bild, ohne dass es zu Verständnisproblemen kommt. Die Sprache passt sich an die Ich-Erzähler an, sodass sie bei den drei Jugendlichen eher einfach und kindlich wirkt.


    Die Handlung selber verläuft linear, und in Rückblicken erfährt der Leser die notwendige Vorgeschichte. Die Autorin versteht es, mit Cliffhangern Spannung zu erzeugen. Trotzdem weist v. a. der Mittelteil unnötige Wiederholungen und einige Längen auf, die die Spannung abflachen lassen. Dazu kommt, dass einige Handlungselemente nach dem Prinzip des deus ex machina gestaltet sind und nicht glaubwürdig sind.

    Ähnlich sieht es mit dem Schluss aus: abgesehen davon, dass der Bösewicht schon recht früh zu erraten war, wirkt der Schluss zwar sehr plakativ, aber auch sehr aufgesetzt.


    Das Hörbuch wird von mehreren Sprechern eingelesen, sodass die Ich-Erzähler vom Hörer sehr leicht zu unterscheiden sind. Alle Sprecher überzeugen mich mit der souveränen Art ihres Vortrages.


    Der Untertitel "Die Thriller-Sensation aus Deutschland" ist bisschen vollmundig...


    5/10


    ASIN/ISBN: 3499009684